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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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ist meine Schwester und keine Geschichte, die zurüc k liegt ‹ , wollte ich ihm sagen, aber mir verschlug es die Sprache.
    Hatte ich mich dermaßen in ihm getäuscht? Noch gestern hätte ich mein Leben für diesen Mann gegeben, und heute?
    Verständnislos sahen wir uns an …
    Er war mir fremd wie nie zuvor.
    ~ 7 ~
     

 
    M enschlichkeiten
     
     
    Ich war zu geschockt, um Shiva weiter auszufragen, obwohl ich mir sicher war, dass er mehr Informationen hatte. Aber ich schwieg und schluckte meine Sorgen wieder herunter. Die Gewissheit, dass Shiva über die Entführung meiner Schwester, mein Leben, meine Vergangenheit und die Experimente an meinem Körper mehr wusste als ich selbst und mich mit all meinen Ängsten alleine im Dunkeln ließ, trug nicht gerade zu unserem Vertrauensverhältnis bei.
    Während wir mit Dog nach Eisenach fuhren, um dort etwas zu essen, herrschte Schweigen. Ich saß alleine hinten und schaute teilnahmslos aus dem Fenster heraus. Die Spannung in Dogs Jeep war deutlich zu spüren. Selbst er wagte es nicht, den Knoten zu lösen. Stattdessen fuhr er stumm die Landstraße entlang und parkte etwa zwanzig Minuten später vor einem Restaurant in der Stadt. Wir gingen hinein und nahmen an einem Tisch , an der Fensterfront , Platz. Shiva suchte wie gewöhnlich in der Speisekarte nach einem Menü. Ich vermutete, nach einem ohne tierische Bestandteile – aber diesmal half ich ihm nicht. Es wunderte mich nur, dass Dog sich ein Steak bestellte. Er schien kein Problem mit unserer Nahrung zu haben. Shiva hielt sich an Pasta und sah leicht angewidert zu, wie Dog sein Steak genüsslich verzehrte.
    »Sag bloß, du isst dieses Zeug? Es sind Tiere! Lebendige Tiere werden hier verspeist!«, bemerkte er kritisch und Dog kaute genieß e risch, bevor er antwortete.
    »Ehrlich gesagt, lebt dieses Rind hier nicht mehr.«
    »Wird man tatsächlich so … barbarisch, wenn man lange auf der Erde lebt?«, flüsterte Shiva und erwartete auf die Frage wohl keine Antwort.
    Ich hatte nur ein müdes Lächeln für diesen Kommentar übrig. Er empfand es als barbarisch, Fleisch zu essen, aber Entführungen von Menschen sollte man schwe igend hinnehmen. Das war absurd!
    Er blickte mich skeptisch von der Seite an; oh, er hatte offe n sichtlich meine Gedanken gelesen. Egal. Ich konzentrierte mich auf das Putenfilet auf dem Teller.
    Normalerweise aß ich nur äußerst selten Fleisch, aber heute war es eine Trotzreaktion. Ich wusste, dass es ihn anwiderte, darum hatte ich es mir bestellt.
    »Wie soll es nun weitergehen?«, brach Dog nach einiger Zeit das Eis. Shiva legte sein Besteck zur Seite und trank einen Schluck Wasser, bevor er antwortete.
    »Ich denke, der Sender in dem Medaillon war der letzte. Somit werden sie Stella nicht mehr finden. Trotzdem bleibe ich zur Siche r heit noch einige Tage bei ihr. Gibt es in den nächsten Wochen keine Anzeichen für eine offensichtliche Verfolgung durch die Rava , hat sich meine Pflicht hier erfüllt und ich werde einen Weg suchen, um wieder zurückzukehren.«
    Ich schluckte schwer und versuchte hartnäckig, meine Tränen zu verdrängen, die gerade auf dem Vormarsch waren. Sie durften jetzt nicht herunterkullern . Ich kaute stärker als nötig und blickte durch das große Fenster nach draußen auf die Straße.
    ›Pflicht‹ , hallte es in mir. Also war ich doch nur eine Art Projekt, an dem er seine Pflicht zu erfüllen hatte – vorschriftsmäßig, wie ein Antikva nun mal handelte. Erst als Dog es ansprach, erinnerte ich mich an Shivas letzte Anspielung, die mir eben gar nicht bewusst geworden war.
    »Wie willst du zurückfinden? Es gibt keinen Weg zurück, glaub mir, ich habe alles versucht! Es sei denn, du lieferst dich ihnen aus.« Shiva trommelte mit den Fingerspitzen sacht gegen das Wasserglas.
    »Einen Weg gibt es, du bist nur zu lange auf der Erde, um ihn zu kennen. Ich hoffe, es gelingt mir.«
    Dogs Augen funkelten. »Wie?«, fragte er sichtlich angetan.
    »Noch ist die Zeit nicht reif. Ich muss Stella erst in absoluter S i cherheit wissen, aber dann …« Sogleich fiel ich ihm ins Wort.
    Ich wollte mir das nicht länger mit anhören müssen. »Geht nur, geht! Meinetwegen müsst ihr nicht auf diesem schrecklichen Plan e ten bleiben! Und die Rava können mir doch gar nichts antun. Zur Not schlage ich sie alle zusammen!«, sagte ich trotzig und wandte mich Shiva zu. »Und mach dir meinetwegen keine Gedanken! Ich will deinem Glück nicht im Weg stehen.« Es klang sichtlich g e kränkt,

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