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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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und gemü t lich. Neben einem alten Bauern schrank stand ein hölzernes Bett mit Verzierungen. Alle Möbel waren mintfarben gestrichen, was den gesamten Raum auffrischte. Die Fernsehecke mit Tisch und zwei Sesseln befand sich direkt neben der riesigen Fensterfront. Leider konnte man die Aussicht nicht genießen, da es draußen bereits düster wurde. Ein weiterer kurzer Blick ins Badezimmer zeigte mir, dass es hier sauber war – mehr brauchte ich in den nächsten Tagen nicht. Rundum zufrieden ließ ich mich in den Sessel fallen. Die Müdigkeit machte sich langsam bemerkbar, aber Shiva wollte für alle Fälle wach bleiben, was ein leichtes Unbehagen in mir schürte.
    Erwartete er etwa noch immer die Rava ? Er verneinte und tat es als Vorsichtsmaßnahme ab. Da ich nichts gegen eine friedliche Nacht mit ihm einzuwenden hatte – ganz im Gegenteil –, stimmte ich zu und genoss erst mal ein ausgiebiges Duschbad. Als ich a n schließend meine nassen Haare föhnte und dann in mein geblümtes, verspieltes Nachtkleid schlüpfte, konnte ich es kaum erwarten, wieder zu Shiva zu gehen.
    Zaghaft betätigte ich die Türklinke im Badezimmer. Die Furcht davor, den erschreckenden Gestalten der Rava zu begegnen, wann immer es Nacht wurde, war präsent. Ich konnte die Ereignisse der letzten Woche nicht verdrängen. Seit fünf Tagen hatten sie es geschafft, uns immer wieder zu finden. Sollte es ab heute wirklich vorbei sein? War der Grund nur das Medaillon gewesen? Ich hoffte es so sehr und trat entschlossen aus dem Bad. Erstaunt blieb ich auf der Schwelle stehen. Ich traute meinen Augen nicht …
    Unser Zimmer war abgedunkelt und Shiva stand schweigend in der Ecke. Ich sah nur seine schemenhafte Silhouette. Sein perfektes Gesicht leuchtete im Schein der Kerze, die auf dem Tisch brannte und unser Zimmer träumerisch verwandelte. Ich vernahm sanfte Klänge einer Harfe. Diese Melodie kannte ich und hatte sie oft gehört. ›Irische Impressionen‹ hieß die CD, die ich liebte. Aber …
    »Du magst solche Sachen, richtig? Auf deiner Fensterbank sta n den immer Kerzen und diese Musik lief oft nachts, wenn ich dich holte.« Shivas warme Stimme durchbrach den Zauber. Ich nickte still und näherte mich langsam dem Tisch. Darauf stand eine Kri s tallschale, in der unzählige kleine Donuts in sämtlichen Variationen lagen. Jetzt wusste ich, was er noch besorgen wollte. Lächelnd vor Rührung blickte ich in seine Augen. Sie deuteten auf ein kleines Präsent neben der Kristallschale, das ich eben gar nicht gesehen hatte.
    Es war eine Schatulle in Herzform aus weinrotem Samt. Intere s siert betrachtete ich dieses Geschenk und nahm es dann behutsam an mich. Meine Hände zitterten sogar, als ich es öffnete. Immer wieder suchten meine Augen die seinen, bis mein Blick auf dem silbernen Inhalt der Schatulle verharrte. Meine Augen wurden glasig und ich konnte nur noch verschwommen sehen; das lag wohl an meinen Tränen. Ich schniefte sie weg und griff nach dem kleinen, silbernen Herzen – einem Medaillon.
    »Es ist nicht dasselbe, nur so ähnlich. Ich habe es heute in einem Schaufenster entdeckt. Ich weiß, dass es dein Erbstück nicht erse t zen kann, nicht im Geringsten. Aber … i ch wollte dir damit nur sagen, dass es mir leidtut ! Ich hätte heute Morgen nicht … ich meine, ich hätte den Sender wahrscheinlich auch anders entfernen können.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Vermutlich gab es keine Worte, die meine Gefühle im Augenblick auch nur ansatzweise beschreiben konnten. Überwältigt ging ich zu ihm und umarmte ihn. Ich konnte fühlen, dass Shiva stocksteif dastand und sich kaum rührte. Er wagte es nicht, seine Arme um mich zu schließen. Stat t dessen vernahm ich ein sanftes Klopfen auf meinen Schultern und spürte seine Hände, die beruhigend auf- und abwärts über meinen Rücken strichen, ohne mir dabei wirklich nahe zu kommen, denn seine Arme hielten weiterhin krampfhaft Abstand.
    Aber ich mochte ihn nicht gleich wieder loslassen. Ich wollte ihn fühlen, ich brauchte das jetzt und drückte mich noch näher an seine Brust.
    »Du magst keine Umarmungen«, stellte ich flüsternd fest, ohne mich von ihm zu lösen. »Das würde ich nicht behaupten, ich kenne es nur nicht. Es ist mir nicht vertraut«, sagte er leise und seine Hände stoppten plötzlich an meinem Rücken. Dann zog er mich näher zu sich heran und schloss mich sanft in seine Arme …
    Shiva drückte m ich wahrhaftig – fest und innig!
    Ich genoss diese Sekunden

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