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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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wie nichts zuvor in meinem Leben. Es tat wahnsinnig gut und ich wünschte, es würde nie enden. Doch ich wollte ihn nicht weiter quälen. Ich spürte, dass es ihm fremd war und er es nur mir zuliebe tat. Daher löste ich mich schweren He r zens aus seinen Armen.
    Er sah mich an. Sein Blick war so scheu und so schüchtern.
    »Umarmt ihr eure Freunde oder Familie auf Antikva nicht?«
    »Nein!«
    »Niemals?«
    »Nein, niemals!«
    Ich konnte es nicht glauben und bemerkte, dass mich Mitgefühl überkam. Menschen, die sich niemals umarmten – in welcher G e sellschaft war er nur aufgewachsen? Shiva tat mir leid, aber er grinste mich nur an.
    »Es ist nicht so, wie du denkst. Wir leben nun mal ganz anders, das hat auch Vorteile. Wir haben diese irdischen Schwächen vor vielen Hundert Jahren abgelegt. Dadurch lässt es sich leichter leben, glaube mir!«
    Wenn eine Umarmung bereits Schwäche bedeutete, was hielten die Antikva dann von Liebe? Ich hatte unendlich viele Fragen an Shiva und eine lange, schlaflose Nacht lag vor uns.
    ~ 7 ~
     

 
    H iebe und Triebe
     
     
    »Können wir reden, offen und ehrlich?«, fragte ich hoffnungsvoll. Shiva atmete tief ein. Er fürchtete offensichtlich meine Fragen, nickte aber trotzdem.
    »Wirst du mir etwas über Tessa erzählen?«, flüsterte ich kaum hörbar und drückte das neue Medaillon an mein Herz.
    »Das ist die größte Schwäche von euch Erdlingen: eure Liebe! Es könnte alles so einfach sein, doch ihr macht es euch dermaßen schwer. Jedes einzelne Wort von mir über sie wird dir wehtun! Allein ihr Name löst in dir Schmerzen aus, das spüre ich. Möchtest du allen Ernstes über sie reden?« Ich schluckte schwer. »Ja! Bitte.«
    »Du kannst sie nicht vergessen, oder?«, wagte er einen weiteren Versuch.
    »Wie könnte ich? Sie ist meine Schwester!«
    »Ich weiß nicht viel über Tessas Akte und ich weiß auch nicht, wo sie sich derzeit aufhält!«, machte er gleich zu Beginn klar.
    Gierig hing ich an seinen Lippen und wartete auf mehr.
    »Setzen wir uns erst mal«, bot Shiva an und ich folgte seinem Wunsch. Während er in einer Tasche nach Getränken suchte, kauerte ich mich aufs Bett. Ich konnte es kaum abwarten, Antwo r ten zu bekommen, aber Shiva schenkte seelenruhig zwei Gläser Wasser ein und reichte mir eines. Ich nahm es ungeduldig an.
    »Bitte, Shiva, welche Informationen hast du über Tessa? Geht es ihr gut?«, hakte ich zaghaft nach und trank einen Schluck. Er kam zögernd zu mir und setzte sich ebenfalls aufs Bett.
    »Ich denke schon, dass es ihr gut geht. Aber ich weiß wirklich nichts Genaues. Im Rahmen deiner Untersuchungen wurden ihre Akten hin und wieder für Vergleiche verwendet. Eure Fähigkeiten, diese immense Immunität gegen Gedankentransformationen, sind fast identisch. Daher nehmen die Rava einen genetischen Defekt bei euch an. Nur so erfuhr ich überhaupt von deiner Schwester.«
    »Genetischer Defekt?«, wisperte ich fassungslos.
    »Stella, um die Handlungsweisen der Rava zu verstehen, musst du versuchen, dich in ihre Lage zu versetzen! Das ist für Erdlinge schwer, ich weiß. Aber die Rava sind nicht die Bösen, im Gegenteil. Sie tun alles für einen höheren Zweck – zum Schutz aller Lebewesen auf sämtlichen Planeten.
    Sie selbst sind eine universelle Allianz mit dem höchsten Status einer Spezies. Sie sind unsterblich, aber im Vergleich zu der übrigen Menschheit in der Anzahl gewaltig unterlegen. Es gibt nur noch wenige Rava . Durch ihre geistige Überlegenheit haben sie keine natürlichen Feinde. Sie sind seit Anbeginn die stärkste Kraft und das muss auch so bleiben! Sie schützen alle Lebewesen im gesamten Universum. Bedrohte Arten siedeln sie um, ausgestorbene Gattu n gen lassen sie durch Genmanipulation neu entstehen.
    Das Leben der anderen und deren Erhalt ist die Berufung der Rava . Ihre Arbeit ist selbstlos und unentbehrlich. Wenn jedoch Menschen geboren werden, die sich ihnen auf unerklärliche Weise widersetzen können, bedeutet das eine Gefahr für die gesamte menschliche Rasse. Deshalb müssen Entscheidungen zum höheren Wohl gefällt werden, die nicht immer einfach sind!«
    »Willst du mir damit etwa sagen, dass Tessa und ich eine Gefahr für die Menschheit darstellen? Nur weil wir nicht den mentalen Anweisungen der Rava Folge leisten?«
    »Nicht direkt. Die Tatsache, dass es Menschen wie euch gibt, die überhaupt nicht kontrollierbar und den Rava weder physisch noch psychisch unterlegen sind, birgt jedoch eine Gefahr. Dass du und

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