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Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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bei ihren Familien oder Familienangehörigen. Abgesehen von Sascha und Piri waren heute nur drei weitere Kinder da. Zuerst spielten wir mit ihnen Memory. Wir saßen dabei im Gemeinschaftsraum um den großen runden Tisch, Piri direkt neben mir.
    Nach fünf Runden setzte Sascha aus, weil er uns haushoch übe r legen war. Er merkte sich sofort, wo die richtigen Kartenpaare lagen. Wir hatten keine Chance, wenn er mitspielte. Danach war Monopoly angesagt. Dieser Sieg ging ebenfalls an Sascha. Seine Taktik war unschlagbar.
    Als es auf vier Uhr zuging, kochte ich mit den Kindern eine he i ße Schokolade in der Küche. Dazu gab es Kuchen, den wir alle gemeinsam aßen. Tommy hüpfte schon wieder durch die Zimmer, während ich noch mit dem Abräumen des Geschirrs beschäftigt war. Die zehnjährige Kiara half mir dabei.
    »Können wir bitte noch etwas spielen?«, fragte sie, als ich die Te l ler in den Schrank räumte.
    »Ja, natürlich, wir sind doch noch da!«
    In dem Moment betrat Frau Büttner die Küche. Stocksteif stand die ältere Dame in der Tür und starrte auf die Uhr.
    »Aber nicht mehr lange, es ist schon halb fünf. Die Kinder mü s sen nachher zu Bett«, erklärte sie und Kiara stöhnte.
    »Selbstverständlich«, sagte ich versöhnlich und lächelte Frau Büttner an. Widerworte waren bei ihr sinnlos, das ging nur nach hinten los. Also beeilte ich mich in der Küche, damit wir schnell noch etwas spielen konnten.
    Die Mehrheit entschied sich für Scharade. Diesmal war Piri u n besiegbar. Er erkannte die Bedeutungen und Wörter, die wir darz u stellen versuchten, gleich zu Beg inn, als ob er Gedanken lesen konnte und schon vorher wu sste, was kommen würde. Keiner von uns hatte auch nur einen Begriff erraten, er war immer der Erste.
    »Genug für heute!«, ertönte es und Frau Büttner klatschte zwe i mal in die Hände, was als definitiver Abschied zu deuten war. »Es ist schon kurz nach fünf, sagt Auf Wiedersehen«, fügte sie noch scharf hinzu, verschwand im Flur und ließ traurige Kindergesichter zurück. Ich blickte zu Piri . Er hatte sein Gesicht gesenkt. Ich ging zu ihm und nahm ihn in die Arme.
    »Wir sehen uns bald wieder! Wenn es klappt, komme ich näch s tes Wochenende, allerspätestens übernächste Woche, okay?« Er nickte stumm und gab mir einen Kuss auf die Wange.
    Ich kramte in meiner Tasche nach dem Portmonee. Frau Büttner war gerade nicht da, das passte. Ich konnte ihm etwas Geld zust e cken. Das tat ich öfter, denn er und Sascha bekamen nur wenig Taschengeld. Ich gab beiden einige Münzen und sie steckten das Geld sc hnell weg, bevor das »alte Butt-Butt -Huhn «, wie sie Frau Büttner heimlich nannten, wiederkam.
    Piri verabschiedete sich noch von Tommy und ging gleich in sein Zimmer, während Sascha mich nicht aus den Augen ließ – das fand ich merkwürdig. Normalerweise war er eine Quasselstrippe und redete ununterbrochen, doch heute war er außergewöhnlich still und sah mich ständig an.
    »Kann ich dich zur Tür bringen ?«, fragte er, als ich mich mit Tommy auf den Weg machen wollte.
    »Klar!« Wir gingen gemeinsam die Steinstufen hinunter. Kurz vor der Haustür blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Wieder nahm er meine Hände und hielt sie fest.
    »Du bist nicht mehr alleine!«, raunte er und ich verstand den Sinn seiner Worte nicht. »Was?« Sascha lächelte.
    »Fühlst du es nicht? Da ist etwas in dir …«, hauchte er und nun schaute sogar Tommy auf. Der verstand genauso v iel wie ich, nämlich gar nichts!
    Wir konnten Sascha gedanklich nicht folgen, aber anstatt uns aufzuklären, sprach er in Rätseln weiter.
    »Stella, du musst auf dich aufpassen! Schließe nachts besser ab!« Dann schob er meine Jacke an den Ärmeln etwas nach oben. Die Blessuren an meinen Handgelenken waren noch zu erkennen. Inzwischen hatten sie einen gelblichen Farbton. Sascha sah die verblassten Flecken an, als hätte er sie dort erwartet.
    »Verstehst du? Pass auf dich auf! Bleib am besten nachts nicht mehr alleine«, warnte er und ein Schauer lief mir über den Rücken. Was wusste er, was ich nicht wusste?
    »Sascha, wie meinst du das? Wieso bin ich nicht mehr alleine? Und was ist in mir?«
    Ich wa rtete auf Antworten – vergebens!
    Er schüttelte leicht den Kopf. »Das weißt du, Stella! Tief in dir weißt du alles. Nimm dich in Acht!«
    Das waren seine letzten Worte an diesem Abend, bevor er stumm und bedrückt die Treppen hochging.
    ~ 7 ~
     

 
    Anzeichen
     
     
    Schweigend machte ich mich mit

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