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Super-Weine aus dem Supermarkt 2011 2012

Super-Weine aus dem Supermarkt 2011 2012

Titel: Super-Weine aus dem Supermarkt 2011 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Kaemmer
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tauchten aber auch ganz neue Herkünfte für den in Pink gekleideten Rebensaft auf. Vor allem der Rosé aus Rioja, das bis dato bei uns ja fast nur für traditionelle Rotweine bekannt war, hat sich dabei in ein ganz neues Rampenlicht stellen können. Insbesondere die eher moderneren Betriebe in Nordostspanien haben schnell erkannt, dass sich aus der Tempranillo-Rebe auch ganz bemerkenswerte Rosé keltern lassen, die nicht selten über deutlich mehr Tiefe und Nachhaltigkeit verfügen, als so manche rosa Weinchen aus Südfrankreich oder Italien. Ein solcher moderner Rioja Rosado ist nun aus dem Hause Campo Viejo in immer mehr Supermärkten zu finden. Von dem traditionelle Etikettendesign und dem Name (»altes Land«) sollte man sich dabei nicht täuschen, denn diese Weine werden in einer der modernsten Kellereien des Landes, nämlich der Bodega Juan Alcorta, vinifiziert. Freilich darf man aber von dieser deutlich stärker mit der »Seele eines Rotwein« ausgestatteten Weinart kein leichtes Terrassentröpfchen für heiße Sommertage erwarten. Mit seiner dichten Frucht und durchaus kraftvollem Aufbau (immerhin 13,5 % Alkohol) ist der Campo Viejo eher als ein ernstzunehmender Essensbegleiter denn als unbekümmerter Durstlöscher einzusetzen.
     

     
    Verkostung:
    Die schon die Farbe gibt die Marschrichtung vor:
    Ein tiefes, eher rötliches Pink. Im Duft dann ein kraftvolles Beerenaroma, das fast schon an eine Rotwein denken lässt. Saftig und mit bemerkenswert ausdrucksvollem Fruchtkörper auf der Zunge, dabei aber durchaus würzig strukturiert.
     
    Rebsorten: Tempranillo
    Trinktemperatur: 9°
    Schmeckt zu: Paella und gegrillten Garnelen
    Preis:
    Qualität:
    Gesehen bei: Edeka, Marktkauf, Real

46. RIOJA CRIANZA BANDA AZUL PATERNINA
     

    Mit dem auffälligen blauen Streifen auf dem Etikett sticht einem der Banda Azul beim Einkauf schnell ins Auge. Recht so, denn dieser gut gemachte Standard-Rioja hat es tatsächlich schon zu so etwas wie einem modernen Klassiker im Supermarktregal gebracht. Die Kellerei von Francesco Paternina gilt als eine der größten in Rioja und nimmt für sich in Anspruch, den größten Fasskeller Europas zu besitzen. Rund 35.000 kleine Holzfässer, die so genannten »barricas«, stehen hier für die Weinreifung bereit. Deshalb hat man dort auch das Potenzial, selbst mit dem Banda Azul den Basiswein des Sortiments in dieser traditionellen Weise auszubauen. Ein Aufwand, der in dieser Preiskategorie anderenorts nicht mehr allzu häufig betrieben wird. Der Banda Azul bietet also eine günstige Möglichkeit, den traditionellen Weinstil der im Nordosten Spaniens gelegenen Region Rioja kennen zu lernen.
     

     
    Verkostung:
    Im Duft mit der typischen Prägung der Tempranillo-Rebe nach Johannisbeerkompott und einer leicht rauchigen Note. Ebenso fein-fruchtig im Geschmack, angenehm unbeschwert und von guter Balance. Mittelgewichtig, doch von deutlicher Typizität. Leichte Minznoten im Nachhall geben den
    letzten Pfiff.
     
    Rebsorten: Tempranillo, Garnacha, Mazuelo
    Trinktemperatur: 16-17°
    Schmeckt zu: Kalbsgulasch, Jägerschnitzel
    Preis:
    Qualität:
    Gesehen bei: Kaufhof, Kaufland, Karstadt, Real

47. RIOJA RESERVA FAUSTINO V
     

    Ich bin wahrscheinlich selber Schuld! Seit Jahren weise ich darauf hin, dass die zunächst vor allem durch ihr abenteuerlich kitschiges Flaschendesign auffallende Gran Reserva Faustino I (»Primero«) weitaus mehr Qualität bietet, als sie kostet. Früher war dieser Wein oft für rund 10 Euro zu haben, doch nun sind die Leute bei der Bodega Faustino Martinez wohl so langsam drauf gekommen, dass der Tropfen dafür eigentlich viel zu gut war und haben ihn auf (immer noch korrekte) 13 bis 15 Euro angehoben. Da ich mir für dieses Buch jedoch die Obergrenze von 10 Euro gesetzt habe, muss ich nun also auf den kleinen Bruder des »Primero« ausweichen, den Faustino V. Dies ist dann statt einer Gran Reserva nur eine Reserva (drei Jahre vorgeschriebene Mindestlagerzeit, davon mindestens 12 Monate im Barrique-Fass) hat aber genauso den typischen, altmodischen und unverfälschten Charakter eines traditionellen, gereiften Riojas − und ein ebenso haarsträubendes Etikett, dass dem des »Primero« an Kitschigkeit kaum nachsteht.
     

     
    Verkostung:
    Sehr reifer Duft nach angerösteten Zwetschgen, eingemachten Feigen und Tabak, das ganze mit einer animalischen Wildheit und Kräuternoten unterlegt. Rund und seidig auf der Zunge und mit spürbarer, aber reifer Gerbsäure als

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