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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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die Männer, den verschollenen SILBERBLITZ hier gesehen zu haben.
    »Und Otello schlug meinen Hund mit einer Brechstange!« beharrte der Doggenbesitzer. »Hier der Beweis: Otellos Handschuh! Es wimmelten mehrere Leute um den SILBERBLITZ herum, aber keiner vom Rangierbahnhof!«
    »Klar!« sagte Superhirn zu der Gruppe, mit der er gekommen war. »Das Blasenluftschiff stand über dem Gleis, man hatte die Hartluft-Gondel runtergelassen – und der SILBERBLITZ war da bereits hineingefahren wie in ein Depot! Monsieur Flacfloc sah die Hartlufthülle nicht! Die Hülle wurde rasch hochgezogen, nachdem die Lokscheinwerfer ausgeschaltet worden waren. Nur Otello blieb. Er täuschte mit einem kleineren Luftfahrzeug und Buglichtern den einfahrenden Zug an der Rampe vor.«
    »Welches Interesse bestand aber an einem Müllzug?« fragte der Professor kopfschüttelnd.
    »Habt ihr im Forschungsinstitut nicht auch Geheimprojekte, Onkel Victor?« fragte Superhirn zurück.
    »Donnerwetter!« entfuhr es dem Transportchef. »Ja, es bestand der Plan, Kunstkeime für Plantagen in Wüstenzonen hier zu verladen. Das war ein Staatsprojekt! Kommerziell genutzt, wäre das eine Sache mit Milliardengewinn gewesen! Wir wählten dann aber doch den Straßentransport und ließen die Fracht in Paris ausfliegen. Das war aber bereits Ende Mai!«
    »Und jemand muß nach wie vor auf den Zugtransport getippt haben!« erklärte Superhirn. »Vor allem schon deshalb, weil die Telepässe als Spielkarten eingeführt worden waren! Darin sah man ein Signal! Und welches konnte der Stichtag sein? Der, auf den die letzte Karte der letzten Serie fiel: Pik-As!«
    Über die Gleise schwankten Schatten. »So, da wären wir!« grollte die mächtige Stimme von Kommissar Rose.
    Bahnmeister Brasser hob seine Lampe und leuchtete einem verstörten jungen Mann ins Gesicht, der von Polizisten flankiert wurde.
    »Otello!« schrie Brasser. »Du Schuft!«
    Monsieur Flacflocs Dogge heulte auf, und der Pudel bellte, als gäben sich Gespenster ein Stelldichein.
    Rose berichtete, daß die Morton-Stilkins-Tochter tatsächlich in Madame Ladours Heim eingeschleust worden sei:
    »Die Direktorin war die Komplizin der Pleite-Firma. Die Morton-Stilkins-Leute hatten von der Produktion sensationeller Nutzpflanzen in Brossac Wind gekriegt. Sie wollten die Keime für ein weltweites Geschäft schnappen. Dazu brauchten sie einen Mittelsmann, und den glaubte Madame Ladour in Otello gefunden zu haben. Otello und sein Freund Alfons ahnten nicht, daß tatsächlich nur Müll in den SILBERBLITZ-Containern war. Sie vertrauten der Magie der Karte Pik-As!«
    »Das taten die Engländer aber auch!« rief der verhaftete Alfons über die Schulter seines Kollegen hinweg.
    »Ja!« bestätigte Otello in jammerndem Ton. »Sie lauerten im Massif Central mit ihrem letzten BlasenLuftschiff. Ich mußte ihnen Streckenpläne, Fotos und Zeichnungen vom Rangierbahnhof liefern. Und ich habe nicht versagt! Nur der Bengel, dieser Superhirn, machte mir beinahe einen Strich durch die Rechnung, weil er in der Nacht mitfahren wollte!«
    »Und Sie redeten sich mit Ihrem Motorrad heraus?« fragte der Sicherheitsingenieur. »Hatten Sie das wirklich im Führerstand der Lok?«
    »Das lag schon im Meer, Sie großartiger Aufpasser!« höhnte Alfons. »Auch 'n alter, ausgebauter Zugbegleitersitz und noch ein paar hübsche Beweise!«
    »Und ich«, rief Otello in traurigem Stolz, »ich bin genau in die unsichtbare Gondel gefahren, die das Luftschiff aufs Gleis bugsiert hatte! Und während das Ding samt dem Zug schon hochgezogen wurde, stieg ich in ein Schwebemobil um, das die gleiche Scheinwerferstellung wie der SILBERBLITZ hatte: Alle Arbeiter und der Bahnmeister sind darauf reingefallen!«
    »Wenn meine Dogge nicht nur beißen, sondern auch reden könnte …«, begann Monsieur Flacfloc, doch Brasser unterbrach ihn:
    »Was denn, Otello?! Als ich aus dem Stellwerk guckte, bist du. mit so 'ner komischen Luftblase dem Geistertransport nachgeschwebt? Aha! Und die Lok hat man aus dem Hauptschiff ins Meer geworfen, damit's nach Unfall aussieht!?«
    »Du merkst auch alles!« sagte Otello mürrisch. »Leider hatten sie die Felswand verfehlt, sonst hätt's noch 'n paar schöne, echte Kratzer gegeben!«
    »Na, und auch sonst hat einiges nicht geklappt«, mischte sich der Kommissar ein. »Otello hatte Probleme mit dem Schwebemobil. Er kam nicht gut damit zurecht, zumal er durch den Hundebiß behindert war. So wurde er nach Tribourg

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