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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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…«
    »Von der Erbschaft erzählte Ihre Direktorin schon«, warf Gérard ein.
    »Und Otello besaß als mein Verlobter eine schriftliche Vollmacht von früher her«, fuhr Susanne fort.
    »Er wollte gleich mein ganzes Vermögen abheben. Er sagte: ,Für unsere Hochzeitsreise nach Mexiko …«
    »Hat er das Geld gekriegt?« fragte Kommissar Rose.
    »Nein, die Kassiererin war entsetzt, ihn zu sehen. Sie hatte gehört, er sei ertrunken. Er lachte und sagte: .Falschmeldung! Ich war ein paar Stunden im Spital. Außer einer Handverletzung fehlt mir nichts!'«
    »Die Bißwunde!« meinte Henri aufgeregt. »Die Dogge in Buronne von diesem Herrn Flacfloc!«
    »Nun schnell?« drängte der Kommissar die Lehrerin:
    »Was geschah dann?«
    »Die Kassiererin telefonierte mit mir. Sie wollte ganz sichergehen. Inzwischen floh er. Er rannte aus dem Schalterraum und warf sich auf ein Motorrad mit einer fremden Nummer. Auf den Zweitsitz sprang sein Freund Alfons, der verschwundene Zugbegleiter. Ich habe in meinem Haus gewartet, ich dachte, Otello würde vielleicht kommen und mir eine Erklärung abgeben!«
    »Er wird gewußt haben, warum er sich nicht meldete«, überlegte Superhirn fieberhaft. »Und daß er ausgerechnet hier wieder auftaucht und in Ihre Bank rennt … Himmel, das sieht nach Verzweiflung aus! Da muß was nicht geklappt haben. Aber was …? Tati, zeig ihr rasch das Bild mit Otello, der Madame und der Schülerin! Ich will wissen, woher diese Milly kommt – und ob sie wirklich Stilkins heißt!«
    Kyber stützte die junge Lehrerin. »Otello und Madame Ladour …«, sagte sie schwach. »Ja, und die Schülerin ist ihr Liebling. Sie hat geschiedene Eltern, die sehr, sehr viel bezahlen. Sie trägt den Namen der Mutter. Der Vater ist Lord Robert Morton, glaube ich.«
    »Morton? Ja …« rief Superhirn. Er schrie es fast. »Morton und Stilkins, Handel und Transporte, die haben noch eine französische Filiale im Massif Central? Aber der Großteil der Firma ist pleite gegangen …«
    ».. . und zwar mit Luftschiffen nach dem Blasenprinzip!« unterbrach Professor Kyber lebhaft. »Mir geht ein Licht auf!«
    »Waaas …?« Kommissar Rose fuhr auf dem Absatz herum. »Pleite? Luftschiffe? Dann funktionieren die Dinger nicht gut? Trotzdem hat man versucht, den SILBERBLITZ mit so einem Versager zu entführen? Wo kann Otello jetzt untergekrochen sein? Ihr spracht von einer Tante!«
    »Die hält ihn für einen Teufel!« rief Gérard. »Ich denke, die Schuldirektorin ist Otellos Komplizin?!«
    Rose befahl dem Polizisten, die wartenden Mannschaften in Marsch zu setzen und das Mädchenheim umstellen zu lassen. Dann telefonierte er mit der Untersuchungskommission in Buronne, mit allen örtlichen Polizeistationen der Umgebung. Schließlich leitete er über die Präfektur in Rochefort die landesweite Fahndung mit Schwerpunkt Massif Central ein und forderte Kontaktaufnahme mit Interpol.
    »Kommen Sie«, befahl er Susanne. »Ich brauche Sie im Schulheim. Und Sie«, er wandte sich an Professor Kyber, »Sie fahren mit Ihren Herren und den Jugendlichen samt deren Beweisen sofort nach Buronne, zur Rampe!«
    Der Transportchef mobilisierte einen Werkbus. Als sie über die nächtliche Straße sausten, sagte Kyber zu Superhirn: »Wenn wir da nur nicht auf einen Holzdampfer geraten! Diese Sache mit den Blasen-Luftschiffen …«
    »Aber die hast du doch selber bestätigt!« verteidigte sich der Junge. »Anfangs war das sogar eine Weltsensation: Luftschiffe mit Hüllen aus elastischer Luft! Daneben gelang es der Firma ja auch, Luft zu härten! Denk doch an den unsichtbaren Kasten des Modells, den Gérard von der Tante bekam!
    Otello hat damit geübt!«
    »Abgesehen davon, daß sich die Blasenluftschiffe und die Hartluft-Garagen nicht bewährten – wir entwickeln zusammen mit der deutschen Versuchsanstalt in Köln sehr erfolgversprechende SolusLuftschiffe. Und ich wüßte nicht, weshalb man noch ein Morton-Stilkins-Schiff eingesetzt haben sollte, um den SILBERBLITZ zu entführen. Das wäre, als baute man einen Riesentanker zum Abtransport einer Schuhsohle!«
    Es war 2 Uhr 30 in der Frühe, als die Passagiere des Institutsbusses auf dem Buronner Rangiergelände mit der Expertenkommission zusammentrafen. An den Arbeitsstellen strahlten blendend helle Scheinwerfer. Der Unfall-Sachverständige hatte den BLITZ II bis vor die Ampel zurückfahren lassen. Bahnmeister Franc Brasser, einige Arbeiter und Herr Flacfloc mit seiner Dogge waren zur Stelle.
    Wieder beschworen

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