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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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geht's immer nur wie Sindbad dem Seefahrer: Überall, wo wir landen, erwartet uns 'ne Falle.«
    »In die alte Festung werdet ihr nicht gesteckt«, lachte der Hafenmeister, als sie die Brücke hinter sich und die Insel erreicht hatten. »Ihr geht bei mir vor Anker, und das heißt: Da seid ihr sicher!«
    »Was bedeutet: vor A-a-anker?« erkundigte sich Prosper mißtrauisch.
    »Ist 'ne Überraschung!« krächzte Monsieur Valentin.
    Unvermittelt schoß Superhirn die Frage ab: »Hat der junge Herr Rodincourt Ihnen von dem Millionenraub erzählt? Von dem Bilderdiebstahl im Schloß?«
    »Nein«, erwiderte der Hafenmeister, ehrlich verblüfft. »Ich höre den ganzen Tag Radio, wo immer ich bin, schon wegen des Wetters. Und ich schau auch jeden Abend alle Zeitungen am Kiosk durch, auch von Berufs wegen. Dann interessiert mich natürlich der Sport. Die Lokalberichte nehm ich so am Rande mit, aber …«
    »… der Millionenraub ist eine Weltsensation!« unterbrach Tati. »Er hätte Schlagzeilen machen müssen.«
    »Die letzte Abendzeitung hatte 'ne andere Schlagzelle«, krächzte Valentin: »,Der Hexer aus der Heilanstalt ausgebrochen', oder so.« Er erläuterte: »Der Hexer hat auch was mit der Gegend zu tun. Er wurde erst kürzlich im Forschungsinstitut verhaftet. Dolle Sache: Der Kerl hatte irgendwo ein Geheimlabor, in dem er einen Virus züchtete. Der sollte aus Katzen Monster machen.«
    Eisige Stille herrschte nach diesen Worten im Wagen. jedem der Gefährten schien es, als hätten die fünf anderen den Atem angehalten.
    Der Hexer war also auf freiem Fuß! Ein nicht nur überbegabter, sondern leider auch übergeschnappter, ja gefährlich wahnsinniger Forscher namens Renard: Er hatte die Labors einer Dünge-und Futtermittelfabrik – weit von hier, im Binnenland – geleitet, aber dem Staatlichen Forschungsamt gelegentlich als Gutachter zur Verfügung gestanden. Durch das geschickte Zusammenfügen von Beobachtungen war Superhirn mit Hilfe der Freunde seinem teuflischen Spiel auf die Schliche gekommen. Und eben jener Kommissar Rose aus Paris, nach dem Superhirn jetzt so dringend verlangte, hatte den »Hexer« verhaftet. Wegen nur allzu deutlicher Anzeichen hochgradigen Irreseins war Dr. Renard, der Hexer, sofort in eine Heilanstalt eingewiesen worden.
    Ein Abenteuer, das durch neuerliche, gänzlich anderen Schrecken überholt schien, wenn – ja, wenn die holländische Puppe nicht ausgerechnet ein Geschenk dieses Mannes gewesen wäre!
    Tati hatte sie eher aus Mitleid behalten!
    Der Kleinbus schwenkte in die Einfahrt von La Cotinii«re ein.
    »So – da wären wir«, krächzte der Monsieur Valentin.
    Vom Schreck noch wie verdonnert, versuchten Prosper, Gérard und die Geschwister im Licht der wenigen Laternen irgendeine Wohngelegenheit zu erkennen, während Valentin immer näher an die Bollwerke heranfuhr.
    Da fragte Superhirn, scheinbar nur beiläufig interessiert: »Steht auch in der Zeitung, ob man eine Spur von dem Hexer' gefunden hat? ich meine, wohin er geflüchtet sein könnte?«
    »Man vermutet ihn in Belgien«, erwiderte der Hafenmeister prompt. »Der soll ja so was Ähnliches wie Tollwut gehabt haben. Doch die Erreger hat man in der Heilanstalt emballiert!«
    »Waaas …? Verpackt??« entfuhr es Superhirn. »Allenfalls können die Viren verkapselt worden sein. Sie meinen eliminiert' – unschädlich gemacht, beseitigt?«
    »Kann sein – kann auch nicht sein; so genau weiß ich das nicht.«, krächzte Valentin. Er hielt den Bus an, griff neben sich und reichte Superhirn zerknitterte Blätter über die Schulter: »Da hast du die Zeitung! Guck selber nach! Kannst sie behalten. So, nun aber was Schöneres! Steigt aus, nehmt eure Sachen, die ,Königin der Meere' erwartet euch.«
    »Das ist ein Mißverständnis!« rief Tati. »Wir wollen keine Schiffsfahrt machen. Wohin – und mit wem auch, mitten in der Nacht! Wir brauchen Betten, hören Sie? Ein Quartier! Wir sind todmüde …«
    Monsieur Valentin trat unter einen Peitschenmast, dessen röhrenförmige Lampe die Seite zum Kai stark erhellte:
    »Ihr kriegt das nobelste Quartier, das der Atlantik zu bieten hat, mein ich! Die Luxusjacht der Rodincourts! Der junior hat mich angewiesen, euch an Bord zu bringen. Solange es am Cap Felmy noch drunter und drüber ginge, so sagte er, dürftet ihr das Schiff als Wohnung nutzen, und zwar uneingeschränkt: Kajüten, Waschräume, Küche samt Vorratskammer, den Sälen und den Trimm-dich-Raum!«
    Er hakte die Gangway ein, legte die

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