Superhirn Sammelband
…!«
»Leider nicht möglich«» ertönte eine eiskalte Stimme von der Tür her. »Zu meinem Bedauern müßt ihr mit mir vorliebnehmen!«
– 5 –
Superhirn ein Giftmischer? – Die Verwirrung wächst
Der Mann mit der eiskalten Stimme trug einen seidenen Tropenanzug ohne Kopfbedeckung. Sein rötliches Haar erinnerte an eine Löwenmähne, seine Figur an die eines Leistungssportlers. Er schien sich für das Leitbild aller Boßtypen zu halten. Seine Sätze waren Kommandos.
»Wo ist der Superschlaue?« fragte er.
»Wenn Sie mich meinen …«begann Superhirn.
»Wen sonst?« sagte der Boßtyp barsch. »Du bist also der Bursche, der Gartenpflanzen, Bäume und Früchte vergiftet? »o hast du die Kanister versteckt?«
»Sie – Sie … », Tati schnappte nach Luft. »Superhirn soll ein Giftmischer sein…?«
»Der Giftmischer!« betonte der Mann. »Das junge Gespenst, das heimlich durch die Gegend schleicht und Vernichtung sät!«
»Das g-g-glauben Sie doch selber nicht!« stammelte Prosper.
»Rühren Sie ihn nicht an!« warnte Gérard.
»Madarne Dingdong holt den Chef!« trumpfte Micha auf. »Sie schlägt Alarm im Institut! Professor Romilly wird kommen!«
Der Mann wandte sich dem jüngsten zu: »Eure Madame müßte eine Zauberin sein, um Romilly herzuholen!«
Er griff in die Tasche und holte einen schneeweißen, unregelmäßig-rundlichen Gegenstand hervor. Es war eine Birne, die er Superhirn unter die Nase hielt: »Ist das deine? Hast du sie als Trophäe aus Monsieur Lignys Grundstück geklaut? Du hast sie hier versteckt, nicht wahr? Du stecktest sie in einen Schuh!«
»Ach wo – das war ein Apfel!« ließ sich Madames Stimme vom Eingang her hören. »Erst hat er Birne gesagt, dann murmelte er was von einem Apfel. Superhirn ist ja selbst schon ein halber Gelehrter. Er macht immer irgendwelche Versuche!«
»Also – auch Äpfel!« rief der Mann im Tropenanzug. »Wo? In welchem Ort? Auf wessen Grund und Boden…?« Er packte Superhirn am Arm. »Wo hast du noch Gift gespritzt? Antworte! Was hast du alles weiß gefärbt . . .???«
Die Gefährten sahen, daß Superhirn erbleichte, als wolle er die ungesunde Farblosigkeit der Birne annehmen. Was ging hier vor? In welchen Fall war Superhirn verwickelt …?
Hinter dem herrischen Mann mit der Löwenmähne sahen sie Dr. Mutzig und die schwedische Gastprofessorin Hammerstroem. Beide waren den Freunden längst bekannt. Der Hüne ließ sie nicht zu Wort kommen:
»Es treibt hier ein Weißmacher sein Unwesen!« fuhr er fort. »Aber er ist erkannt worden! Die Beweise liegen vor, und so wurde heute der Turm durchsucht. Außer der verfärbten Birne werden wir bestimmt noch anderes finden.«
»Dürfen wir erst einmal wissen, wer Sie eigentlich sind?« fragte nun Henri. »Ich sehe, Sie tragen das Institutswappen am Hemd. Aber ich kenne Sie nicht!«
Trotzig fügte Tati hinzu: »Superhirn ist Ehrengast des Wissenschaftlichen Instituts!«
»Gewesen«, sagte der Mann. »In einer halben Stunde wird er Ehrengast im Arrestzimmer der Gendarmerie sein! Professor Romilly ist kaum zwei Tage fort, da tanzen hier schon die Puppen. Na, ich werd's euch zeigen!«
Henri ließ sich nicht verblüffen: »Wir wußten nicht, daß Professor Romilly weg ist. Er hat sich nicht verabschiedet. Und Sie haben uns immer noch nicht gesagt, wer Sie sind!«
»Professor Romilly ist auf einer Tagung in Kanada, er hatte keine Zeit, euch um eine Audienz zu bitten!« höhnte der Mann mit der Löwenmähne. »Ich bin vom Staatlichen Forschungsamt in Paris als Vizechef hier eingesetzt worden. mein Name ist Franc Flohr, und das Brossacer Institut untersteht jetzt mir, der Turm und seine Insassen eingeschlossen!«
Ein Mann in blauer Sommerkombination drängte herein Sein Helm kennzeichnete ihn als Werkschutzangehörigen:
»Nichts, Chef!« meldete er. »Auch auf der Plattform nichts Verdächtiges. Der Bengel könnte Beweisstücke ins Meer geworfen haben. Und draußen – rund um den Turm herum – ebenfalls Fehlanzeige!«
»Na, dann bleiben wir bei dem, was wir schon haben, das dürfte genügen«, meinte Flohr. »Wo ist der Rentner aus Baie? Herein mit ihm! Herein auch mit dem Besitzer des Fotoladens!«
Den Inhaber des Fotogeschäfts von Brossac, Monsieur Bouline, kannten die Jugendlichen alle. Superhirn schien auch den Rentner Ligny aus Baie schon einmal gesehen zu haben, denn er murmelte:
»Aha!«
»So«, rief Professor Flohr, »nun mal her mit den Fotos.« Er nahm die beiden Vergrößerungen im Format
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