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Supernova

Supernova

Titel: Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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persönliche Beziehung zu Moskau
oder Neu-Dresden hat. Letzteres ist, nebenbei bemerkt, das Ziel, zu
dem wir unterwegs sind. Die Botschafterin Elspeth Morrow hält
sich nämlich in Sarajevo auf, und Harrison Baxter, der
frühere Handelsminister der Moskauer Regierung und
ranghöchste Regierungsbeamte, der überlebt hat - er hat
ebenfalls Vollmacht über den Rückruf-Code – ist
ebenfalls dort. Er wurde unmittelbar vor der Katastrophe dorthin
entsandt, um den Handelskonflikt nach Möglichkeit beizulegen.
Ich habe den starken Verdacht, dass die beiden nach der Logik der
Täter das nächste Ziel abgeben: zwei auf einen Streich.
Offiziell – das gilt gegenüber jedem Menschen
außerhalb dieses Zimmers – sind wir deswegen unterwegs, um
mit Morrow und Baxter die Frage der R-Bomben zu erörtern.
    Die wirkliche Aufgabe, die vor uns liegt, ist etwas anders
gelagert: Sie besteht darin, die beiden am Leben zu halten, und, wenn
möglich, einen der Mörder zu fassen, um die Spur zu den
Auftraggebern zurückzuverfolgen. Und da kommen Sie ins Spiel,
Rachel.
    Tranh, Ihnen obliegt es, den Sicherheitsdienst der Botschaft und
die Sonderpolizei des Dresdner Innenministeriums entsprechend zu
informieren und als Verbindungsoffizier zu den externen
Sicherheitsdiensten zu agieren. Gail, wir beide werden
persönlich mit dem Minister und der Botschafterin reden und
ihnen die Dringlichkeit der Sache klar machen. Sie kümmern sich
ums Protokoll, ich selbst um die Diplomatie. Pritkin, Sie fungieren
als unsere Schaltstelle und als Büro vor Ort. Jane, Sie brauche
ich als Frau im Hintergrund: Bei Ihnen laufen alle Informationen zu
den näheren Umständen der Morde zusammen, die unsere Leute
daheim uns übermitteln. Rachel, Sie haben eine gefährliche,
argwöhnische Phantasie. Ich möchte, dass Sie versuchen, den
Mördern eine Falle zu stellen, falls sie überhaupt
auftauchen. Und für diesen Fall habe ich, nun ja, eine kleine
Überraschung in petto.«
    »Eine Überraschung«, äffte Rachel ihn
nach. »Aha. Eine von jenen Überraschungen?«
    »Von jenen?«, wiederholte Jane.
    »Von jenen.« Rachel zog eine Grimasse. »Rücken
Sie raus damit, George.«
    Cho holte tief Luft. »Ich stelle mir vor, dass Sie verdeckt
arbeiten. Sie haben etwa die gleiche Größe und Statur wie
Botschafterin Morrow. Sie sind das Tüpfelchen auf dem
i.«
    »Oh… oh nein!« Rachel schüttelte den Kopf.
»Das können Sie mir nicht antun!«
    »Ach nein?« Tranh lächelte nicht gerade freundlich.
»Was haben Sie da vorhin gesagt? Wollten Sie die Täter
nicht überführen?«
    »Hm.« Sie nickte wie eine aufgezogene Puppe, deren
Mechanismus versagt. »Falls Sie überhaupt richtig
damit liegen, dass dort ein Anschlag geplant ist.«
    »Davon können wir meiner Meinung nach ausgehen.«
George nickte. »Es trifft nämlich noch eine weitere
Voraussetzung zu, die ich bisher nicht erwähnt habe.«
    »Ach ja?«
    »Wir haben nicht nur die zeitliche Abfolge der Morde
festgehalten, sondern auch eine Karte des Raums erstellt und eine
komplette Analyse des Schiffsverkehrs vorgenommen. Wie sich dabei
herausgestellt hat, gibt es wohl drei Sternenschiffe, die die
entsprechenden Häfen jeweils rund vierundzwanzig Stunden vor
einem Anschlag angelaufen sind und ihre Reise danach fortgesetzt
haben. Dort herrscht zumeist geschäftiger Verkehr. Jedenfalls
ist eines dieser Schiffe ein Frachter. Und kein Besatzungsmitglied
hat auf dieser Tour den Orbit von irgendeinem Raumhafen aus
verlassen. Ein weiteres Schiff ist… Na ja, wenn man der Marine
Malacias unterstellt, sie sei darauf aus, einen Krieg mit drei
Nachbarn anzuzetteln, indem sie Diplomaten ins Jenseits
befördert, weist man sie am besten von sich aus auf die
verdächtigen Manöver eines ihrer Kreuzschiffe hin.
Woraufhin sich herausstellt, dass dessen Flugplan für die
laufende Handelsreise schon vor fast einem Jahr festgelegt wurde, das
heißt ehe die Botschafterin Black überhaupt auf der
Eiger-Welt ankam. Und das bedeutet, dass nur noch ein
Tatverdächtiger übrig bleibt.«
    »Hören Sie auf, mich auf die Folter zu spannen, George.
Raus damit.«
    George sah Rachel mit einer Miene beleidigter Ehre an. »Du
meine Güte! Also gut. Es ist das Linienschiff Romanow der
White-Star-Gruppe, von der Erde aus gestartet und auf einer Rundreise
unterwegs, die auf ein Jahr veranschlagt wird. Es befand sich in der
Umlaufbahn über der Eiger-Welt, als Botschafterin Black ermordet
wurde. Und im Orbit über Turku, als Pendelton ins Jenseits
befördert

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