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Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Titel: Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.H.Beck
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möglichen
Konflikt
zwischen Geld und Ethik?
    Tab. 1: Arbeits- und Einsatzfelder der Supervision
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Non-Profit-Bereich
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Profit-Bereich
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Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen
Selbstständige
Sozialarbeit/Sozialpädagogik
Psychologen
Krankenhaus
Anwälte
Psychiatrie (ambulant und stationär)
Ärzte
Altenhilfe (ambulant und stationär)
Architekten
Kirchliche Einrichtungen
Software-Dienstleister
Telefonseelsorge
Call-Center
Heilpädagogische Institutionen
Reisebüro
Schulen aller Art
Handwerksbetrieb
Erwachsenenbildung
 
 
Industrie
Öffentlicher Dienst
 
Kommunalverwaltung
Sport
Landes- und Bundesbehörden
 
Ministerien
 
Polizei
 
Militär
 
Politik
 
 
 
Politische Parteien
 
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3. Funktionen der Supervision
    Die Supervision hat in den letzten einhundert Jahren mehrfache Erweiterungen und Veränderung ihrer Funktionen erlebt. Standen am Anfang
Hilfe
und
Kontrolle
für die Sozialarbeiter und Psychotherapeuten im Vordergrund, so trat im deutschen Sprachraum seit den Siebzigerjahren der Kontrollaspekt immer mehr in den Hintergrund. Dabei folgte man der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung zum Abbau von Hierarchie und Autorität. Um Kreativität und Autonomie zu fördern, ist es hilfreich, Arbeitsprozesse stärker in beziehungsmäßiger Hinsicht zu reflektieren. Aus diesem Grunde kam es bei der Supervision zu Anleihen aus den psychotherapeutischen Richtungen. Es ist sicher kein Zufall, dass manche Ausbildungsstätten für Supervision ursprünglich Ableger psychotherapeutischer Institute gewesen sind. In meinem Verständnis vonSupervision möchte ich die psychotherapeutische Sichtweise erweitern und die Verbindung zur Psychologie (Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie) und Wirtschaftswissenschaft (Personalentwicklung) herstellen. Aus diesem Grunde vertrete ich einen
breiten Begriff
von Supervision, der sich praktisch mit den kommunikativen Anteilen der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im beruflichen Bereich beschäftigt. Im Folgenden möchte ich die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten von Supervision in
funktionaler Hinsicht
beschreiben. Das sollte möglichst praxisnah vonstatten gehen. Allen diesen nachstehenden Anwendungsmöglichkeiten von Supervision gemeinsam ist jedoch der übergeordnete Gesichtspunkt der Erweiterung von Kompetenzen. Diese
Kompetenzerweiterung
bezieht sich mindestens auf
vier Dimensionen
:
    â€¢
Personale Entfaltung
(Erweiterung des Wissens über sich und die eigene Wirkung auf andere),
    â€¢
Beziehungs- bzw. Arbeitsgestaltung
(Kontakt, Begegnung, Harmonie, Konflikt, Lösungen),
    â€¢
Strukturelle Entfaltung
(Rollen, Positionen, Funktionen, Aufgabenbewältigung des Einzelnen im beruflichen System),
    â€¢
Methodische und instrumentelle Entfaltung
(Verbesserung von Kenntnissen und Fertigkeiten hinsichtlich des beruflichen Feldes, der Diagnose und Bewältigung von Arbeitsproblemen, Krisenmanagement) (Fallner 1997, S. 163).
    Schon die folgenden Zwischenüberschriften zeigen, was Supervision alles zu leisten vermag. Teilweise firmieren diese Funktionen auch unter anderen Begriffen, und es kommt zu inhaltlichen Überschneidungen. Ich möchte noch einmal hervorheben: Längst nicht alles, was jetzt in diesem Kapitel dargestellt wird, ist Supervision; aber alles Folgende hat damit zu tun.
3.1 Monitoring und Begleitung
    In den romanischen Ländern benutzt man statt Supervision zuweilen auch noch den Begriff
Monitoring
, was so viel wie Überwachung, Kontrolle und Instruktion bedeutet. In den Niederlandenwird anstelle des Begriffes „Supervision“ oft der Terminus
Begleitung
verwendet. Damit ist gemeint, dass jemand, der sich in einem Arbeitsprozess befindet, dabei von einem außen stehenden Experten „begleitet“ wird. Diese Begleitung ist vor allem eine Reflexionshilfe; sie kann stattfinden in der Aus- oder Fortbildung bzw. während eines längeren Arbeitsprozesses. Eine Variante dieser Begleitung haben wir weiter oben in diesem Kapitel unter dem Stichwort „Projektsupervision“ schon kennengelernt (S. 38).
3.2 Aus- und Weiterbildung
    In vielen beruflichen Ausbildungen gehört die Supervision (oder eine ähnliche Begleitung) zu den notwendigen Ausbildungsinhalten. Dabei werden jedoch unterschiedliche Begriffe verwendet. So spricht man in den sozialen oder pflegerischen Berufen auch von Praxisanleitung oder

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