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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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überprüfen, ich meine, ob sie gerne Sherry getrunken hat … Kannst du mir noch folgen?»
    Hölderling nickte. «Wir waren bei: zu geringe Dosis … Der Mörder hat gemerkt, dass sein Plan, Marielle zu vergiften, nicht aufgegangen ist.»
    «Exakt. Also kein befriedigendes Ergebnis für den, der ihr übelwollte. Da musste sich der oder die Täterin was anderes ausdenken. Auf jeden Fall hat jemand Ernst machen wollen. Davon kannst du ausgehen.»
    «Du meinst, ein und derselbe Täter will sie erst vergiften, und als das nicht klappt und sie weiter rumläuft, schüttet er das Zeug noch in die Suppe und hilft dann mit einem Schaschlikspießchen nach, weil er oder sie das gerade zur Hand hatte?»
    «Vielleicht?»
    «Eher nicht. Hast du Gruber angerufen?»
    «Hab ich.»
    «Und?»
    «Er sagt, dass du die Ermittlungen führen sollst, bis er hier sein kann.»
    «Das kann ja dauern. Ich bin nicht zuständig, das weißt du, und er weiß das auch …»
    «Maul hier nicht rum, Gregor. Wir haben es mit vorsätzlichem Mord zu tun. Und klassischerweise müssen wir davon ausgehen, dass der Täter oder die Täterin noch hier ist.»
    «Vielleicht war es auch einer vom Empfangskomitee. Der Concierge oder die Pagen. Die sind ja noch weggekommen.» Er hätte auch sagen können: die Glücklichen! Aber er verkniff sich diese Äußerung. Hatte er nicht immer gesagt, dass er alles dafür tun würde, um Annelies nahe zu sein? Nun gut, das war jetzt nicht ganz die Situation, die er sich beim Universum bestellt hatte, aber wie gesagt … In der Not …
    «Hallo, Gregor … ich rede mit dir. Was wirst du jetzt tun?»
    «Ich geh in die Küche. Und du gehst am besten auf dein Zimmer, nimmst ein heißes Bad und ruhst dich aus. Morgen beginne ich mit der Befragung aller Beteiligten. Viktor kann mir dabei helfen.»
    «Ich schlage vor, wir gehen gemeinsam in die Küche, zählen die Spieße und befragen den Koch. Für Wellness ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Danach gehen wir zusammen die anderen suchen, und ich nehme Fingerabdrücke von jedem … und du beginnst mit der Befragung sofort. Viktor darf helfen. Es ist immer gut, einen Anwalt an seiner Seite zu haben. Was hältst du davon?»
    «Ich küsse wie immer den Boden, auf dem du läufst», sagte Hölderling. Er hoffte, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen würde, den Koch zu finden, und die Arbeit, sprich, den anderen mitteilen zu müssen, dass hier ein Mord geschehen war, noch lange hinausgezögert werden könnte. Aber Annelies machte seine Hoffnung zunichte, als sie sagte: «Herr Bundt wohnt hier unten. Er hat die Einliegerwohnung, gleich hier den Gang entlang. Und das ist seine Telefonnummer.»
    Sie reichte ihm eine Visitenkarte in einer Plastiktüte. «Wir können hingehen oder ihn anrufen … Was ist dir lieber?»
    «Hast du die in der Plastiktüte, weil du die Fingerabdrücke nehmen willst?»
    «Natürlich. Seit ich die Mordwaffe gefunden habe, ist jeder verdächtig. Sogar du und ich. Das solltest du doch wohl wissen.»
    «Viktor und du, ihr seid verdächtig. Ich nicht. Ich bin als Letzter angekommen und hatte gar keine Gelegenheit, Marielle aufzuspießen oder sie zu vergiften.»
    «Wie gut, dass wir das jetzt wissen. Gregor, was ist mit dir los? Wo ist dein Humor?»
    «Zu Hause. Soffie hat vergessen, ihn in den Koffer zu packen.»
    Annelies seufzte. Nie hätte sie gedacht, dass es um Gregor noch immer so schlimm stand. Viktor hatte sie gewarnt, dass er noch lange nicht über den Berg war – und sie musste ihm recht geben. Aber das alles half jetzt nichts. Sie müssten beide ihre persönlichen Probleme zur Seite schieben, um der Situation gerecht zu werden. Egal, wie lange es dauern würde …
    «Wir sollten Conrad fragen, ob es hier ein altes Verlies gibt. Für den Fall, dass wir den Mörder finden … oder er oder sie gesteht?»
    «Seit wann kümmerst du dich um ungelegte Eier, zumal noch so praktische?», fragte Hölderling.
    «Ich lerne dazu», sagte Annelies, nahm ein paar Plastiktüten aus ihrem Koffer und eine Schachtel mit Einmalhandschuhen und ging hinaus. Hölderling warf seine Gummihandschuhe in den Müll und folgte ihr. «Seit wann das denn?»
    Annelies schloss die Tür vom Kühlhaus ab und steckte den Schlüssel in ihre Abendhandtasche. «Seit Thomas Struck gesagt hat, dass meine soziale Desintegration korrigierbar ist.»
    «Hat er das?», sagte Hölderling und dachte … der schlaue Struck.
    «Ja. Er sagt, dass wir beide in höchstem Maße unkommunikative Inselbewohner

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