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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Küche angekommen war, sahen Hölderling und Ferdi Bundt sich an und dachten in diesem Augenblick dasselbe: schade.

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    Kapitel 6
    Die Zählung der Schaschlikspieße verlief zu Ungunsten von Ferdinand Bundt. Von zwanzig fehlten vier. Aber sie fehlten nicht ganz. Die abgesägten Ösen lagen in der Holzschachtel, in der Bundt die Spieße aufbewahrte.
    «Die Spieße sind beschlagnahmt», sagte Annelies und nahm die Schachtel an sich. «Haben Sie einen Werkzeugkoffer? Oder eine Säge?»
    «Natürlich», sagte Bund und öffnete einen Spind. «Da, mein Werkzeugkoffer.»
    Annelies reichte Hölderling ein Paar Einmalhandschuhe und zog selbst welche über. Er öffnete den Koffer und fand, was er suchte – eine kleine Metallsäge, wie man sie für einen Euro im Baumarkt kaufen konnte. Das Sägeblatt sah benutzt aus. Annelies nahm das Werkzeug in Empfang und tütete es ein. «Haben Sie die abgesägt?»
    «Nein! Warum sollte ich?»
    «Um Marielle zu erstechen.»
    «Also, das ist doch … Also! Raus aus meiner Küche!»
    Hölderling flüsterte: «Das macht man anders, Schneckchen.»
    Annelies guckte ihn unverwandt an und sagte: «Na gut. Kommissar Hölderling wird Ihre Aussage zu Protokoll nehmen. Und: Sie werden die Küche abschließen, Herr Bundt, bis die Spurensicherung hier durch ist.»
    Der Koch guckte Hölderling an, aber der nickte nur und sagte: «Tut mir leid. Tut mir wirklich leid.»
    «Wo soll ich denn jetzt kochen?»
    «Wer denkt jetzt ans Kochen?», fragte Annelies.
    «Na ich. Das ist mein Beruf. Und glauben Sie, Sie könnten mal eben so den Pizzadienst anrufen, wenn hier einer Hunger kriegt? Schon mal aus dem Fenster geguckt?» Der Koch verschränkte die Arme vor der Brust, und die Ärmel seiner Schlafanzugjacke spannten bedenklich.
    «Wo er recht hat, hat er recht», sagte Hölderling zu Annelies. «Die werden alle Amok laufen, wenn es nichts zu essen gibt.»
    «Und der Staatsanwalt wird Amok laufen, wenn ich die Küche nicht sichere», gab Annelies zurück. Dann wandte sie sich an Ferdi Bundt: «Das müssen Sie jetzt mal verstehen. Gibt es keine andere Küche? In Ihrer Wohnung vielleicht?»
    Der Koch schüttelte den Kopf. «Brauch ich ja nicht. Meine Küche ist diese hier. Ich hab in meiner Wohnung nur zwei Elektroplatten, für den Fall, dass ich mal einen Kaffee machen will.»
    «Und ich hab einen Gaskocher dabei und eine Ersatzkartusche», sagte Hölderling. «Klein, aber funktioniert. Da hätten wir schon drei Feuerstellen … und die Kamine … die funktionieren doch?»
    Ferdi Bundt nickte. «In der Bibliothek und im Rosensaal.»
    «Da könnte man Suppe ansetzen. Ich hab gesehen, dass die Haken für die Kessel noch da sind. Sie haben doch große Kessel mit Henkel?»
    Der Koch zuckte die Schultern. «Hört sich ja hervorragend an. Kann ich wenigstens ein paar Töpfe mitnehmen? Und ein paar Messer? Mit irgendwas muss ich ja arbeiten! Und um eines gleich mal klarzustellen: Wir müssen die Arbeit verteilen. Wenn hier keiner reindarf, muss mit der Hand gespült werden. Das mach ich nicht allein – und Sonja hat mit den Zimmern auch reichlich zu tun.»
    Annelies guckte sich um und nickte dann. «Jugendherbergsatmosphäre. Ich glaube, die anderen werden Verständnis haben.»
    «Müssen», setzte der Koch nach.
    In Windeseile wurden Töpfe, Pfannen, Deckel und Messer in Bundts Wohnung getragen. Aus einem angrenzenden Lagerraum schaffte der Koch noch zwei große Kupferkessel herbei. Hölderling half, ein Regal mit Trockenwaren wie Nudeln, Reis und Mehl vor die Tür zu schaffen.
    «Der Rest ist im Eiskeller. Kann ich jetzt wieder schlafen gehen oder bin ich verdächtig?»
    «Nicht mehr als jeder andere auch», sagte Hölderling schnell.
    «Ich brauche noch Ihre Fingerabdrücke», sagte Annelies. «Wenn Sie mal eben mitkommen, Herr Bundt.»
    «Ins Kühlhaus?»
    «Natürlich.» Und zu Hölderling gewandt sagte sie: «Du gehst am besten schon vor und kümmerst dich um die anderen. Ich komme gleich nach. Ich werde Fingerabdrücke von allen nehmen.»
    «Ich seh schon die ersten hysterisch werden. Aber dein Wunsch sei mir Befehl.»
    Annelies lächelte und ihre Augen leuchteten. «Danke, Gregor. Lass dir von Viktor helfen, der wird die Bagage auf dem Teppich halten. Außerdem ist er ein sehr guter Organisator.»
    «Je weniger Ihre Freunde sich langweilen, desto besser. Langeweile führt zu Meuterei», sagte Bundt.
    Annelies und Gregor guckten den Koch an.
    «Ja, was gucken Sie so? Ich hab auf einem

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