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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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es an ihre Brust.
    «Bestimmt nichts weiter als Vogonenlyrik», sagte Viktor. «Oder lesbische Lyrik, was ungefähr aufs selbe hinausläuft.»
    Hölderling ignorierte seinen Freund, klappte den Koffer zu, stellte ihn beiseite und öffnete den von Petra Spieß.
    «Du bist ein Widerling, Viktor Liebermann. Ein ausgemachter, arroganter Widerling!», sagte Sigrid.
    «Uhhh, du siehst aus wie eine Klapperschlange, wenn du Gift spuckst. Das macht aber nichts, ich weiß, dass du das warst, die jedes Jahr ein rotes Herzchen im Klassenbuch hinter meinen Namen gemalt hat. Manchmal waren es sogar zwei.»
    Sigrids Gesicht lief rot an, und Traudel bedachte ihre Freundin mit einem Blick, als sehe sie sie zum ersten Mal. «Ist das wahr, Sigrid?», stammelte sie.
    Sigrid schüttelte den Kopf, aber ihr Gesicht erzählte das genaue Gegenteil.
    Traudel stand vom Sofa auf und suchte sich einen Sessel weit entfernt von der Stelle, an der Sigrid stand. Viktor lachte. «Jetzt dreht mal nicht durch, Mädels. Nicht zuletzt verdanke ich euren romantischen Verwirrungen meine schönsten Scheidungen, ich meine das generell. Und schließlich bewahrt es mich davor, mich verehelichen zu wollen. Ich habe viel von euch gelernt. So! Alles wieder gut? Ihr dürft euch wieder in den Arm nehmen.»
    Traudel und Sigrid schnappten sich ihre Koffer und wollten hinausstürmen. Aber Hölderlings «Oh, oh …» ließ sie innehalten.
    «Was?», sagten alle drei gleichzeitig.
    «Was gefunden?», wollte auch Jürgen Zahn wissen, der sich an der ganzen Diskussion nicht beteiligt, sondern dösend auf einer Chaiselongue gelegen und geraucht hatte.
    Hölderling zeigte auf die Stofftasche im Deckel des Koffers. Alle kamen näher und warfen einen Blick hinein.
    «Was ist das?», fragte Jürgen.
    «Das sind Schaschlikspieße, Graf Zahl», sagte Viktor. «Die Tatwaffen. Also die, die offensichtlich noch zur Verwendung kommen sollten. Sieht so aus, als hätte Petra kalte Krähenfüßchen bekommen und ist geflohen, bevor sie ihre Mordserie beenden konnte. Sie hatte Angst aufzufliegen. Vermutlich hat sie nicht mit dem Wetter gerechnet und dass wir hier alle festsitzen … Das ist wie bei Agatha Christie. Mein Gott, wenn ich jetzt Schriftsteller wäre …»
    «Viktor!», sagte Hölderling. «Wenn dir langweilig ist, dann geh in die Küche und hilf beim Spülen.»
    «Aber er hat doch recht. Sie hat Gretchen und Marielle umgebracht! Und jetzt ist sie abgehauen. Oh wie grauenvoll. Petra ist eine Mörderin, und wir haben … Tür an Tür mit ihr … geschlafen. Sie hätte auch jederzeit uns …», Traudels Stimme brach, und sie fiel vor Petra Spieß’ Koffer beinahe auf die Knie. Sigrid fing sie in letzter Sekunde auf und zerrte sie auf die Füße. Traudel stieß ihre Freundin zur Seite und rannte hinaus. Keiner hielt sie auf.
    Jürgen räusperte sich und sagte: «Wenn man das logisch betrachtet, sind das hier keine Tatwaffen. Dies sind Schaschlikspieße, die in einem Koffer liegen. Sie sehen so aus wie die Tatwaffen, die zum Einsatz kamen, wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe. Es gilt zu klären, wie sie da hingekommen sind.»
    «Na, Petra hat die da versteckt, ist doch klar!», sagte Sigrid.
    «Natürlich», sagte Viktor. «Auf dem Präsentierteller.»
    «Ach, eben hast du aber noch was anderes gesagt.»
    «Ich habe eben Freude am Formulieren.»
    Hölderling klappte den Koffer zu und setzte sich in einen Ohrensessel. «Danke, Graf Zahl. Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.»
    «Willst du damit sagen, Gregor, dass … dass … du das gar nicht ernst nimmst?» Sigrid hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    «Genau. Es beweist gar nichts. Null. Und Jürgen ist ein Genie, und Viktor kann schön formulieren. Aber das wussten wir ja immer schon. Ist da eigentlich noch irgendwo Kaffee?»
    «Willst du denn jetzt gar nichts unternehmen?», rief Sigrid, «Otto und Hanno und Anton sind da draußen … Und wenn sie Petra finden, dann ist sie vielleicht gefährlich. Sie könnte sie auch umbringen.»
    «Na, klar. Das Krähenfüßchen killt drei Männer im Schnee. Im Handumdrehen. Die ist nicht gerade das, was ich eine russische Top-Agentin aus einem Bond-Film nennen würde. Und nicht zu vergessen: Ihre Waffen sind ja hier im Koffer», feixte Viktor. Dann wandte er sich an Hölderling und fragte: «Soll ich die drei anrufen und warnen, damit unsere Damen keinen Herzinfarkt kriegen?»
    «Nicht nötig, da sind sie schon.» Hölderling guckte auf die Uhr. «Ihr

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