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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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seid viel zu spät. Ich hatte gesagt: zwei Stunden.»
    Die drei stapften in die Bibliothek und hinterließen Schneespuren auf dem Teppich.
    «Wir haben uns verlaufen», sagte Anton.
    «Und?»
    «Nix gefunden. Es gab Spuren von Skiern, denen sind wir gefolgt. Aber es schneit und schneit und schneit, und irgendwann waren sie nicht mehr zu sehen. Sie waren einfach weg! Dann sind wir umgekehrt», sagte Otto Lobenthal.
    «Vielleicht hat sie es geschafft, bis nach Bad Marienburg runter. Jedenfalls war das ungefähr die Richtung. Aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es da draußen aussieht. Alaska ist nichts dagegen. Man kann die Hand kaum vor Augen sehen.»
    Jürgen kritzelte etwas auf eine Serviette und sagte: «Sie muss sich direkt nach dem Fund von Gretchens Leiche auf den Weg gemacht haben. Geht ja nicht anders.» Er hielt Gregor die Serviette hin, auf der viele Zahlen standen.
    «Ist das die Menge Schnee pro Minute oder Stunde oder was?», fragte der.
    «Ja», strahlte Jürgen. «Ein Mittelwert nur, aber immerhin.»
    «Graf Zahls Gespür für Schnee … darf ich mir das einrahmen?», fragte Viktor.
    «Das hätte ich dir auch ohne Formel sagen können. Ich hab sie ja noch im Zimmer von Gretchen gesehen, als ihr alle schon weg wart. Und sie war ziemlich aufgebracht. Und nun ist sie offensichtlich abgehauen», sagte Hölderling.
    Jürgen verzog das Gesicht. «Ich wollte nur helfen.»
    «Danke.»
    «Seid froh, dass ihr sie nicht gefunden habt. Sie ist gefährlich. Sie ist die Mörderin. Gregor hat die Tatwaffen gefunden!», platzte es aus Sigrid heraus.
    «Glaubt ihr kein Wort», sagte Viktor.
    Die drei erschöpften Männer schüttelten die Köpfe, und Otto Lobenthal sagte: «Das könnt ihr uns hinterher erzählen. Wir gehen jetzt mal kurz in die Sauna. Es ist scheißkalt da draußen. Wir müssen uns aufwärmen.»
    Hölderling nickte und entließ den Suchtrupp. Sigrid nahm ihren Koffer und stolzierte hinterher. Jürgen Zahn schnappte sich die Serviette und sagte: «Ich schließe mich dem Sauna-Team an. Bis später.»
    «Ja, bis später», sagte Hölderling und goss sich noch einen Kaffee ein. «Ich weiß gar nicht, warum ich den trinke, der ist schon kalt.»
    «So was machst du nur, wenn du verzweifelt bist», sagte Viktor und nahm sich auch eine Tasse. «Vergiss nicht, wir haben in der Nacht kein Auge zugemacht. Und wir sind nicht mehr die Jüngsten.»
    Hölderling zog sein Handy aus der Tasche und erreichte endlich seinen Bonner Kollegen Gruber. Der versprach, nach dem Krähenfüßchen zu suchen, sobald es die Witterungsverhältnisse erlaubten, und beendete das Gespräch mit: «Wenn ich nicht wüsste, dass du du bist, dann würde ich das Ganze für eine ausgemachte Räuberpistole halten, Gregor. Ich ruf dich an, wenn wir was in Erfahrung gebracht haben. Hast du schon versucht, sie auf dem Handy zu erreichen? Ich meine, das Einfachste fällt einem ja meistens nicht ein.»
    «Viktor, hat Petra ein Handy?»
    Viktor nickte. «Haben wir schon probiert. Und auch bei ihr zu Hause angerufen. Nix. Handy ist aus, noch nicht mal die Mailbox ist an, und bei ihr zu Hause ist niemand rangegangen, auch kein AB.»
    «Hast du gehört, Gruber? Wir tun, was wir können.»
    «Ich weiß. Für morgen sind wärmere Temperaturen angesagt. Vielleicht schaffen wir es zu euch.»
    «Wäre wünschenswert. Die sauberen Unterhosen werden knapp.»
    Hölderling klappte das Handy zusammen und steckte es in seine Hosentasche.
    «Wollen Sie mich nicht loben, Herr Kommissar? Ich war nicht untätig.»
    «Lob», sagte Hölderling. «Reicht das?»
    «Danke. Man wird als Dr. Watson immer so schnell übergangen. Wo ist eigentlich Annelies?»
    «Na, wo wohl? Im Kühlhaus bei ihren Leichen. Sie wollte nicht gestört werden. Muss ich jetzt aber. Ich bringe ihr Petras Koffer runter. Beweismaterial.»
    «Glaubst du, Petra war’s?»
    «Nicht für fünf Sekunden, Viktor.»
    «Und? Was glaubst du, was hier vor sich geht?»
    Hölderling zog die Nase kraus. «Ich kann mir nicht helfen, ich habe den Eindruck, hier ist jemand, der nicht hierhergehört.»
    «Unsichtbar», stellte Viktor fest.
    «Bis jetzt jedenfalls.»
    «Ich hab’s befürchtet. Darf ich jetzt auch in die Sauna?»
    «Du darfst. Es wär auf jeden Fall besser, wenn ab jetzt alle zusammenbleiben würden.»
    «Und du hol dir in Annelies’ Gegenwart keine Frostbeulen.»

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    Kapitel 9
    «Nein … tun Sie das nicht … ich flehe Sie an», rief Hölderling und machte Anstalten, sich

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