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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Viktor. «Warum bist du überhaupt zum Klassentreffen gekommen, wenn du die ganze Bagage sowieso nicht leiden kannst – und Marielle und Conrad schon gar nicht?»
    Petra Spieß guckte angestrengt in Richtung Fenster, obwohl es da wegen der heruntergelassenen Rollos gar nichts zu sehen gab. Schließlich sagte sie: «Soll ich jetzt mit aufs Revier kommen, weil ich eine Verdächtige bin? Bist du deshalb da, Gregor?»
    «Ich verdächtige dich nur einer Sache, und zwar dass du weißt, wer es getan hat. Oder zumindest ahnst, worum es bei der ganzen Sache geht. Und wenn ein schlechtes Gewissen jemals ein Gesicht hatte, dann sah es aus wie du jetzt. Und ich fürchte, es hat mit Conrad gar nichts zu tun.»
    «Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst.»
    «Ich glaube, für höfliches Herumgetänzel ist es zu spät. Zwei Frauen sind tot, und wenn es wirklich was mit den Blue Socks zu tun hat, dann könnten es noch zwei mehr werden. Hab ich recht?»
    Petra zog sich die Wolldecke bis zum Kinn und rief: «Papa, mach bitte den Fernseher leiser!»
    Viktor zuckte zusammen, als die Antwort von nebenan kam: «Du musst nicht so brüllen, ich bin ja nicht taub!»
    Hölderling zog sich einen Stuhl heran und pflanzte sich direkt vor das Sofa. Viktor nahm in sicherer Entfernung von Petra am Esstisch Platz.
    «Wenn du die Blue Socks erwähnst, Gregor, dann kennst du die Geschichte ja.»
    «Ich kenne eine Version davon, die von Annelies. Und jetzt möchte ich gerne noch deine hören. Der Vollständigkeit halber.»
    «Das hat doch gar nichts mit den Morden zu tun. Das ist lächerlich.»
    «Warum bist du dann abgehauen?»
    «Weil man blöde ist, wenn man in einem Haus bleibt, in dem zwei Frauen umgebracht wurden. Ganz egal, wer das war oder warum es passiert ist. Man muss nur eins und eins zusammenzählen.»
    Hölderling hatte den Eindruck, in dem kleinen Zimmer wären es plötzlich 35 Grad. Er zog seinen Mantel aus, auch als Zeichen für Petra, dass er nicht weichen würde, bis er ihre Version der Geschichte gehört hatte. «Du bist ja nicht ganz im Bilde, Petra, aber auf Annelies ist auch ein Anschlag verübt worden.»
    «O nein! Ist sie …?»
    «Es ist glimpflich ausgegangen», erklärte Viktor. «Wir haben sie in letzter Sekunde retten können.»
    «Hat jemand versucht, sie zu erstechen? Wie Marielle und Gretchen?»
    «Nein, der Täter hat seine Methode geändert, weil er seine Tatwaffen bereits in deinem Koffer entsorgt hatte», sagte Viktor. «Er wollte Annelies im Pool ersäufen.»
    Petra hielt sich den Kopf. «Das ist … das kann nicht … das kann einfach nicht wahr sein.»
    «Das waren schon drei Blue Socks. Und du bist die vierte. Also, ich höre …», sagte Hölderling.
    Und dann begann Petra Spieß zu erzählen. Im Grunde genommen hörte sich die Geschichte genau so an wie die, die Annelies erzählt hatte, aber als Petra berichtete, dass sie in der Nacht der Prüfung eingeschlafen war, stockte die Erzählung, und Petra nestelte an den Knöpfen ihrer Strickjacke herum. «Ich kann mich auch nicht mehr genau erinnern», sagte sie. «Das ist alles so lange her.»
    «Das ist es. Aber offensichtlich ist es trotzdem noch nicht vorbei. Könnte ich jetzt bitte die ganze Wahrheit hören? Was hast du in der Nacht gesehen, Petra? Ich hoffe, du verstehst, dass das kein Kinderspiel mehr ist und keine Dummheit von Teenagern. Und wenn es hier um Constanze Mauerberg geht, dann bist du auch nicht mehr sicher. Hast du das kapiert?»
    Petra nickte und zupfte an der Wolldecke herum.
    «Würdest du dich selbst belasten? Ist es das, Petra?», fragte Viktor.
    «Bist du jetzt mein Anwalt?»
    «Ich will dir nur helfen.»
    «Wirst du es Annelies sagen?», fragte Petra und schaute Hölderling an.
    «Nicht, wenn ich nicht muss. Was spielt das überhaupt für eine Rolle? Ich denke, das ist alles Jahre her.»
    «Also, Krähenfüßchen, jetzt hör mal – dein Ruf ist längst genau so ruiniert wie meiner und Gregors und überhaupt. Erzähl einfach, was für ein Scheiß damals passiert ist. Ich will nämlich mal in trockene Klamotten, wenn du das verstehst.» Viktor war ungehalten. Ihm ging die Enge des Hauses auf die Nerven und die Ziererei von Petra schon lange. Er fand an diesem Quiz nicht den geringsten Gefallen. Außerdem fürchtete er, dass die im Wagen zurückgelassene Flasche Cognac bei den niedrigen Temperaturen Schaden nehmen könnte, und verfluchte sich selbst, sie nicht mit ins Haus genommen zu haben.
    «Also: Wir haben Constanze in die Fabrik

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