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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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worum es ging. Viktor legte krachend den Rückwärtsgang ein und preschte zurück. Conrad blieb stehen. Der Porsche ebenfalls.
    Conrad machte ein paar Schritte auf den Wagen zu, und Viktor gab wieder Gas. Dann machte der Herr des Hauses auf dem Absatz kehrt und rannte ins Haus. Die beiden Freunde blieben im Wagen sitzen, gespannt, was als Nächstes passieren würde. Sie mussten nicht lange warten, denn das Fenster im ersten Stock, in der Suite Heinrich der Achte, wurde geöffnet, und Viktors Koffer flog in hohem Bogen durch die Luft, gefolgt von einer Tirade, die Hölderling so deutete: Lass dich hier nie wieder blicken!
    «Was meint er?», fragte Hölderling seinen Freund, der mit gerunzelter Stirn durch die Frontscheibe auf das Fenster blickte. Plötzlich riss Viktor die Fahrertür auf, stieg aus und schrie: «Wenn du mein Laptop aus dem Fenster wirfst, bist du ein toter Mann, Conrad!»
    Prompt erschien Viktors schwarze Laptop-Ledertasche im Fenster. Mit einem «Du kannst mich mal!» nahm auch diese den Weg nach unten. Der Computer fiel krachend in den Kies. Dann war es ruhig, aber nur für wenige Sekunden, denn Conrad erschien wieder im Türrahmen und stürmte mit gesenktem Kopf und brüllend wie ein Verteidiger beim Football auf Viktor zu, der gerade die Laptop-Tasche aufheben wollte. Conrad prallte frontal in ihn hinein und warf ihn zu Boden.
    Der Kopf von Ferdinand Bundt erschien im Küchenfenster im Souterrain. Hölderling stieg aus und winkte dem Koch zu, während Viktor und Conrad sich durch den Kies wälzten, diverse Schwinger zu platzieren versuchten und sich dabei Verbalinjurien an den Kopf warfen.
    Wenige Minuten später hatte sich ein Kreis um die kämpfenden Männer gebildet. Otto Lobenthal, Anton und Hanno, Hölderling und der Koch standen vor dem Knäuel, aus dem ab und an geballte Fäuste sichtbar wurden. Erst als Viktor anfing, blau anzulaufen, weil Conrad ihm das Knie in die Kehle drückte, kam Bewegung in die Zuschauer, und die Männer packten, was sie zu fassen kriegten, und zerrten die beiden Kontrahenten auseinander. Schwer nach Atem ringend, saßen Viktor und Conrad auf dem nassen Kies.
    «Möchte irgendjemand eine Erklärung abgeben?», sagte Hölderling.
    Viktor stand auf und klopfte sich den Dreck von seinen Kleidern. «Das ist heute schon das zweite Mal», knurrte er. Er hob die Ledertasche auf und öffnete den Reißverschluss. Was herausfiel, war einmal ein Laptop gewesen, aber auch nur, wenn man die Einzelteile mit sehr viel Wohlwollen betrachtete. Er drehte sich um und wollte sich auf Conrad stürzen, aber Ferdinand Bundt ging dazwischen und drängte Viktor ab.
    Endlich ergriff Otto Lobenthal das Wort. «Er hat vor kurzem erfahren, dass er nicht erbt.»
    «Aha?», sagte Hölderling. «Kann ich das etwas genauer haben, bitte?»
    «Dieses Arschloch hat es gewusst. Viktor hat es gewusst, und er hat mir nichts gesagt!» Conrad zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Hölderlings besten Freund. Seine Hand zitterte, und er war kaum in der Lage, alleine aufrecht zu stehen. «Marielle hatte die Scheidung eingereicht, schon vor Wochen! Und dieses Arschloch hat es gewusst! Und ist auch noch so dreist, sich hier an meinen Tisch zu setzen!»
    Hanno Witsch verdrehte die Augen. «Also, Gregor: Vorhin kam der Postbote mit den Scheidungspapieren … Erklär du es, Viktor. Ich hab von dem ganzen Kram keine Ahnung.»
    «Ja, erklär das mal, wenn du kannst!», schrie Conrad. «Immer raus mit der Sprache!»
    Gregor Hölderling nickte seinem Freund zu. «Wenn es der Sache dient, würde ich das auch gerne hören.»
    «Also gut. Marielle war vor ein paar Monaten bei mir und trug sich mit Scheidungsabsichten. Ich hatte sie gebeten, sich das noch einmal zu überlegen. Das hat sie auch gemacht, aber letztendlich blieb sie bei ihrer Entscheidung. Marielle bat mich, die Scheidung in die Wege zu leiten. Das hab ich gemacht. Warum sollte ich Conrad was davon sagen? Ich bin Marielles Anwalt, nicht seiner. Was soll der Quatsch also?»
    «Und stimmt es, dass er nun nicht mehr erbberechtigt ist?», fragte Otto Lobenthal. «Das ist, glaube ich, die Tatsache, die ihn so auf die Palme bringt. Er hat vorhin mit seinem Anwalt telefoniert, kurz nachdem der Postbote das Einschreiben gebracht hatte.»
    «Warum wollt ihr das so genau wissen? Was geht euch das an?», fragte Viktor und riss plötzlich die Augen auf. «Ach so! Ich verstehe. Ihr habt also schon über euren Plänen für dem Umbau des Romantikhotels

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