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sus

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Titel: sus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ich kann.
    „Verstanden“, sagt Roger. „Was
soll ich mit ihm machen?“
    „Ihn beschatten.“
    „O.K.“
    „Vielleicht stolpern Sie dabei
über Reboul . Ich setz ihn auf denselben Fall an, nur
unter anderen Vorzeichen. Natürlich kennen Sie ihn nicht.“
    „Klar. Wann geht’s los?“
    „Ist schon losgegangen.“
    „Gut. Bin schon unterwegs.
Wiedersehn, Burma.“
    „Salut.“
    Jetzt noch Reboul anrufen, meinen einarmigen Helden. Ich erkläre ihm seine Aufgabe: Überwachung
des Restaurants von Tchang-Pou , rund um die Uhr.
    „Und worauf soll ich warten?“
fragt Reboul .
    „Irgendwann muß ein Paket
rausgetragen werden.“
    „Was für eins?“
    „Groß. Menschliches Format.“
    „Ach, wirklich?“ kichert mein
Mitarbeiter. „Eine Leiche?“
    „Ja.
    Der Einarmige am anderen Ende
schnappt nach Luft. „Verdammt! Ich... ich... das sollte ein Witz sein!“
    „Mit solchen Sachen spaßt man
eben nicht, mein Lieber.“
    „Liegt also ‘ne Leiche im
Haus?“
    „Lag. Gestern abend . Vielleicht haben sie sie schon
abtransportiert. Vielleicht auch nicht. Wenn nicht, werden sie’s bald tun
müssen. Es sei denn... die chinesische Küche... man kriegt kleine Stücke
Fleisch... hiervon, davon, schlecht zu identifizieren... aber eigentlich glaub
ich das nicht.“
    „Soll ich... soll ich in dem
Restaurant essen?“
    „Nicht nötig.“
    „Gott sei Dank!“
    „Sie brauchen nur den Laden zu
beobachten. Alles notieren, was Ihnen verdächtig vorkommt. Bis hin zum
Leichentransport.“
    „In Ordnung.“
    Wir verabschieden uns und legen
auf.
    „Und nun: auf zu Goldy “, sage ich zu Hélène.
     
    * * *
     
    Das ist ja nichts Neues: Autos
sind eine schöne Sache, aber wenn man durch Paris fährt... Sicher, man kommt
ans gewünschte Ziel. Nur muß man manchmal einen Kilometer weiter weg parken.
    Genau das passiert uns heute
auch. Und neulich war’s genau dasselbe. Also nimmt man einen kleinen
Spaziergang in Kauf. Aber es ist gar nicht unangenehm, über die Rue La Fayette zu schlendern. Und so nähern wir uns auf den
belebten Bürgersteigen der Wohnung von Omer Goldy .
Für Hélène ist das gleichzeitig ein Schaufensterbummel.
    „Da sind wir“, bemerke ich.
    Soeben habe ich das riesige
Portal eines Gebäudes aus dem vorigen Jahrhundert entdeckt. Daneben ein
Hochhaus mit Marmorverkleidung im Parterre, Sitz einer bekannten Versicherungsgesellschaft
.
    „Wir...“
    Ohne Vorwarnung packe ich meine
Begleiterin am Arm und zwinge sie dazu, sich zusammen mit mir ein Schaufenster
anzusehen. Pech! Wir stehen vor einer Apotheke. Was der Giftmischer in dem
weißen Kittel zwischen den beiden Glasbehältern wohl von uns denkt, wie wir uns
so in die Betrachtung von Abführtabletten vertiefen!
    „Was ist los?“ tuschelt Hélène.
    „Der Chinese“, flüstere ich.
    „ Tchang-Pou ?“
    „Ja.“
    „Ist er hier?“
    „Er war hier... jetzt ist er
weg.“
    Ich dreh mich vorsichtig um.
Mein Gegner von gestern abend geht in Richtung Rue Taitbout . Er taucht in der Menge unter.
    „Die Luft ist rein“, sage ich.
„Sehen wir uns was Lustigeres an.“
    Wir drehen der Apotheke den
Rücken.
    „Glauben Sie, daß...“ beginnt
Hélène.
    „Ja. Für uns sehen die Burschen
alle gleich aus. Aber kein Zweifel: das war Tchang-Pou .
Außerdem kam er von Goldy .“
    „Wirklich?“
    „Jedenfalls aus dem Haus.“
    „Was halten Sie davon?“
    „Bis jetzt noch nichts... Aber
wir sind hier, um unseren Diamantenhändler zu besuchen. Nur weil Tchang-Pou dieselbe Idee hatte, werden wir doch wohl unsere
nicht aufgeben, oder?“
    Wir nähern uns dem Eingang.
Links und rechts lauter Kupfer- oder Marmorschilder mit Namen, die auf -mann
oder -heim enden. Wie bei einem Kuhstall mit prämierten Tieren... oder auf
einer Zeitungsseite mit Todesanzeigen. Ich schüttle mich. Jetzt ist nicht der
richtige Augenblick, um Witze zu machen. Ich entdecke das Hinweisschild für
Unentschlossene: Omer Goldy , Zwischenhändler und
Gutachter, 4. Etage.
    Die Conciergesloge liegt im dunkelsten Winkel des Innen-: hofes . Auf
halbem Weg führt eine breite Treppe nach oben. Die Stufen sind etwas
ausgetreten, aber dafür mit einem roten Teppich bedeckt, der durch blanke
Messingstangen gehalten wird. Am Anfang des samtbezogenen Geländers steht eine
nackte Frau Wache. Sie ist aus Bronze und hält eine erloschene Fackel. Es gibt
keinen Aufzug, und so gehen wir zu Fuß hinauf.
    Die Tür in der 4. Etage, für
die wir uns interessieren, erkennen wir an dem Gegenstück zu dem

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