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sus

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Titel: sus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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die
Frechheit, mich zu fragen, was los ist? Sie verarschen mich, das ist los! Mir
wird heiß und kalt, und Sie lachen! Männer sind bei der Vorführung nicht zugelassen.
Sie können die verdammte Karte behalten.“
    „Klar! Männer sind nicht
erwünscht. Versteht sich doch von selbst. Aber wo liegt das Problem?“
    „Soll ich mich etwa als Mädchen
verkleiden?“
    „Warum nicht? Sie würden ein
niedliches kleines Ding abgeben, davon bin ich überzeugt.“
    „Niedlich paßt genau. Aber für
so was bin ich nicht zu haben. Ist nicht meine philosophische Richtung.“
    „Aber, aber... sollte doch nur
‘n Witz sein“, beschwichtigt Hélène mich, jetzt wieder ernsthaft geworden. „Ich
werde hingehen zu der Vorführung... Möchte Sie nur bitten, für meinen Einsatz
im Interesse der Agentur Fiat Lux, falls es im Interesse besagter Agentur
liegt, einen Fall weiter zu verfolgen, der mir nicht ganz stubenrein
scheint...“
    „Kein Kommentar.“
    „Gut. Dann möchte ich Sie
bitten, mir ohne Kommentar einen Betrag zur Verfügung zu stellen. Für den Fall,
daß mir eine der Kreationen über alle Maßen gefällt.“
    „Genehmigt. Aber einfach nur
zusehen und kaufen, das wird nicht reichen.“
    „Weiß ich. Ich soll versuchen,
so... äh... hautnah wie möglich an eine der beiden Frauen ranzukommen, besser
noch an beide. Das wird wohl gehen. Hinterher gibt’s nämlich noch einen
Cocktail, steht auf der Einladung. Sie haben doch sicher schon über das
herzliche Geplauder bei Banketts gehört, oder? Bei Cocktails ist es ähnlich.
Verlassen Sie sich auf mich. Bei dieser Exklusivparty wird’s schon klappen.
Alles, was rauszuholen ist, hole ich raus und bring’s mit.“
    „Sehr schön. Sie sind ein
Schatz. Hoffen wir, daß bis Dienstag nichts passiert und wir nicht unsere
Taktik ändern müssen. Ich möchte Sie nicht um ein Geschenk von mir bringen.“
    „Was soll denn passieren?“
    „Weiß ich nicht. Ich muß nur
immer an diese Quittung denken.“
    „Wär Kommissar Faroux nicht schon längst hier aufgekreuzt, wenn die Flics den Wisch gefunden hätten?“
    „O ja! Eher zweimal als
keinmal.“
    „Und? Goldys Mörder hätte sich doch auch schon gemeldet. Vorausgesetzt, daß er die Quittung
bei der Leiche gefunden hat und sie für wichtig hält.“
    „Vielleicht auch nicht. Er hält
sich zurück.“
    Nachdenklich zünde ich mir eine
Pfeife an.
    „Kommen Sie“, sagt Hélène
aufmunternd, „lassen Sie sich deswegen doch keine grauen Haare wachsen.“
    „Sie haben recht. Das soll uns
nicht um den Schlaf bringen. Aber je länger ich nachdenke, desto klarer wird
mir, was ich von Goldy zu halten habe. Ein armer
Irrer, geheimnisvoll hoch drei. Und arme Irre wie er sind meistens in ernstere
Sachen als eine gewöhnliche Erpressung verwickelt.“
    „Das sagten Sie bereits.“
    „Soll ich’s nochmal sagen? Goldy ist hierhergekommen, legte aber keinen gesteigerten
Wert darauf, daß es jemand erfuhr. Hat mir auf einem Weg Geld geschickt, der so
gut wie keine Spuren hinterläßt . Die Quittung ist das
einzige, was seinen Hilferuf beweist — also wird er sie vernichtet haben,
sobald er hier weggegangen war. Ein Falschspieler, dieser Goldy ,
vorsichtig und alles. Jetzt ist er tot, aber trotzdem... hat mich auf ein
Geheimnis angesetzt, daß ich k.o.-schlagen muß. Bin ich mir selbst schuldig.“
    Nach diesem gelungenen Schlußwort gehen wir essen.
    An diesem Samstag passiert
nichts Aufregendes mehr.
     
    * * *
     
    Der Sonntag verläuft ruhig.
    Der Montag ebenfalls.
    Die Zeitungen schreiben nichts
mehr über den plötzlichen Tod des Diamantenhändlers. So weit ich mich auch aus dem Fenster lehne, nirgendwo entdecke ich einen Passanten,
der aussieht wie ein Flic . Auch keinen, der einen
Herzkranken so lange verprügeln würde, bis der Tod eintritt. Aber ich bin mir
gar nicht sicher, ob solche Mörder was Besonderes an sich haben. Na ja,
jedenfalls glaub ich, daß ich mit der Quittung richtig getippt habe. Niemand
hat sie gefunden, niemand wird sie finden. Omer Goldy hat sie vernichtet.
    Zu Tchang-Pou nichts Neues. Roger Zavatter hat immer noch den
Auftrag, ihm hinterherzurennen. Aber dabei wird er sich wohl kaum die Hacken
schieflaufen. Der Chinese bewegt sich praktisch nicht aus seiner Höhle fort. Reboul dagegen hab ich nach Hause geschickt. Er fiel schon
so langsam auf. Außerdem würde ihm eher der Arm wieder wachsen, als daß die
Leiche der Blonden aus dem Haus geschafft würde. Wenn sie bis jetzt nicht
abtransportiert

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