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sus

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Titel: sus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Natascha wollte. Vielleicht kassieren, vielleicht auch nicht. Keine Ahnung.
Am besten wir fragen Natascha... oder Sonia...“ Hélène hebt resigniert die
Schultern.
    „Wir wissen nicht mal, wer von
beiden erpreßt werden soll. Alles nur Annahmen.“
    „Wie immer. Annahmen, sonst
nichts. Aber nichts hindert uns daran, sie zu überprüfen. Man müßte sich diese
Russinnen mal näher ansehen. Verstehen Sie? Es geht um Erpressung, dafür leg
ich meine Hand ins Feuer. Und ich laß sie abhacken, wenn nicht noch was
Heißeres dazukommt. Vergessen wir nicht den makabren Schrankinhalt bei Tchang-Pou und Omer Goldys Tod...
Sicher, sein Herz hätte ihn jederzeit im Stich lassen können, er hätte sich
jederzeit rumzanken oder verprügeln lassen können. Aber trotzdem doch recht
merkwürdig, daß ihm das gerade jetzt passiert ist, nachdem er mich mit einer
kleinen, scheinbar gemütlichen Sache beauftragt hat... Leider alles Lügen...
Hm... Also, wie ich schon sagte: man sollte sich diese Russinnen mal näher
ansehen... Am besten, ich lern sie privat kennen... zum Beispiel... hm... fällt
mir nichts ein...“
    Ich schneide eine Grimasse.
    „Wie alt sind die beiden?“
    „Sie gehen auf die Sechzig zu“,
sagt Hélène lächelnd. „Aber die, die ich im Geschäft gesehen habe, Natascha
oder Sonia schien mir noch bemerkenswert gut erhalten.“
    „Schön“, sage ich seufzend,
„dann werde ich mir die zuerst vornehmen... Aber wenn Sie mal jemanden treffen,
der sein Pflichtbewußtsein so weit treibt wie ich, sagen Sie mir Bescheid. Ich weiß nämlich nicht, wie ich mich an
die beiden Damen ranmachen kann. Strümpfe oder Slips zu kaufen, reicht bestimmt
nicht.“
    „Vielleicht gibt es einen Weg“,
sagt Hélène grinsend und reicht mir den Crépuscule , den Zeigefinger auf einem Foto mit Text. Auf dem Foto ist eine junge Frau zu
sehen, sehr hübsch, gut gebaut, teuflisch aufreizend, das Lächeln mit einem
ordentlichen Schuß Unmoral gewürzt, jeder Zentimeter sexy.
    Unter einem duftigen Negligé,
das sie freizügig mit einer Hand offenhält, trägt sie eine Art Büstenstrumpfhalter oder Miederhüftgürtel (meine Leserinnen
mögen die Bezeichnung korrigieren!). Eins dieser Dinger also, die sich eng an
den Körper schmiegen und unten in Spitzenvolants enden. Darunter schaut dann
ein sensationelles Paar langer Beine hervor. Bei dem frechen Mieder juckt es
jedem anständigen Mann in den Fingerspitzen.
    Normalerweise lassen die Abzüge
in den Zeitungen zu wünschen übrig. So ist es auch bei diesem hier, aber
technisch ist das Foto einwandfrei. Man merkt, daß der Mann im Labor sorgfältig
gearbeitet und darauf geachtet hat, daß der Abzug nicht schmierte und gut kam.
Und wie er gekommen ist! Ich denke gar nicht dran, einen Auftrag
sausenzulassen, bei dem mir solche Rassefrauen über den Weg laufen. Nicht ums
Verrecken!
    Ich sehe Hélène an.
    „Dem Text nach ist das ein
Modell von Natascha, hm?“
    Meine Sekretärin lächelt
amüsiert.
    „Stimmt“, sagt sie, „allerdings
weder von ihr selbst noch von ihrer Teilhaberin vorgestellt. Aber seien Sie doch
nicht so nervös.“
    „Ich bin doch nicht nervös.“
    „Schön. Wenn dieses
bewundernswerte Wesen Ihren Blick noch nicht völlig getrübt hat, dann lesen Sie
mal, was darunter steht. Unter der Unterwäsche. Müßte Sie auf eine Idee
bringen, wie Sie die Bekanntschaft Ihrer Russinnen machen könnten. Sie werden
am Dienstag... heute ist Samstag... also in drei Tagen... in ihren
Geschäftsräumen die neue Kollektion der Saison vorführen. Meine Freundin
Jacqueline hat mir eine Einladung besorgt...“
    Sie holt die Karte aus ihrer
Tasche.
    „Müßte schon mit dem Teufel
zugehen, wenn Sie im Laufe dieser Veranstaltung keinen... äh... Kontakt
bekämen!“
    „Nun ja! Gar keine schlechte
Idee. Warum lachen Sie?“
    Hélène will sich schier
totlachen vor Vergnügen.
    „Ach, nichts“, bringt sie
prustend hervor.
    Nichts zu machen. Ich zucke die
Achseln und widme mich dem Text unter dem Foto.
     
    Nächsten Dienstag wird
Natascha, die bekannte Schöpferin modischer Dessous, in den Räumen ihres
Fachgeschäfts am Boulevard Haussmann ihre neuesten Kreationen vorstellen. Es
ist die erste Vorführung dieser Art, bei der kein...“
     
    Scheiße!
    „Was ist los?“ fragt Hélène
mühsam, immer noch von einem Lachkrampf geschüttelt.
    So langsam ahne ich den Grund.
Dieses verdammte Biest! Sich so über meinen Sexualtrieb lustig zu machen! Das
ist unfair.
    „Was los ist? Sie besitzen

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