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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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knurrte Henry. „Solange es langweilige Alte-Leute-Kunst ist, meinen Sie wohl.“
    „Nein, ich meine alles. Aber natürlich alles, was in jeder Hinsicht legal ist. Nichts Pornografisches oder Blutrünstiges. Aber es muss sich nicht um gängige Kunst handeln. Es sei denn, Sie wollen es so. Sie können sich auch für Comics, Wandmalerei oder Graffiti entscheiden. Die Möglichkeiten sind nur so begrenzt wie Ihre Vorstellungskraft. Also geben Sie mir ein paar Beispiele, was Ihnen gefällt. Wenn Ihnen nichts einfällt, schauen Sie sich in der Nachbarschaft um.“
    „Wo zum Beispiel?“
    Trotz Henrys feindseligem Ton schenkte Ms. C. ihm ein freundliches Lächeln. „Nun, ich könnte Sie nach West-Seattle schicken, entweder zur Alaska- oder zur Morgan-Straßenkreuzung. Dort gibt es einige Wandgemälde zu sehen. Aber ich wette, Ihnen würde Piece of Mind in Fremont besser gefallen. Da gibt es Totems und Monster und Typen mit Rastalocken, und das Bild ist farblich sehr Graffitiartig.“
    „Und wann sollen wir Ihrer Meinung nach fertig sein?“, fragte Danny kühl, doch Cory bemerkte einen Hauch ihrer eigenen Begeisterung in seiner Stimme.
    Ms. C. durchwühlte ihre große Tasche und sah in ihren Terminkalender. „Wie wäre es mit nächstem Samstag? Dann haben Sie fast eine Woche Zeit, um Ideen zu sammeln und etwas auszuarbeiten.“ Als sie nichts entgegneten, sah sie auf: „Das war übrigens keine rhetorische Frage – ich lasse Ihnen diesmal die Wahl. Also, wie sieht es aus? Klingt das gut?“
    Henry hob die Schultern und runzelte die Stirn, doch Cory und Danny G. nickten. Natürlich nicht sehr begeistert, um nicht wie Streber zu wirken. Sie senkten nur einmal schnell das Kinn.
    Ms. Calloway lachte. „Wunderbar. Dann treffen wir uns nächsten Samstag im Fremont Coffeeshop um acht.“
    „ Morgens ?“ Henry wirkte entsetzt.
    „Ja. Dann können wir sofort loslegen, sobald wir uns auf eine Richtung geeinigt haben. Nun kommen Sie schon, Henry.“ Es war das erste Mal seit Beginn dieses Projekts, dass sie einen von ihnen mit Vornamen ansprach. „Wir wollen Kunst machen. Dafür lasse ich sogar Muffins und ein Getränk Ihrer Wahl springen.“
    Als alle einverstanden waren, entschuldigte Ms. C. sich, weil sie sich um irgendeine Tafel oder so was kümmern musste. Cory verstand es nicht ganz. Kaum war sie gegangen, machte auch Henry sich sofort aus dem Staub. Cory sah Danny an.
    Sie schluckte trocken und versuchte, ruhig zu atmen.
    Nervös dachte sie über einen Weg nach, ihn zu fragen, ob er vielleicht ...
    Möglicherweise ...
    Unter Umständen ...
    „Wie wär’s, wenn wir jetzt nach Fremont fahren und uns dieses Piece Of Mind mal ansehen, von dem Ms. C. gesprochen hat?“, frage Danny, während sie noch alle Pros und Kontras in ihren Gedanken gegeneinander abwog.
    „Hey, ich habe gerade dasselbe gedacht!“, erwiderte sie – und hätte sich umgehend dafür ohrfeigen können. Wahrscheinlich klang sie total eifrig, sie warf sich ihm ja geradezu an den Hals. „Ah, welchen Bus müssen wir denn nehmen?“
    „Die Nummer eins.“ Er warf ihr ein schiefes Lächeln zu. „Na los. Ich hab ’nen Wagen.“
    Während sie neben ihm herging, überlegte Cory weiter, wie sie Danny ansprechen und fragen sollte, ob sie später zusammen durch die Straßen ziehen und ein bisschen Sprayen üben wollten. Dann fragte sie sich, was für ein Auto er wohl fuhr. Wahrscheinlich irgendeine klapprige Rostbeule wie die meisten Jungs in seinem Alter. Nicht, dass ihr das was ausmachen würde.
    Wer im Glashaus saß, sollte schließlich nicht mit Steinen werfen. Sie selbst würde sich nicht einmal die billigste Schleuder der Welt leisten können – so was wie Ms. C.’s Haufen zusammengepapptes Metall –, zumindest nicht, bis sie richtig alt war. Fünfundzwanzig oder dreißig oder so.
    Als Danny vor einem nagelneuen tabakfarbenen SUV stehen blieb, klappte ihr Mund auf. „Heiliger Strohsack, das ist dein Auto?“
    Er grinste sie an.
    „Das ist doch nicht geklaut, oder? Weil ich in kein geklautes Auto einsteige.“
    Zur Beruhigung ließ er die Autoschlüssel vor ihrer Nase klimpern. „Ist nicht geklaut. Es gehört mir.“ Er öffnete die Tür und beugte sich über den Fahrersitz.
    Vermutlich gehörte es eher seinem Dad. Oder vielleicht seiner Mutter. Aber, Mann, sie konnte sich ihre Mom nicht mit einem so schönen Wagen vorstellen. Geschweige denn, dass sie Cory erlauben würde, ihn zu fahren.
    Währenddessen durchwühlte Danny so ein Dingsbums, das

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