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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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bei dem Projekt vorbeizuschauen, hatte er sich so darauf konzentriert, sie zu ignorieren, dass ihm gar nicht aufgefallen war, wie wenig sie seine Anwesenheit interessiert hatte.
    Was ihn eigentlich nicht hätte überraschen dürfen, so wie sie an jenem Abend ohne ein Wort aus seiner Wohnung gerauscht war.
    Sie öffnete den Mund, als die Musik mit einem Mal langsam und bluesig wurde. Ein Mann kam mit eindeutiger Absicht auf sie zu. Doch bevor er sie auffordern konnte, packte Jase Poppys Handgelenke und zog sie in seine Arme, nicht ohne dem Typen seinen Keinen-Schritt-weiter!- Polizlstenblick zuzuwerfen.
    „Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein?“
    „Wir werden dieses Gespräch zu Ende führen.“
    Sie war sehr steif in seinen Armen, doch er legte sich ihre Hände um den Hals und begann, sich zur Musik zu wiegen. Nach einem Moment entspannte sie sich genug, um seinen nicht sonderlich talentierten Bewegungen zu folgen. Aber sie hob dabei das Kinn, als würde sie sagen: Du bist nun mal hier, also tanze ich mit dir – so wie ich mit jedem anderen Typ tanzen würde.
    Jase verkrampfte einen Moment seinen Griff um ihre Handgelenke, dann atmete er langsam aus, schlang die Arme um sie und legte die Hände auf ihren Rücken. Als er die Wange an ihr Haar drückte, roch er den Duft ihres Shampoos.
    Und für einen Moment verspürte er fast so etwas wie ... Frieden.
    Sie tanzten schweigend. Als der Titel dem Ende zuging, spürte er, wie sie etwas sagte, das er wegen der Musik nicht verstand. Er senkte den Kopf, um sie anzusehen, und eine Strähne ihres blonden Haars klebte einen Moment wie ein Spinnenfaden an seinen Bartstoppeln, bevor er sich löste. „Wie bitte?“
    „Du solltest nach Hause gehen, Jason.“
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich, das friedliche Gefühl verschwand, als ob es nie dagewesen wäre. „Ja. Das werde ich. Sobald du mir versichert hast, dass du weißt, wie du nach Hause kommst.“
    „Wer bist du, mein Daddy?“
    „Nein, verdammt, ein Polizist, der nur zu gut weiß, was in dieser Gegend nach Einbruch der Dunkelheit los ist.“
    An einem Tisch in der Nähe gab es plötzlich ein Gedrängel. Er sah eine junge Frau, die eine Handvoll Dollarnoten einsteckte. Der Mann ihr gegenüber ließ etwas in seiner Hosentasche verschwinden, das wie ein Viertelgramm Gras aussah. An einem normalen Abend hätte Jase jetzt ein kurzes Gespräch mit ihnen geführt, aber momentan war er beschäftigt. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Poppy, als sie ihm einen Finger in die Brust bohrte.
    „Schön“, sagte sie. „Dann kannst du ja ganz zufrieden mit dem Wissen abmarschieren, dass ich genau dafür einen Plan habe.“
    Das hätte reichen sollen, zumal er noch immer sauer über den Daddy-Vergleich war. Und doch hörte er sich selbst fragen: „Der wie aussieht?“
    „Ich habe ein paar stramme irische Kerle angeworben, die uns zu Janes Auto bringen.“ Die Band kündigte eine Pause an, sie löste sich aus seinen Armen und trat zurück. „Um genau zu sein, kommt hier einer von ihnen.“
    Als Jase sich umdrehte, entdeckte er den Kerl, der bei ihr vorhin überall seine Hände gehabt hatte.
    Und der Blödmann besaß die Frechheit, ihn anzusehen, als ob er der Mistkerl wäre. „Macht der Witzbold dir Probleme?“, fragte er Poppy, dann musterte er Jase aufmerksamer. „Kennen wir uns?“
    „Das ist Detective de Sanges, Finn. Er wollte gerade gehen.“ Sie drehte sich noch einmal zu ihm. „Ich bin nicht blöd, weißt du. Uns ist klar, dass dies nicht gerade die Gegend ist, in der wir nachts allein unterwegs sein sollten. Ava wollte natürlich eine Limo mieten. Aber Jane und ich haben uns für die günstigere Variante entschieden und Janes Mann Dev und seinen Bruder Finn mitgenommen. Die sind doppelt so effektiv wie jeder Chauffeur, und sie arbeiten für ein Bier.“
    „Und für Körperkontakt mit heißen Puppen“, warf Finn ein, schlang einen Arm um Poppys Schulter und starrte Jase herausfordernd an.
    Poppy nickte. „Und für einen gelegentlichen Tanz“, räumte sie ein. „Außerdem sind sie Kavanaghs – von dieser Baufirma, die die Wolcott-Villa renoviert. Ich glaube, du hast sie letzten Herbst kennengelernt.“
    Kavanagh bot ihm nicht die Hand an, und das tat Jase ebenfalls nicht. „Ich habe mit Devlin gesprochen, glaube ich“, erwiderte er steif. Bei dem es sich natürlich um den Rothaarigen handelte, der ihm vorhin so bekannt vorgekommen war. „Finn habe ich damals nicht

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