Susan Mallery - Bakery Sister - 03
über Daten und Zeiten, an denen er seinen Sohn sehen könnte, erreichte sie per E-Mail zusammen mit einer Nachricht von ihrer Bank über eine Einzahlung per Dauerauftrag. Verblüfft starrte Jesse auf die große Summe und konnte davon ausgehen, dass dieser Betrag nun jeden Monat zur selben Zeit erscheinen würde. Es waren Unterhaltszahlungen für sein Kind. Matt hatte herausgefunden, wie er ihr das Geld zukommen lassen konnte.
Letztlich war es ihr egal, wie er an ihre Kontonummer gekommen war. Ein Mann wie er schaffte so etwas mit Leichtigkeit. Computer waren sein Ding, und er hatte nahezu unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten.
Zweifellos würde ihre Bank von ihrem aktuellen Kontostand überwältigt sein. Bisher hatte sie immer zu den Kunden gehört, die gelegentlich ihr Konto bis auf die letzten Pennies plündern mussten. Zwar hatte sie noch nie einen Scheck platzen lassen, aber ein paarmal hatte sie kurz davorgestanden. So lange hatte sie kämpfen müssen, und nun war da auf einmal mehr als genug.
Ihr erster Gedanke war, den größten Teil davon zur Seite zu legen, um später das College für Gabe bezahlen zu können. Aber wozu? Dafür würde Matt sorgen. Paula könnte sie noch einmal anbieten, Miete zu zahlen, allerdings bezweifelte sie, dass sie es annehmen würde. Irgendwann würde sie auch dort ausziehen und sich eine eigene Wohnung nehmen, aber Paula hatte klargestellt, dass sie nicht wünschte, dass das so bald geschah. Auch Jesse hatte keine Eile damit. Paula liebte es, mit ihrem Enkel zusammen zu sein, und Gabe gedieh unter ihrer Zuwendung, während Jesse froh war, eine andere Erwachsene um sich zu haben. Daher wollte sie fürs Erste dort bleiben.
Gabe kam in ihr Schlafzimmer gelaufen und stellte sich neben sie ans Bett, wo sie mit ihrem Laptop auf dem Schoß saß. Er hatte ganz große Augen und schien sich auf etwas zu freuen.
„Am Samstag hat Grandma Geburtstag“, teilte er ihr laut flüsternd mit. „Ich habe gehört, wie Onkel Bill das gesagt hat. Grandma muss eine Party haben.“
Paula hatte Geburtstag? Jesse hatte das Datum nie gekannt. Sie stellte ihren Computer zur Seite und stieg vom Bett. „Da hast du recht“, sagte sie ihrem Sohn. „Wir müssen für deine Grandma eine große Party machen.“ Ein Gefühl sagte ihr, dass Bill Paula sicherlich gerne irgendwo nett zum Abendessen ausführen würde. „Wie wär’s denn mit einem Mittagessen? Wir könnten Luftballons besorgen und Geschenke, und natürlich einen Kuchen.“
„Eis“, ergänzte ihr Sohn und schlug die Hände zusammen. „Und Geschenke.“
„Ganz viele Geschenke.“ Paula mochte zwar nicht bereit sein, eine Miete von ihr anzunehmen, aber gegen ein paar Geschenke würde sie sich wohl kaum wehren. Jesse war klar, dass es das Mindeste war, was sie tun konnte. Und es würde richtig Spaß machen. „Ich werde Onkel Bill von unserem Plan erzählen. Ich denke, dass es eine Überraschungsparty sein sollte.“
Gabe strahlte. „Ein Geheimnis?“
„Hm-mhm. Also darfst du auch nicht mit ihr darüber sprechen.“
„Mach ich nicht.“
Da hatte sie ihre Zweifel, denn die Freude behielt im Bewusstsein ihres Vierjährigen meistens die Oberhand. Aber wie auch immer, Paula würde jedenfalls wissen, dass sie geliebt und geschätzt wurde.
„Kann Daddy mit uns einkaufen gehen?“, fragte Gabe.
Jesse zögerte. „Er wird seine eigenen Geschenke für seine Mom kaufen.“
Gabe streckte das Kinn vor – ein sicheres Zeichen dafür, dass er vorhatte, hartnäckig zu sein. „Ich will aber, dass Daddy mit uns einkaufen geht.“
Es wäre so leicht, das abzulehnen. Sie müsste nur sagen, dass Matt beschäftigt sei, und Gabe würde gar nichts auffallen. Nur dass es eine Lüge wäre, und sie hatte sich immer bemüht, ihren Sohn niemals anzulügen. Aber Zeit mit Matt verbringen?
Jedes Mal, wenn sie nur an ihn dachte, tat ihr das Herz weh. Das Herz schmerzte, und ihr Körper brannte. Sie vermisste seine Nähe, seine Berührung, sein Lachen, die Art, wie er sie kannte, wie er sie verstand. Und wenn sie sich auch vorhielt, dass es gerade dieses Wissen war, das ihm erlaubt hatte, sie so niederzuwalzen, änderte das doch nichts an der Tatsache, dass sie ihn immer noch liebte.
„Ich werde ihn fragen“, versprach sie und wusste, dass es das Richtige war. Sie würde es schon überstehen und – hey – hinterher vielleicht sogar umso stärker daraus hervorgehen können. Dabei wollte sie einfach ignorieren, dass jedes Mal, wenn sie mit ihm zusammen
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