Susan Mallery - Bakery Sister - 03
weißt.“
„Aber ich wusste es doch. Du hattest es mir gesagt.“
„Du hast mir nicht geglaubt.“ Sie sah zu Boden. „Ich verstehe auch, warum. Ich meine, sicher, es hat weh getan, aber bei meiner Vergangenheit durfte es mich ja wohl kaum überraschen, nicht wahr? Wenn ich dir gesagt hätte, dass ich dich liebe, hätte das doch auch nichts geändert, oder?“
Mit großen Augen sah sie ihn leidvoll an, als würde ihr die Erinnerung daran wehtun. Glaubte sie wirklich, dass er ihr das abnahm?
„Ich hatte gehofft, dass du später einmal darüber nachdenken würdest und dir vielleicht doch noch Zweifel kämen. Aber das war nicht der Fall“, fuhr sie fort. „Jetzt sind wir also zurück, und wir werden eine Lösung finden.“ Sie stand auf. „Könntest du auf ihn achten, während ich ihm etwas zu essen hole?“
Bevor er etwas sagen konnte, war sie verschwunden und hatte ihm damit die Verantwortung für ein vierjähriges Kind überlassen.
Unsicher, was er tun sollte, blieb Matt auf seinem Platz sitzen. Was wusste er schon von Kindern? Aufmerksam beobachtete er Gabe, aber der Junge hatte gar nicht bemerkt, dass seine Mutter sich entfernt hatte. Stattdessen plauderte er weiter mit dem kleinen Mädchen. Sie spielten mit einem großen Lastwagen und lachten.
Ein paar Minuten später kehrte Jesse mit Milch, zwei Tassen Kaffee und einem Joghurt-Parfait zurück. Sie reichte Matt einen Kaffee, und schon kam auch Gabe angelaufen und deutete auf das Parfait. „Ist das für mich?“, fragte er grinsend.
Sie zerzauste ihm das Haar. „Wir werden es uns teilen. Oh, sieh mal. Dein Schnürsenkel ist aufgegangen.“
Gabe sah erst Matt an, dann bückte er sich und band sich langsam und sorgfältig den Schuh wieder zu. Besorgt beobachtete Jesse ihn dabei, als wäre das eine große Sache. Matt fiel auf, dass er gar nicht wusste, wann man von Kindern erwarten durfte, dass sie sich ihre Schnürsenkel selbst binden konnten. War Gabe nun früh damit dran, spät oder genau richtig?
Endlich wurde der Junge fertig und richtete sich auf. Jesse nahm ihn in die Arme.
„Das hast du toll gemacht. Richtig gut.“
Gabe sah zu Matt, der ihn mit einem leichten Lächeln bedachte, und wandte sich wieder ab.
„Er hat es gerade erst gelernt“, erklärte Jesse. „Für kleine Kinder ist das schwierig. Es braucht seine Zeit, bis ihre Feinmotorik entwickelt ist.“
„Onkel Bill hat mir dabei geholfen“, ergänzte Gabe und griff nach seiner Milch.
Wer zum Teufel war jetzt Onkel Bill? Matt war zwar an dem Kind nicht sonderlich interessiert, dass aber Jesses Liebhaber sich mit ihm beschäftigten, gefiel ihm nun auch wieder nicht. Oder war Onkel Bill etwa gar mehr als ein Liebhaber? Sein Blick fiel auf ihre linke Hand.
„Bist du verheiratet?“, fragte er.
Jesse verschluckte sich an ihrem Kaffee. „Nein.“ Sie hustete kurz und lachte dann. „Verheiratet. Guter Witz. Ich habe nicht mal Zeit, etwas zur Reinigung zu bringen, geschweige denn, mit Männern auszugehen. Schön wär’s.“
Ob sie wohl die Wahrheit sagte, was ihre Männerbekanntschaften anging? Bald genug würde er es wissen. Immer schon waren die Männer hinter ihr her gewesen. Sie war dieser Typ Frau. Männer fanden sie sexy und attraktiv. Und selbst jetzt, wo er wütend auf sie war und nur nach Wegen suchte, sie zu strafen, nahm er noch wahr, wie das Licht auf ihrer Haut spielte und wie ungezwungen sie lächelte. Wenn er es zuließe, könnte er sich daran erinnern, wie sexy er eigentlich alles an ihr immer gefunden hatte. Und soweit er das beurteilen konnte, hatte die Geburt ihren Körper in keiner Weise verändert.
Jesse ohne Mann? Eine unmögliche Vorstellung. Also log sie auch, was das anging.
Eine ältere Dame, die ein Kostüm trug, lief in die Spielzone. Matt hatte sie vorher noch nie gesehen, aber sie wirkte so formell und fehl am Platz, dass er sie heranwinkte.
„Mr. Fenner?“, fragte sie ihn. „Ich komme vom Labor.“
„Der DNA-Test“, erklärte Matt, als Jesse fragend die Augenbrauen hob.
Sie blinzelte verwirrt. „Oh, richtig. In Ordnung. Sicher. Was brauchen Sie?“
„Einen Wangenabstrich. Es tut nicht weh.“
Jesse schien Zweifel zu haben. „Könnten Sie das zuerst bei mir machen?“, bat sie. „Ich weiß, dass Sie von mir nichts brauchen, aber Gabe wird sich dann besser fühlen.“
„Ich lasse es ja auch machen“, wandte Matt ein. „Reicht das nicht?“
Jesse zögerte lange genug, um ihn zu nerven. Dann nickte sie und rief ihren
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