Susan Mallery - Bakery Sister - 03
schnurren, aber es war nichts, was er früher getan hätte. Er ließ ihr Kinn los und legte seine Hand auf ihre Schulter, von wo aus er dann leicht ihren bloßen Arm rieb. Auch das, aufregend, aber nicht der Matt, den sie kannte. Selbst seine Küsse waren anders. Irgendwie perfekter, geübter. Er war ein Mann, der wusste, wie man eine Frau in Sekundenschnelle erregen konnte.
Und das hatte sie ihm nicht beigebracht.
Sie zog sich etwas zurück und redete sich ein, dass es nichts ausmachte. Es war lange her, und selbstverständlich war er in der Zeit mit anderen Frauen zusammen gewesen. Aber es tat weh, den Beweis dafür zu erhalten, dass sein Leben weitergegangen war.
„Jesse?“
Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Wirklich beeindruckend. Du weißt, was zu einer guten Verführung gehört.“
„Ich habe dich immer gerne geküsst.“
Und das stimmt auch, dachte Matt, dem klar wurde, dass es für sie beide ein Vergnügen wäre, wenn er sie dazu bringen könnte, mit ihm zu schlafen. Was wäre schon dabei, wenn er sich amüsierte? Das bedeutete noch lange nicht, dass er sie hinterher nicht verlassen würde.
„Du küsst jetzt anders“, sagte sie und sah dann schnell weg, als hätte sie nicht vorgehabt, das zuzugeben.
„Ich habe geübt.“
„Das merke ich.“
Da war etwas in ihrer Stimme. Ärger? Schmerz? Matt hatte sich während des Dinners nach Kräften bemüht, charmant zu sein. Alles Teil seines Plans. Und auch jetzt erinnerte er sich daran, dass er ja ein Ziel verfolgte. Dennoch, sein Temperament ging mit ihm durch.
„Hast du etwa von mir erwartet, dass ich wie ein Mönch lebe, nachdem du weg warst?“, fragte er sie.
Jesse hielt seinem Blick stand. „Nein. Ich habe erwartet, dass du alles, was du von mir gelernt hast, nimmst und bei jemand anders anwendest.“
Sie ist also verletzt und wütend, dachte er. Willkommen im Klub.
„Dann bist du also nicht enttäuscht“, meinte er. „Ich habe nämlich alles genommen, was ich von dir gelernt habe, und es gut angewendet.“ Als sie erschauderte, fügte er hinzu: „Also wirklich, Jess. Schließlich ist es ja nicht so, als hättest du selbst ein einsames Leben geführt. Du warst doch auch mit Männern zusammen. Das war schon immer deine Art.“
Sie trat einen Schritt zurück. „Wie ich dir schon sagte, dazu hatte ich überhaupt keine Zeit. Du hast ja keine Ahnung, was es bedeutet, ein Kind allein aufzuziehen.“
„Da magst du recht haben.“ Schließlich war es ihre Schuld, dass er überhaupt nicht wusste, wie es war, ein Kind zu haben. „Und was ist mit Onkel Bill? Gabe kann ihn gut leiden.“
„Er ist ein Freund. Sonst nichts.“
„Natürlich.“
Jesse sah ihn wütend an. „Wie kommst du dazu, mich zu verurteilen? Ich habe dir die Wahrheit gesagt.“
„Es fällt mir schwer, das zu glauben. Immerhin waren es fünf Jahre. Das ist eine ziemlich lange Zeit ohne Sex. Und bevor wir beide zusammen waren, hattest du immer andere Männer. Nein, warte. Einen anderen Mann hattest du sogar, während wir beide zusammen waren.“
„Du weißt, dass das nicht stimmt.“ Sie verzog den Mund. „Aber wir wollen ja nicht eine solche Kleinigkeit wie die Wahrheit deinem gerechten Zorn in den Weg stellen. Einmal Hure, immer Hure. War es nicht das, was du mir an den Kopf geworfen hast, als du davon überzeugt warst, ich hätte mit Drew geschlafen? Nur, dass ich überhaupt nichts Falsches getan hatte. Eines Tages wirst du das mit Sicherheit wissen, Matt. Und wenn es so weit ist, dann wirst du auch die Tatsache akzeptieren müssen, dass ich dich geliebt habe, dass ich dir treu war und dass du mich hinausgeworfen hast, als ich zu dir gekommen bin, um dir zu sagen, dass ich ein Kind von dir erwarte. Es hat dich nicht interessiert, und du konntest dir auch nicht einmal ansatzweise vorstellen, dass zumindest die Möglichkeit bestand, dass das Baby von dir sein könnte.“
Er kniff die Augen zusammen. „Es war ja auch nicht so, als hättest du dich sonderlich angestrengt, mich davon zu überzeugen“, rief er ihr ins Gedächtnis. „Du wusstest, was Nicole meiner Mutter erzählt hatte und sie mir dann weitergereicht hat. Warum hätte ich denn annehmen sollen, dass deine Schwester lügt? Warum hätte ich ihr nicht glauben sollen?“
„Weil du mich geliebt hast“, schrie Jesse. „Weil du wusstest, dass ich dich geliebt habe. Du hättest zumindest versuchen können, mir einmal zuzuhören.“
„Du warst nicht besonders überzeugend. Du wusstest genau, dass ich
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