Susan Mallery - Bakery Sister - 03
aus angenehmen und schrecklichen Momenten gewesen. Wenn sie es gerade geschafft hatten, sich ein paar Minuten lang ungezwungen zu unterhalten, stolperten sie gleich wieder in ein anderes Loch. Jesse beruhigte sich damit, dass sie immerhin jahrelang Zeit gehabt hatte, alles zu verarbeiten, während für Matt so vieles noch immer neu war. Sie musste ihm Zeit lassen.
Während sie über den Parkplatz gingen, war sie sich seiner Gegenwart auf seltsame Weise bewusst. Es war Sommer, und die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, obwohl es schon kurz vor neun war.
„Danke für die Einladung“, sagte sie, als sie ihren Subaru erreicht hatten. „Wir mussten einmal miteinander reden.“
Er strich ihr mit der Rückseite seiner Hand über die Wange. „Ich verstehe jetzt, warum du zurückgekommen bist“, sagte er ihr. „Ich werde an dem Problem arbeiten.“
„Da hat wohl jemand Managerseminare besucht“, zog sie ihn auf.
Er grinste. „Mehr, als ich zugeben möchte.“
„Die musst du ja hassen.“
„Jede Sekunde.“
„Dieses ganze Gruppen-Bonding.“
„Nicht mein Stil“, gab er zu.
Darin hat er sich also nicht geändert, dachte sie. Er war schon immer der Typ gewesen, der eher Zweiergespräche bevorzugte. Apropos Zweisamkeit …
Matt schien ein wenig zu nahe bei ihr zu stehen. Noch immer berührte er ihre Wange, und sie empfand deutlich eine gewisse Hitze, wo er ihre Haut streifte. Er hat so dunkle Augen, dachte sie und fühlte sich leicht benommen. Sie erinnerte sich, wie sie tagelang nichts lieber getan hatte, als sich darin zu verlieren. War das etwa immer noch so?
„Verdammt, Jesse“, murmelte er.
Hatte die Erinnerung an ihre gemeinsame Vergangenheit ihn etwa durcheinandergebracht? War er sich der zunehmenden Spannung bewusst, die sich da zwischen ihnen aufbaute? Dachte er genauso daran, sie zu küssen, wie sie es tat?
Sie wusste, dass sie die Dinge locker angehen sollte. Sie sollte sich um ein freundschaftliches Verhältnis bemühen, um ihm eine gute Basis zu verschaffen, seinen Sohn kennenzulernen. Alles andere wäre ein Fehler. Nur, dies war Matt, und er war der letzte Mann, den sie geküsst hatte. Plötzlich sehnte sie sich danach, seine Lippen auf ihrem Mund und seine Arme um sich zu fühlen. Sie wollte beides, Sicherheit und Erregung. Sie wollte …
Und so, wie sie es sich erhofft hatte, beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie. Es war ein sanfter Kuss, der ihr nun, nachdem sie jahrelang nur von der Fantasie gezehrt hatte, Zeit gab, sich auf die Realität einzustellen.
Sein Mund fühlte sich genau so an, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Warm und fest, aber auch wieder gerade weich genug, um den Wunsch nach mehr in ihr zu wecken. Sie lehnte sich leicht an ihn und legte eine Hand auf seinen Oberarm, wo sie seine starken Muskeln fühlen konnte. Er nahm ihr Kinn in die Hand, neigte den Kopf und strich mit der Zunge über ihre Unterlippe.
Es durchfuhr sie wie ein elektrischer Schlag. Begehren loderte heiß und hell in ihr auf und ließ sie komplett dahinschmelzen. Binnen eines Herzschlags sprang ihr innerer Pegel von interessiert auf intensiv.
Er legte seine freie Hand gleich über dem Po auf ihren Rücken. Dabei setzte er gerade so viel Druck ein, dass er sie näher an sich ziehen konnte, ohne ihr dabei das Gefühl zu geben, gedrängt zu werden. Sie reagierte mit dem Wunsch, selbst noch ein Stückchen weiter an ihn heranzurücken.
Bestimmte Körperteile begannen, ihr schon ein wenig wehzutun. Verträumt dachte sie, dass es wirklich eine Ewigkeit her war. Und nun war sie wieder genau an dem Punkt, an dem es einmal begonnen hatte. Sie konnte gar nicht anders, als sich an das zu erinnern, was sie einmal verbunden hatte: Unendliche Leidenschaft; Hingabe. Das wollte sie wiederhaben. Alles.
Sein Kuss wurde intensiver, dann löste er sich etwas, küsste ihr Kinn und ihren Hals, bevor er wieder zu ihrem Mund zurückkehrte. Zunehmend fühlte Jesse sich davon mitgerissen, und die Tatsache, dass sie sich auf dem Parkplatz eines Restaurants befanden, interessierte sie wenig. Es gab nur diesen Augenblick und diesen Mann.
Matt fuhr fort, sie zu küssen, und jede Bewegung seiner Zunge entflammte sie mehr. Aber etwas war doch anders, und dieser Unterschied war es dann auch, der sie in die Realität zurückholte.
Sie wurde sich bewusst, wie er in langsamen Kreisen mit der Handfläche ihre Wirbelsäule bearbeitete. Es war wunderbar erregend, und am liebsten hätte sie angefangen, wie eine Katze zu
Weitere Kostenlose Bücher