Susan Mallery - Bakery Sister - 03
wird immer schlimmer. Also komm. Ich kenne ein Lokal, das die ganze Nacht geöffnet hat. Soll ich fahren?“
„Ich werde dir hinterherfahren.“ Es würde leichter für sie sein, wenn sie ihren eigenen Wagen dabeihatte und nach ihrem Treffen einfach losfahren konnte.
Als sie den Motor startete, bemühte sich Jesse, nicht daran zu denken, was Matt während der letzten Stunden getan hatte. Und mit wem er es getan hatte. Mittlerweile war es nämlich so, dass sie sich eine engere Beziehung zu ihm wünschte. Anfangs war es ihr Ziel gewesen, sein gesamtes verborgenes Potenzial zu entwickeln, und ihr Unterricht machte sich bezahlt. Allein in der letzten Woche hatte er sich mit drei verschiedenen Frauen getroffen.
Er war genau der Typ von Mann, den Frauen sich wünschten. Witzig, klug, aufmerksam, gutaussehend und wohlhabend. Letzteres wollte er lieber nicht preisgeben, und Jesse hatte ihn darin bestärkt. Aber auch ohne die Millionen, die irgendeine Kapitalanlagegesellschaft verwaltete, war er immer noch ein guter Fang.
Es war nicht schwer gewesen, ihn zu verändern. Eine neue Garderobe, ein gewisses Interesse an aktuellen Ereignissen, ausreichende praktische Kenntnisse, wie man eine Frau einlud, und ein paar grundsätzliche Umgangsformen für ein Date. Das hatte ihn transformiert. Es gab da nur ein winzig kleines Problem …
Sie hatte sich in ihn verliebt.
Jesse seufzte. Sie würde es niemandem eingestehen und konnte es selbst kaum glauben, aber so war es. Sie mochte Matt. Sie hatte ihn gemocht, als man ihm den Computerfreak noch von Weitem ansehen konnte, und jetzt mochte sie ihn noch mehr. Er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, und das war für sie ein wenig vertrauter Seinszustand.
Dennoch, es war ihre Aufgabe, ihm dabei zu helfen, aus sich herauszuholen, was schon immer in ihm steckte, und nicht, sich in ihn zu verlieben. Heute zum Beispiel. Er hatte sie um ein Treffen gebeten, damit sie das Date gemeinsam durchgehen konnten. Eine Art Lagebesprechung nach dem Spiel. Das hatten sie schon ein paarmal gemacht, wobei er ihr dann berichtete, wie es gelaufen war, während sie ihm Tipps gab, was er noch verbessern könnte. Keine große Sache also, nur dass es ihr immer schwerer fiel, ihm dabei zuzuhören, wenn er davon schwärmte, wie schön die Zeit mit anderen Frauen war.
Sie trafen sich auf dem Parkplatz hinter dem Diner und gingen zusammen hinein. Nachdem sie in einer ruhigen Sitzecke im hinteren Bereich Platz genommen hatten, eröffnete Jesse die Runde: „Also, erzähl mir alles. Wie ist es gelaufen?“
„Gut.“ Matt schob das Besteck auf dem Resopaltisch herum. „Kasey ist klug und hübsch. Sie hat ein bisschen viel von ihren Hunden erzählt, aber das war nicht so schlimm.“
„Was heißt, ein bisschen viel?“, fragte sie, wobei sie versuchte zu lächeln. „Zieht sie ihnen etwa zusammenpassende Mäntelchen an?“
„Nein, aber sie schlafen bei ihr.“
„Mit Sicherheit wird sie sie aussperren, wenn ein gutaussehender Typ aufkreuzt, um wilde Spiele mit ihr zu spielen.“
Matt grinste. „Da bin ich mir nicht so sicher. Fluffy und Bobo scheinen ihre besten Freunde zu sein.“
Jesse schnaufte verächtlich. „Bobo? Okay, ja, dann könnten die Hunde schon ein Problem sein. Und wie war es sonst?“
„Nett. Sie mag Musik, die mir gefällt, und dass ich so viel Zeit vor dem Computer verbringe, hat sie nicht gestört.“
„Eins plus“, lobte Jesse, bemüht, weder auf seine dunklen Augen zu achten noch darauf, dass sein Lächeln ein ziemliches Beben in ihr auslöste. „Irgendwelches Herzflimmern?“
Matt lachte. „Kein Mensch spricht heute mehr von Herzflimmern, Jess.“
„Ich schon.“
Die Kellnerin erschien und reichte ihnen die Speisekarten. Matt ignorierte die Karten und sah die ältere Frau an.
„Sagen Sie doch mal, was haben Sie denn an Kuchen zu bieten“, begann er. „Heute Abend scheint Kuchen genau das Richtige zu sein.“
Die Kellnerin zählte das Angebot auf. „Die Brombeertorte ist am frischesten“, fügte sie noch hinzu. „Oder der Schokoladenkuchen. Meine beiden Favoriten.“
„Ich nehme die Brombeertorte“, sagte Matt. „Jess, wie wär’s mit einer Portion Schokolade?“
„Aber immer.“
„Sehr gut. Und zwei Mal koffeinfreien Kaffee, bitte.“
Jesse freute sich über diesen kurzen Austausch. Vor einem Monat noch hätte Matt kein Wort über seine eigentliche Bestellung hinaus herausgebracht, denn er verstand nicht, welch ein einfaches Vergnügen es war, ein paar
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