Susan Mallery - Bakery Sister - 03
wirst du mir büßen“, flüsterte er.
„Das hast du verdient. Die Wohnung hier ist super, und die anderen, die wir gesehen haben, waren das auch. Entscheide dich jetzt, oder ich werde deiner Mutter erzählen, dass wir verlobt sind.“
Dazu sagte er nichts, zog sich aber auch nicht zurück, als sie an ihn gelehnt stehen blieb.
Er fühlt sich einfach perfekt an, dachte sie. Stark und zuverlässig. Jemand, auf den sie zählen könnte. Wenn doch nur …
Die Immobilienmaklerin warf einen Blick auf die Uhr. „Ich habe noch einen weiteren Termin, deshalb muss ich jetzt los. Wenn Sie sich noch ein wenig umsehen möchten, ziehen sie anschließend einfach die Tür hinter sich zu. Wir haben noch mehr Wohnungen, falls sie noch andere ansehen möchten.
Matt schüttelte den Kopf. „Ich habe genug gesehen. Heute Nachmittag werde ich mich entscheiden, dann können wir uns treffen und den Papierkram erledigen.“
„Wunderbar. Meine Handynummer haben Sie. Ab vier stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.“
Sie winkte kurz und ging.
Jesse trat einen Schritt zurück. „Ist das dein Ernst? Du willst tatsächlich eine Wohnung kaufen?“
„Höchstwahrscheinlich diese hier. Du hast recht. Die Wohnung hat alles, was ich brauche, warum also nicht?“
„Aber du wolltest dich doch noch gar nicht entscheiden.“
„Ich wollte mich nicht verändern“, korrigierte er. „Auch da hattest du recht. Es wird Zeit, dass ich auf eigenen Füßen stehe. Es war nur die einfachste Lösung für mich, bei meiner Mutter zu wohnen. Wenn ich ausziehe, wird ihr das zwar nicht gefallen, aber sie wird schon darüber hinwegkommen.“
„Wow. Klasse. Ich glaube, diese hier ist die beste von allen, aber das musst du natürlich entscheiden. Stell dir nur vor, wie viel Spaß du dabei haben wirst, dir neue Möbel auszusuchen.“ Sie ging wieder ins Schlafzimmer, das groß genug für eins dieser riesigen Schlittenbetten wäre. Mit dem Kamin in der Ecke und edler Bettwäsche könnte der Raum maskulin und zugleich romantisch wirken.
„Auch das Esszimmer ist sehr schön mit dieser Lichtvoute an der Decke. Und in deinem Medienraum kannst du dich richtig austoben.“
Sie drehte sich um und sah, dass er sie beobachtete. Da war etwas in seinem Gesicht. So hatte sie ihn noch nie gesehen.
„Matt?“
„Ich glaube nicht, dass es mir vorher schon einmal aufgefallen war, bis gerade eben“, sagte er gedehnt.
„Was ist dir aufgefallen?“
„Dass du irgendwann im Verlauf des Geschehens angefangen hast, mehr als ein Projekt in mir zu sehen. Wann hat sich das geändert?“
Sie erstarrte, blieb regungslos stehen und konnte kaum noch atmen. Jetzt war es so weit. Genau das, was sie hatte vermeiden wollen. Der Moment der totalen Demütigung. Er war jetzt nicht mehr der arme Computerfreak, der ihre Hilfe brauchte. Er war männlich und kompetent, und er war jemand, zu dem sie sich wahnsinnig hingezogen fühlte. Emotional könnte er sie vernichten wie eine Wanze.
„Ich weiß nicht, wovon du redest“, sagte sie ausweichend und fing an, rückwärts aus dem Raum zu gehen. „Sieh mal, es ist spät und ich sollte mich jetzt wohl lieber verabschieden.“
Nur, dass sie in einem Wagen hergekommen waren. Verflixt. Und was jetzt?
„Jesse.“
Die Art, wie er ihren Namen aussprach, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Ja?“
„Du hast mir meine Frage nicht beantwortet.“
„Das kann ich nicht.“
„Warum nicht?“
„Weil ich Angst habe.“
Nun war sie heraus. Die Wahrheit. Die ganze Wahrheit, und sie hatte sich völlig bloßgestellt. Was, wenn er lachte? Oder noch schlimmer, was, wenn er ihr erklärte, dass er ihre Gefühle zwar zu schätzen wisse, es aber doch für besser hielt, wenn sie einfach Freunde blieben. Was, wenn …
Er durchquerte den Raum, der sie voneinander trennte, schloss ihr Gesicht in seine großen Hände und küsste sie. Einfach so. Mund auf Mund. Lippen, die aufeinanderlagen. Berührung.
Es war ein leichter Kuss, ein sanfter Kuss, so als wolle er ihr die Möglichkeit geben, sich an seine Nähe zu gewöhnen. Sie hob die Arme, ließ sie dann aber gleich wieder an den Seiten herunterbaumeln. Zum ersten Mal, seit sie ungefähr dreizehn gewesen war, wusste sie nicht recht, was sie tun sollte, wie sie reagieren sollte. Was wäre in Ordnung? Was wäre zu viel?
Er neigte seinen Kopf ein wenig tiefer, ohne jedoch den Kuss zu verstärken. Die Sekunden tickten vorüber. Sie war sich bewusst, wie heftig ihr Herz pochte, und fühlte, wie
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