Susan Mallery - Bakery Sister - 03
tun.“
Matt lächelte sie an. „Interessanter Themenwechsel. Ich werde daran denken. Meinst du, dass du die Fahrt zurück noch schaffen wirst?“
„Hm-mhm. Ich brauche einfach nur eine Dusche und die Möglichkeit, mich etwas auszuruhen.“
Die Dusche würde sie eigentlich lieber überspringen, aber sie stank nach dem Rauch und legte keinen Wert darauf, ständig daran erinnert zu werden, wie ihre Träume in Flammen aufgingen.
„Vielleicht aber auch nicht“, murmelte sie. „Wenn wir das mit der Mietküche und den Internetverkäufen tatsächlich angehen, habe ich immer noch eine Chance.“
„Dich zu beweisen?“, fragte er, als er in die ruhige Straße einbog, die zu seinem Haus führte.
„Hm-mhm.“ Jesse lehnte sich im Sitz zurück und schloss die Augen. „Ich hatte mir sechs Monate gegeben, um es richtig ans Laufen zu bringen. Musste das Feuer ausgerechnet jetzt sein? Hätte es nicht in einem Jahr passieren können?“
„Das ist doch nichts Persönliches, Jess. So etwas geschieht eben.“
„Es fühlt sich aber persönlich an. Das Feuer hasst mich.“ Sie fing schon an, wegzudämmern. „Nicole hasst mich immer noch, aber Claire bringt sie dazu, ein paar meiner Ideen auszuprobieren.“
„Deine Schwester hasst dich doch nicht.“
„Ha! Was weißt du schon. Du hasst mich doch auch noch.“
„Nein, das tue ich nicht.“
„Du bist wütend. Ich kann doch sehen, dass du wütend bist. Aber mit Gabe gehst du nun besser um, und er ist viel wichtiger als ich.“
„Weil du ihn liebst?“
„Er ist mein Sohn. Ich würde für ihn sterben.“
Der Wagen hielt an. Jesse schlug die Augen auf, um zu sehen, ob sie schon angekommen waren, aber sie standen lediglich vor einer Ampel. Dann stellte sie fest, dass Matt sie beobachtete.
„Was ist?“, fragte sie ihn.
„Du bist anders, als ich erwartet habe.“
„Du hast mich gar nicht erwartet. Ich bin eine Überraschung für dich.“
„Und das in weit mehr als einer Hinsicht.“
Jesse musste eingeschlafen sein, denn als Nächstes nahm sie wahr, dass Matt ihr aus dem Wagen half. Sie schaffte es durch das Haus bis in den ersten Stock, wo er sie in ein großes Schlafzimmer führte, von dem sie annahm, dass es die Mastersuite war. Ein riesiges Bett stand dort, und passend dazu waren die schönen Möbel angefertigt worden. Zumindest vermutete sie, dass es sich um Spezialanfertigungen handelte, denn sie waren perfekt in den Raum eingefügt.
Matt zog sie gleich an der Hand hinter sich her in das, was ein Badezimmer sein sollte, aber eines anderen Wortes bedurft hätte, um es zu beschreiben. Dort gab es einen offenen Kamin, und über einer mit mehreren Wasserdüsen ausgestatteten Wanne, die wahrscheinlich groß genug für fünf Personen war, hing ein Flachbildschirm. Die rahmenlose Dusche verfügte über diverse Duschköpfe und Düsen, und wer weiß was sonst noch alles.
„Bist du wach genug, um allein klarzukommen?“, fragte Matt und legte ihr einige sehr flauschige Handtücher auf den Marmortresen. „Ich möchte nicht, dass du in meiner Dusche ertrinkst.“
„Das möchte ich auch nicht.“ Sie schielte auf die Armaturen. „Und wie kann ich sie anstellen?“
Er trat zu einem Schaltfeld an der Wand. „Reichen dir zwanzig Minuten?“, fragte er.
Vor lauter Schreck wurde sie etwas wacher. „Du hast eine ferngesteuerte Dusche?“
„In der Kabine befindet sich ein weiteres Schaltfeld. Damit kannst du dann die Temperatur und den Wasserdruck regulieren und auch festlegen, wie viele Düsen du einsetzen willst. Ich stelle sie mal für dich ein. Es wird dir gefallen.“
Er verschwand in einem Kabinett von der Größe eines Stadions und kehrte mit einem Frotteemantel zurück. „Lass deine Kleider hier liegen. Ich werde die Maschine anstellen, während du schläfst.“
„Welch ein Service“, sagte sie locker und versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass sie nackt in Matts Haus sein würde oder wer diesen Mantel sonst noch getragen haben mochte. Ob er ihn wohl nach jedem Gebrauch waschen ließ, oder gab es da etwa noch Electraläuse? Sie beschloss, ihn lieber nicht danach zu fragen.
Er drückte auf einen Knopf, und das Wasser fing an, in der Dusche zu laufen. „Lass deine Kleider einfach neben den Handtüchern liegen“, sagte er noch und ging hinaus.
Sie sah ihm nach. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der er den Raum nicht verlassen hätte und es überhaupt keine Frage gewesen wäre, dass er sich mit ihr zusammen unter die Dusche gestellt
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