Susan Mallery - Bakery Sister - 03
hätte. Natürlich, das war lange her, damals, als sie sich noch beide geliebt hatten und es nichts Wichtigeres gab, als zusammen zu sein.
Sie vermisste das. Sie vermisste viele Dinge.
Schnell zog sie sich aus, legte ihre Sachen an die bezeichnete Stelle und trat in die Dusche. Das Wasser war dampfend heiß und schien aus allen Richtungen zu kommen. Schmerzende Muskeln entspannten sich, Rauch wurde weggewaschen. Ein kleines Stückchen Himmel.
Fünfzehn Minuten später war Jesse sauber und roch nach seinem Shampoo und seiner Seife. Sie brachte es sogar fertig, das Wasser abzustellen, bevor sie die Dusche verließ und sich eins der Handtücher griff. Ihre Sachen waren verschwunden, was bedeutete, dass Matt im Badezimmer gewesen sein musste, während sie duschte. Ob er wohl ein Auge riskiert hatte? Aber vielleicht reizte ihn ja nicht einmal das. Sie hasste es, dass sie sich das überhaupt fragte.
Für sie war es eine lange Zeit gewesen … fünf Jahre, um genau zu sein. Aber das war nicht der Grund, weshalb sie ständig daran denken musste, mit ihm zusammen zu sein. Es lag eher daran, dass Matt der Einzige war, der ihre Seele berührt hatte. Sie hatte ihn geliebt, und das war der entscheidende Unterschied.
Sie trocknete sich zu Ende ab und griff nach dem Bademantel. Er roch eher nach Weichspüler als nach jemand anders. Das war gut so. Sie wollte nicht an die anderen Frauen in seinem Leben denken.
Also zog sie sich den Bademantel über und benutzte den Föhn, um ihre Haare kurz anzutrocknen, dann trat sie vom Badezimmer ins Schlafzimmer. Matt tat dasselbe vom Flur aus, einen Becher Kaffee in der Hand, den er ihr reichte.
„Deine Sachen sind schon in der Maschine“, sagte er ihr.
„Das habe ich gesehen. Danke.“ Sie nippte an ihrem Kaffee und fühlte sich unbehaglich und erschöpft. Die Nacht bestand nur noch aus verschwommenen Bildern von Feuer und zerplatzten Träumen. Aber vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. Vielleicht würde sie ja trotz allem ihre Träume verwirklichen können.
Es gab so viel zu tun, so viel, woran sie denken musste. Sie stellte ihren Kaffee ab und rieb sich die Schläfen. „Ich glaube, mir explodiert gleich der Kopf.“
„Das willst du doch nicht“, sagte Matt und führte sie zum Bett. „Komm schon. Versuche zu schlafen. Wenigstens für ein paar Stunden.“
Er schlug die Bettdecke zurück. Die Bettwäsche war beige gestreift und wirkte teuer. Ob er sie wohl selbst gekauft hatte? Beschäftigte er einen Designer, oder kümmerte sich eine seiner Frauen um diese Dinge? Vielleicht griff ihm ja auch die nette Sekretärin, die sie in seinem Büro getroffen hatte, dabei unter die Arme. Und wie viele Frauen mochte es in den letzten fünf Jahren wohl gegeben haben? Ein paar? Viele? Massen?
Wie konnte er das nur tun? Mit anderen Frauen schlafen. Hatte er sie überhaupt vermisst? Hatte er sie nicht so geliebt, wie er behauptet hatte, oder waren es doch nur diese uralten Worte, die Männer seit Beginn aller Zeiten äußerten, um das zu bekommen, was sie wollten?
„Weine nicht“, sagte Matt und berührte ihre Wange, um Tränen abzuwischen, die sie nicht einmal gespürt hatte. „Ihr habt doch einen Plan mit der Bäckerei. Das ist das, worauf es ankommt.“
Sie nickte nur, denn es war ihr unmöglich, etwas zu sagen. Abgesehen davon, wozu sollte das auch gut sein? Er glaubte tatsächlich, dass sie nur wegen der Bäckerei so aufgewühlt war. Typisch Mann.
„Ich bin nur müde“, brachte sie schließlich heraus. „Das ist eine ganze Menge zu verkraften.“
Er nickte und trat zurück.
Jesse blieb neben dem Bett stehen, fühlte sich zerschlagen und allein, und wusste genau, dass sie sich besser daran gewöhnen sollte, denn niemals würde sich daran etwas ändern. Bis zu diesem Augenblick war ihr gar nicht zu Bewusstsein gelangt, dass das ganze Gerede von der Bäckerei, ihrem Wiedereinstieg dort, der Aussöhnung mit Nicole, alles Unsinn war. Natürlich war es wichtig, aber es war nicht der eigentliche Grund, weshalb sie zurückgekehrt war. Wegen Matt war sie zurückgekommen. Sie war zurückgekommen, um festzustellen, ob es noch eine Verbindung zwischen ihnen gab, denn irgendwie schien sie einfach nicht weitergehen zu können. Seitdem hatte sie kein anderer Mann interessiert, und viele hatten es versucht. Sie war zurückgekommen, um zu sehen, ob er sie noch liebte.
Wie es aussah, hatte sie nun ihre Antwort.
Es dürfte nicht so wehtun, dachte sie noch, als der Schmerz sie
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