Susan Mallery - Buchanan - 01
großen, bösen Manager.“
Er sah sie an. „Mir scheint, in deiner Stimme schwingt nicht genug Ehrfurcht mit. Das ist mein Restaurant, und solange ich hier bin, bin ich ein Gott.“
„Diese interne Mitteilung ist mir wohl entgangen. Könntest du sie mir noch einmal zukommen lassen?“
„Ich bringe dir persönlich eine Kopie davon.“ Sein Blick wanderte durch das Restaurant. „Was hältst du davon?“
Sie folgte seinem Blick. „Es ist nett.“
„Nett? Weißt du, was das hier kostet?“
„Nein. Und es ist mir auch ziemlich egal. Der Speisesaal ist deine Angelegenheit.“
Er schüttelte den Kopf. „Du hast dich nicht verändert. Was passiert, wenn du dein eigenes Lokal eröffnest? Dort musst du dich dann sehr wohl damit auseinandersetzen.“
„Das schaffe ich schon. Naomi hat einen fabelhaften Geschmack.“
„Bist du sicher, dass du eine Art Sex-Shop daraus machen willst?“
Penny überlegte. „Gutes Argument. Ich werde mich dann an Reid wenden. Unter seinen früheren Freundinnen findet sich sicher eine Innenarchitektin.“
„Vorausgesetzt, er erinnert sich, welche es war.“
„Wieder ein gutes Argument. Du bist heute Morgen gut in Form.“
Er nahm einen Schluck Kaffee. „Und du bist angriffslustig. Seit wann?“
„Seit einhundertsiebenundvierzig Tagen. Es wurde in den Nachrichten gemeldet.“
„Das habe ich verpasst.“
„Ich nehme an, diese Meldung versteckt sich gemeinsam mit deiner Mitteilung, ein Gott zu sein.“
Er grinste, und sie lächelte zurück. Obwohl sie gerne mit dem Geplänkel weitergemacht hätte, war ihr klar, dass es besser war, auf einer professionellen Ebene zu bleiben. Ihre frühere Beziehung mit Cal hatte mit Scherzen begonnen und war von Minute zu Minute gefährlicher geworden. Dagegen war sie jetzt immun, aber riskieren wollte sie trotzdem nichts. Nicht, wenn es so überraschend leicht war, mit ihm auszukommen.
„Du bist eine ganze Weile aus dem Geschäft“, sagte sie. „Wie fühlt man sich, wenn man zurück ist?“
„Gut. Vertraut. Ich habe es, glaube ich, nicht vermisst, aber ein Restaurant zu leiten hat das gewisse Etwas. Alles verändert sich, keine Stunde ist wie die andere, geschweige denn ein Tag. Ständig steht man auf Kriegsfuß mit der Zeit. Hinter der nächsten Ecke lauert schon wieder eine Krise.“
„Klingt, als hättest du es vermisst.“
„Vielleicht habe ich das.“
„Ich hoffe, du weißt noch genug, um den Laden hier halbwegs zu schaukeln.“
„Dein Vertrauen ist überwältigend.“
Cal beobachtete Penny, als sie sich zurücklehnte, als wollte sie sich von ihm lösen. Er konnte ihre Gedanken so klar lesen, als hätte sie sie ausgesprochen.
Er hatte kein Vertrauen in sie gehabt.
Das stimmte zwar nicht, aber er wusste, dass sie ihm nicht glauben würde. Seine Versuche, sie vor Gloria zu schützen, hatte die Kluft zwischen ihnen nur vergrößert.
Uralte Geschichten, sagte er sich. Man sollte sie besser vergessen.
Sie griff in ihren abgenutzten Rucksack und zog eine Mappe hervor. „Hier sind einige Menüvorschläge. Ich habe die Gerichte markiert, die ich bei der großen Eröffnungsparty servieren möchte. Die Fragezeichen stehen dort, wo ich noch nicht weiß, was genau mir an diesem Tag zur Verfügung steht. Das Angebot ändert sich rasch, und meine Fisch-Leute können die exotischeren Angebote nicht vor dem Tag der Party versprechen.“
Er nahm die Zettel an sich. „Die berüchtigten Fisch-Leute.“
Sie lächelte. „Manchmal kostümieren sie sich.“
„Das würde ich gern einmal sehen.“
Sie lachte.
Dieser Klang überschwemmte ihn unerwartet in einer heißen Welle. Er spürte, wie ihr Lachen ihn von innen wärmte und erregte.
Halt. Falsche Richtung. An aufgewärmte Beziehungen glaubte er nicht, jedenfalls nicht in Liebesdingen. Er und Penny waren Kollegen, mehr nicht.
Doch sogar während seines Rückzugs durchströmte ihn sexuelle Energie, und er kam nicht umhin, den Schalk in ihren Augen und das Leuchten ihrer Haut zu bemerken.
Sicher ging Ersteres auf seine Kosten, und das Zweite musste an der verdammt guten Beleuchtung des Restaurants liegen. Aber das glaubte er nicht einmal sich selbst.
„Hörst du überhaupt zu?“, fragte sie.
„Oh, ja. Fisch-Spezialitäten, die von der Laune deiner Spezialfische abhängig sind.“
„Nein. Ich sagte, dass ich das Angebot meiner Spezialitäten langsam ausbauen werde. Alle Kreationen auf einmal auf die Speisekarte zu setzen, wäre unklug. Ich habe auch schon ein paar
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