Susan Mallery - Buchanan - 01
Ideen für Gerichte, die das Markenzeichen des ‚Waterfront‘ werden sollen. Sobald wir uns etabliert haben, biete ich sie als Tagesspezialitäten an, und wenn sie gut ankommen, setzen wir sie dauerhaft auf die Karte. Ideen für das Menü der Saison habe ich auch schon. Bestimmte Fischsorten gibt es zu bestimmten Zeiten im Jahr. Davon ausgehend werde ich kochen. Das Gleiche gilt für Obst und Gemüse.“
„Beeren im Sommer, Mus im Herbst“, sagte er.
Sie seufzte. „Ich halte mich zwar für einfallsreicher, aber im Grunde hast du recht. Das ist das Konzept.“
Er sah die Menüvorschläge durch. Sie enthielten das Wesentliche – gedämpften und gegrillten Fisch, Suppen, Salate, Beilagen.
Er kannte ihre Knoblauchkartoffeln von früher, und die Erinnerung daran ließ ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen. Sie verwendete dafür eine geheime Zutat, die sie niemandem verriet, nicht einmal ihm.
Er überflog die Liste mit den Spezialitäten. „Maiskuchen?“, fragte er. „Ich dachte, wir spezialisieren uns auf nordwestliche Küche. Kommt das nicht aus dem Südwesten?“
„Es kommt auf die Zubereitung an.“
Er zuckte die Achseln, dann schüttelte er den Kopf. „Fisch und Pommes frites? Wollen wir das hier wirklich? Fast Food statt Haute cuisine?“
Ihr Blick verdüsterte sich. „Sehe ich verärgert aus?“, fragte sie. „Denn du verkaufst mich hier wohl für dumm. Wolltest du ein besonderes Speiseangebot oder wolltest du es nicht?“
„Ja, aber …“
„Hast du mich eingestellt, damit ich für besondere kulinarische Erlebnisse sorge, oder nicht?“
„Ja, aber …“
„Vielleicht bist du dann so nett und gibst mir die Chance, meinen Job zu machen, bevor du anfängst, dich zu beschweren.“
„Penny“, sagte er leise und bestimmt. „Ich habe das letzte Wort beim Speiseangebot. Das steht im Vertrag.“
Fast konnte er ihr Zähneknirschen hören.
„Gut. Streich alles an, was dir fragwürdig erscheint. Dann kommst du in zwei Tagen wieder, und wir veranstalten ein Testessen. Du wirst die Gerichte ausprobieren, gegen die du Einwände hast. Ich werde in der Küche sein, wohin du dann gekrochen kommen wirst, um mich um Verzeihung zu bitten. Und du wirst nie, nie mehr meine Menüauswahl in Frage stellen.“
Er lachte leise. „Ich werde nicht gekrochen kommen und sehr wohl kritisieren, wenn es mir passt. Aber das Testessen klingt gut.“ Er nahm seinen Palm zur Hand. „Um wie viel Uhr?“
„Um drei.“
„Fein. Sollte ich allerdings nicht beeindruckt sein, bestimme ich, was auf die Speisekarte kommt“, erklärte er ihr.
„Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr.“
„Es soll ganz schlanke Kamele geben.“
Sie murmelte etwas, das er nicht verstehen konnte. Er verkniff sich ein Lächeln.
In den Jahren seit ihrer Trennung war sie hart im Nehmen geworden. Das gefiel ihm. Kein Zweifel, dass sie das Küchenpersonal ohne Probleme im Griff haben würde. Ihm fiel ein, was Gloria erzählt hatte. Dass Penny mit dem Messer auf jemanden losgegangen wäre. Er wollte die Geschichte gern hören, aber nicht jetzt.
Cal sah sich nochmals den Speiseplan an. „Wir sollten den Preis für die Menüs festsetzen, bei denen wir uns einig sind“, sagte er. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es darüber Diskussionen geben wird.“
„Ich habe die Kostenaufstellung hier.“
Sie zog weitere Zettel hervor. Es waren Computerausdrucke, auf denen in einer Tabelle die geschätzte Größe der einzelnen Gerichte und die Zubereitungskosten aufgelistet waren.
„Deine Portionen sind zu groß“, sagte er. „Wir müssten zu viel dafür berechnen.“
„Besser, als wenn die Gäste hungrig nach Hause gehen und sich unterwegs einen Burger holen.“
Er machte sich auf einen Kampf gefasst. „Wer braucht 300 Gramm Heilbutt?“
„Bei Fisch sind Portionen von 100 Gramm nicht üblich.“
„Wir reden hier aber von höchster Qualität.“
Sie klopfte mit ihrem Stift auf den Tisch. „Himmel, und ich dachte, das Restaurant sollte höchste Qualität bieten. Habe ich das falsch verstanden?“
Bevor er antworten konnte, betrat Naomi mit einem Mann, den Cal nicht kannte, den Speisesaal. Pennys Freundin trat einen Schritt zurück, zeigte auf den Neuankömmling und verkündete: „Ich will ihn!“
Cal stöhnte.
„Er ist der Weinlieferant“, sagte Naomi. „Wer gibt ihm die Aufträge?“
„Ich“, sagten Cal und Penny wie aus einem Mund.
Kurz nach neun am Mittwochabend betrat Cal die „Downtown Sports Bar“. Die meisten
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