Susan Mallery - Buchanan - 01
trank sie aus.
„Ich sah den Rauch und eilte zu Hilfe.“
Penny drehte sich um und entdeckte Reid hinter sich. Sie lehnte sich an ihn. „Deine Großmutter ist schrecklich. Ich hatte vergessen, wie sehr.“
„Niemand kann es wirklich vergessen. Du hast die Erinnerung nur verdrängt. Wir alle tun es. Dadurch überleben wir.“
Er legte beide Arme um sie und küsste sie aufs Haar. „Die Party ist toll. Die Leute schwärmen vom Essen. Ich glaube, du bist ein Erfolg.“
„Ich hoffe es.“
„Wie fühlst du dich?“, fragte er leise.
„Ich habe schrecklich Lust auf Orangensorbet. Obwohl ich umgeben von all diesem köstlichen Essen bin, ist es das Einzige, woran ich denken kann.“
„Ziemlich krank.“
„Das denke ich auch.“
Cal kam mit Naomi im Schlepptau auf sie zu.
„Unternimm etwas“, befahl er Penny. „Sie will meine Meinung zu den Kellnern hören.“
„Die Auswahl ist so groß“, sagte Naomi und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Reid. „Oh, hallo. Du bist ja gar nicht beim Training für die Frühjahrssaison.“
„Dieses Jahr nicht.“
„Das ist zu schade. Ich genieße es immer, dir bei der Arbeit zuzusehen. Du bewegst dich wirklich gut.“
Penny erschauderte. „Aufhören. Ihr seid meine Freunde. Ich kann mit dem, was hier läuft, nicht umgehen.“
Reid bedachte sie mit einem Grinsen. „Du musst darüber hinwegkommen.“ Er streckte Naomi seine Hand entgegen. „Wollen wir?“
„Wir wollen.“
Gemeinsam schlenderten sie fort.
Penny sah ihnen nach. „Ich weiß nicht, um wen der beiden ich mir Sorgen machen soll. Wahrscheinlich war es unvermeidlich. Die beiden kennen sich seit Jahren. Aber Reid war immer gerade im Kommen oder im Gehen, und Naomi …“ Sie brach ab. „Ich bin nicht sicher, warum sie so lange gewartet hat. Wenigstens hält sie ihn davon ab, an den Start der Saison zu denken.“
„Nichts gegen deine Freundin, aber dazu ist keine Frau in der Lage.“
„Dann ist sie eine Ablenkung.“
„Vielleicht“, sagte Cal achselzuckend.
„Naomi hat ihn im Griff. Sie hat jeden im Griff.“
„Sie hat genug Übung.“
Penny wollte sich gerade darüber aufregen, als sie bemerkte, dass Cal gar nicht mit ihr redete. Oh, er stand ihr gegenüber und schaute deshalb in die richtige Richtung, aber seine Aufmerksamkeit galt mehr ihren Brüsten als ihrem Gesicht.
Ihr Körper hatte nie Aufsehen bei Männern erregt, und es war angenehm, dass er es jetzt tat. Merkwürdig, aber angenehm.
„Wollen wir?“, fragte sie und deutete auf die Gäste.
„Warum nicht?“
Und sie stürzten sich wieder in die Menge.
Cal war bestens gelaunt, als er aufwachte. Die Party am vergangenen Abend war gut gelaufen, und er rechnete damit, dass die Presse ausgiebig und positiv über das Ereignis berichten würde. Noch wichtiger jedoch war, dass die Leute über Pennys Essen redeten. Das brachte ebenso viele Kunden wie jeder Artikel. Wenn die Eröffnung genauso glatt über die Bühne ging wie die Party, hätte er bereits jetzt den Erfolg erreicht, auf den er erst in vier Monaten gehofft hatte, könnte sich verabschieden und zurück ins „Daily Grind“.
Er duschte und rasierte sich, und als er gerade aussuchte, was er anziehen sollte, läutete das Telefon. Er schaute auf die Uhr. Wer zum Teufel rief morgens um zehn nach sieben an?
Sofort dachte er an Walker. War seinem Bruder etwas zugestoßen? Er griff nach dem Telefon.
„Verdammt, Cal, das ist deine Schuld!“, schrie Penny, noch bevor er Gelegenheit hatte, irgendetwas zu sagen. „Komm sofort her! Ins Restaurant“, fügte sie hinzu. „Ich meine es ernst. Du hast zwanzig Minuten.“ Dann legte sie auf.
Trotz der knappen Zeit schaffte er es sogar 54 Sekunden früher. Was auch der Grund der Krise war, er nahm sich vor, mit ihr ein kleines Gespräch über die Beziehung zwischen Manager und Küchenchefin zu führen. Sie mochte die Küche leiten, aber das machte sie nicht zur Herrscherin der Welt.
Er bog zum Parkplatz ein und fuhr zum Hintereingang. Wie erwartet stapelten sich die morgendlichen Lieferungen hinter dem Haus. Dort stand Penny, neben ihr eine sehr zerzauste Naomi.
Er wollte nicht daran denken, wie Naomi die Nacht verbracht hatte. Nicht, wenn sein Bruder im Spiel war. Er parkte seinen Wagen und stieg aus. Penny sah ihn und rannte auf ihn zu.
„Riech“, sagte sie und hielt ihm ein großes Stück Fisch unter die Nase. „Riech.“
Er schnupperte und wünschte sofort, es nicht getan zu haben. Guter Fisch sollte überhaupt keinen
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