Susan Mallery - Buchanan - 01
Sie selbst natürlich. Naomi und Reid. Blieben nur Dani, Hugh und Cal, die nicht Bescheid wussten.
Penny sah zu Dani und ihrem Mann. Dani saß auf seinem Schoß und ließ die Beine über die Armstütze seines Rollstuhls baumeln. Hugh war groß und muskulös, ein ehemaliger Fußballspieler im Team der Universität von Washington. In seinem Abschlussjahr hatte er sich verletzt. Er war gestoßen worden und seither von der Hüfte abwärts gelähmt. Dani hatte ihm während der Zeit seiner Genesung und Rehabilitation beigestanden. Ihre Liebe war unerschütterlich.
Penny wusste nichts über das Sex-Leben der beiden, aber es war anzunehmen, dass es wegen Hughs Behinderung kein ganz konventionelles war. Was würde sein, wenn sie Kinder wollten?
Um Dani mit dem Thema nicht in eine möglicherweise unangenehme Situation zu bringen, entschloss sich Penny, ihre Neuigkeit vorerst für sich zu behalten. Sie würde Cal zwar schon sehr bald reinen Wein einschenken müssen, aber das musste ja nicht heute sein.
Apropos Cal … Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihren Exmann. Sie war immer noch sauer, weil er auf den alten Lieferanten bestanden hatte, die es dann vermasselt hatten. Aber sie musste zugeben, dass er sich angesichts des Schlamassels wie ein Ehrenmann verhalten und alles getan hatte, um zu helfen. In kritischen Situationen war er immer schon großartig gewesen; es waren die alltäglichen Kleinigkeiten, mit denen er nicht so gut umgehen konnte.
„Dein Fisch mit Pommes war eine Sensation“, sagte Cal und nickte ihr zu. „Ich verneige mich vor deinen überlegenen Kochkünsten.“
„Das solltest du auch“, sagte Naomi zu ihm.
„Es ist unser erster Sieg“, sagte Penny. „Hoffen wir, dass weitere folgen.“
Er stand auf. „Wir brauchen mehr Wein. Wer möchte noch welchen?“
Alle winkten ab, und Cal hatte das Gefühl, dass die Party bald zu Ende sein würde. Dani und Hugh mussten beide früh raus, und Reid und Naomi warfen einander so leidenschaftliche Blicke zu, dass sie wahrscheinlich bald aufbrechen würden, um Dinge zu tun, die er sich lieber nicht vorstellen wollte.
Er rüttelte sachte an Pennys Sessel. „Komm einen Moment in die Küche“, sagte er.
Sie stand auf und ging ihm nach. „Wenn wir hier Ratten haben, möchte ich es nicht wissen.“
„Es ist ein Restaurant in einem alten Gebäude. Was dachtest du denn?“
Sie schauderte. „Ich weiß, dass es unvermeidlich ist, aber ich will sie nicht sehen.“
„Ich habe einen ausgezeichneten Kammerjäger.“
„Gut so. Ich hasse Ratten. Es sind ihre Schwänze. Sie sehen so schuppig aus. Warum können ihre Schwänze kein Fell haben?“
„Nicht mein Fachgebiet.“
Er ging in den Kühlraum. Die Schachtel, die Reid vorhin gebracht hatte, stand noch genau dort, wo Cal sie hingestellt hatte. Orangensorbet schien zwar so gar nicht das zu sein, was Penny – die Königin der Feinschmecker – mögen würde, doch Naomi war zu glücklich mit Reid, um ihn zu belügen. Also zog er den Behälter heraus und stellte ihn auf die Arbeitsplatte.
„Ich habe gehört, dass du es gerne isst“, sagte er. „Das ist meine Art, Danke für die tolle Leistung zu sagen, die du heute vollbracht hast.“
Penny wich einen Schritt zurück. „Wer hat dir gesagt, dass du es kaufen sollst?“
„Naomi. Ich glaube, sie hatte Mitleid, weil ich mitbekommen habe, dass du mich umbringen willst.“
Penny nahm sich eine Schüssel und einen Löffel. „Ich habe nur gedroht, dir die Leber herauszureißen. Das ist ein Unterschied.“
„Ein sehr feiner.“
„Möchtest du etwas davon?“
„Nein, danke. Nicht meine Lieblingssorte.“
„Umso mehr bleibt für mich.“
Sie gab sich Sorbet in ihre Schüssel. Dann schob sie ihm die Box zu, damit er sie wieder verstauen konnte. Als er zurück in die Küche kam, hatte sie sich auf die Arbeitsplatte gesetzt und löffelte glücklich das Sorbet in sich hinein. Es hatte eine sehr merkwürdige orange Farbe.
„Könntest du nicht einfach Saft trinken?“, fragte er.
„Das ist nicht dasselbe.“
„Wenn du meinst.“ Er lehnte sich an die Arbeitsplatte gegenüber. „Du warst gut heute Abend.“
„Danke. Du warst auch nicht schlecht.“
Er lachte leise. „Oh, danke. Bist du noch wütend?“
„Nicht mehr sehr. Alles ist gut gelaufen.“ Sie schaute auf. „Ich mache meinen Job gut, Cal. Deshalb hast du mich eingestellt.“
„Ich weiß.“
„Dann komm mir um Himmels willen nicht in die Quere. Komme ich etwa aus der Küche und
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