Susan Mallery - Buchanan - 03
Ich hätte es schon lange tun müssen. Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, Lori, und ich kann es dir nicht verdenken. Ich würde gern die Schuld auf den Alkohol schieben und darauf, dass ich betrunken war. Aber das ist keine Entschuldigung. Ich habe dich kleines Mädchen verletzt, dir wehgetan. Das bricht mir das Herz. Du warst so ein liebes, süßes Kind, aber das habe ich dir nie gesagt. Ich habe dir auch nie gesagt, dass ich dich liebe. Aber ich habe dich immer geliebt, und ich liebe dich immer noch. Es gab nur einen Menschen, den ich gehasst habe: mich selbst. Verstehst du das?“
Ja, Lori verstand, was ihre Mutter ihr sagen wollte. Sie nickte langsam.
Ihre Mutter seufzte. „Ich war nicht glücklich, wenn ich betrunken war. Das weißt du besser als jeder andere. Die Dinge, die ich gesagt habe ...“ Sie schüttelte sich. „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich dich in den Arm nehmen und dir sagen, wie wichtig und besonders du für mich bist. Auch heute noch. Aber ich habe Angst, du glaubst, ich sage dir das nur wegen Madeline. Weil ich Angst habe, eine Tochter zu verlieren, und jetzt nur deshalb zu der anderen eine gute Beziehung aufbauen will.“
Lori kämpfte mit sich. So viel Schmerz, so viel verletzter Stolz. Doch am Ende siegte der Wunsch, endlich eine richtige Familie zu sein, das Gefühl zu haben, dass sie zusammengehörten. Sie nahm die Hand ihrer Mutter.
„Ich weiß, dass du dich schon lange um mich bemühst“, sagte sie leise. „Und das hat nichts mit Madeline zu tun.“
„Das stimmt“, pflichtete ihre Mutter ihr bei, während sie wieder anfing zu weinen. „Es geht um uns alle. Du hast immer gesagt, deine Schwester ist perfekt. Das war sie nie. Keiner von uns ist perfekt. Ich liebe euch beide so sehr. Ich möchte, dass wir wieder eine Familie sind.“
Lori schluckte. „Das will ich auch, Mom.“
„Wirklich?“
Sie nickte.
Ihre Mutter wischte sich die Tränen ab und sah sich im Zimmer um. Sie standen etwas abseits in einer Ecke, und die Buchanans nahmen keine Notiz von ihnen, ließen ihnen ihre Privatsphäre.
„Ich mag deinen jungen Mann“, sagte ihre Mutter. „Meine Güte, klingt das altmodisch! Das hätte auch meine Großmutter sagen können.“
„Ich weiß, was du meinst“, sagte Lori mit einem Grinsen. „Aber du hast recht. Er ist etwas ganz Besonderes.“
„Bleib bei ihm.“
„Das habe ich vor.“
Sie umarmten sich. Es fühlte sich komisch an, ihre Mutter zu umarmen. Aber dieses Gefühl würde sich legen. Sie waren jetzt wieder eine Familie. Und das würde Madeline auch helfen, schneller gesund zu werden.
Elissa kam zu ihnen.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie. „Darf ich euch etwas zu essen oder zu trinken bringen? Penny packt gerade das Mittagessen aus.“ Sie sah auf die Uhr. „Na ja, sagen wir, ein zweites Frühstück. Es gibt tonnenweise zu essen. Ich habe auch einen Kuchen gebacken, was völlig überflüssig war, aber Walker liebt meine Kuchen.“ Sie unterbrach sich. „Entschuldigung. Ich schwatze sinnloses Zeug. Vermutlich aus Verlegenheit.“
Lori kannte Elissa nicht besonders gut, aber sie hatte das Gefühl, dass sie sie mögen würde.
„Du musst nicht verlegen sein. Wir wissen zu schätzen, dass ihr alle hier seid. Mom und ich danken euch sehr für eure Unterstützung.“ Lori dachte einen Moment nach. „Und weißt du, was? Ich hätte gern ein Stück Kuchen.“
Ihre Mutter starrte sie an. „Es ist gerade mal neun Uhr morgens.“
„Ich weiß, und ich esse jetzt Kuchen.“
Ihre Mutter lächelte. „Ich glaube, ich auch. Gibt es auch Sahne?“
Elissa lachte. „Penny hat bestimmt an alles gedacht.“
„Deine Tochter ist wirklich toll“, sagte Lori, als Elissa den Kuchen teilte. „Total brav. In ihrem Alter war ich eine echte Nervensäge.“
„Sie war immer so“, sagte Elissa. „Aber das liegt auch an Walker. Sie verbringt viel Zeit mit ihm und sagt immer, er ist der schöne Prinz, der auf sie aufpasst.“
Lori sah, wie sich das kleine Mädchen an den großen Exmariner kuschelte. Sie schien in ihre eigene Welt versunken. Walker sah auf und lächelte Elissa an. Lori spürte die Liebe zwischen den beiden und musste trotz ihrer Sorgen lächeln. So viel zu einem verliebten Paar.
Irgendwie machte es im Krankenhaus die Runde, dass im Aufenthaltsraum eine kleine Familienfeier stattfand. Mehrere Schwestern und Krankenpfleger kamen herein und beteiligten sich. Lori sah, wie Reids Familienmitglieder ihrer Mutter beistanden,
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