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Susan Mallery - Buchanan - 03

Susan Mallery - Buchanan - 03

Titel: Susan Mallery - Buchanan - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: will nur eine Kenne alle
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sie umarmten, mit ihr sprachen, sie abzulenken versuchten.
    Lori lehnte ihren Kopf an Reids Schulter und kuschelte sich an ihn. Die Minuten verrannen quälend langsam. Kaum war es ihr gelungen, ein paar Sekunden an etwas anderes zu denken, kehrten ihre Gedanken zum Operationssaal zurück. Wie lange dauerte die Operation noch? Würde sie erfolgreich sein? Wie lange würde es dauern, bis Madeline über den Berg war?
    In diesem Moment betrat ein Arzt den Aufenthaltsraum. Er war groß und trug OP-Kleidung, die voller Flecken war.
    Lori sprang auf. Ein erster Impuls von Freude wich Verwirrung. Das war zu früh. Die Operation sollte doch viel länger dauern.
    Und dann wusste sie, was los war. Sie musste dem Arzt nicht einmal in die Augen sehen.
    Alles um sie herum verschwamm. Sie hörte nur noch ihr Herz klopfen und sah nichts als das verzerrte Gesicht des Arztes.
    „Es tut mir leid“, murmelte er mit schwerer Stimme. „Ihr Herz hat die Belastung nicht mitgemacht.“
    Er redete immer weiter, doch Lori hatte sich ausgeklinkt. Ihre perfekte Schwester war nicht mehr da.

20. KAPITEL
    L ori erinnerte sich nicht mehr daran, wie sie das Krankenhaus verlassen und nach Hause gekommen war. Aber jetzt stand sie in ihrem Wohnzimmer und neben ihr Reid, der den Arm um ihre Taille gelegt hatte. Er führte sie zum Sofa und wollte, dass sie sich setzte, aber sie mochte nicht.
    Sie konnte nicht denken, sich nicht rühren, nicht atmen. Es war, als wäre alles Leben aus ihr gewichen. Alles tat weh, aber der Schmerz war so allumfassend, dass sie nicht einmal weinen konnte. Tränen waren viel zu wenig, um ihren tiefen Schmerz auszudrücken.
    Madeline ist tot.
    Diesen Satz hatte sie permanent vor Augen, wie ein Lied, das einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Und mit jeder Wiederholung schien ihr Körper sich weiter zu verhärten vor Schmerz. Sie wusste, nichts würde je wieder sein wie zuvor.
    Madeline lebte nicht mehr. Ihre lustige, schöne, perfekte Schwester hatte die Operation, die ihr Leben retten sollte, nicht überlebt.
    „Kann ich etwas für dich tun?“, fragte Reid.
    Sie schüttelte den Kopf, unfähig, ihm zu antworten. Sprechen kam ihr völlig unmöglich vor.
    Die Haustür ging auf, und Walker und Cal kamen herein. Sie stützten Loris Mutter. In der letzten Stunde war Evie um Jahrzehnte gealtert. Tiefe Furchen machten ihr Gesicht zu einer Maske der Trauer.
    Lori lief zu ihr und umarmte sie. Mit ihren dünnen Armen hielt ihre Mutter sie fest umklammert.
    „Ich will es nicht glauben“, sagte ihre Mutter leise. Ihre Stimme war voller Trauer. „Ich werde es niemals glauben können. Sie kann doch nicht einfach so weg sein. Tot.“
    Lori dachte dasselbe. Aber die Wahrheit sah anders aus. Sie breitete sich langsam in Lori aus und nahm ihr die Luft zum Atmen. Ihr war kalt, und sie zitterte, und sie wusste, dass so unendlich viele Dinge zu tun waren. Aber sie wusste selbst nicht, welche.
    Der Rest der Familie Buchanan erschien. Sie waren ruhig und fühlten sich unwohl. Sie blieben im Eingang stehen. Lori wusste, dass sie etwas sagen sollte, ihnen danken oder sie bitten sollte zu gehen.
    Doch bevor sie etwas tun konnte, umarmte Reid sie und ihre Mutter.
    „Wir kümmern uns um alles“, sagte er. „Nehmt euch Zeit füreinander. Die braucht ihr jetzt.“
    Lori nickte.
    Sie führte ihre Mutter zur Couch. Ihre Mutter brach zusammen. Dani setzte sich ans Fußende und ergriff ihre Hände.
    „Soll ich Ihnen eine Tasse Tee bringen?“, fragte sie. „Oder einen Kaffee?“
    „Tee wäre gut“, sagte Loris Mutter.
    „Ich kümmere mich darum.“ Dani stand auf. „Lori?“
    Lori schüttelte den Kopf.
    Reid schob Lori neben ihre Mutter. Beide waren kreidebleich. Er hatte noch nie diesen starren Blick an Lori gesehen. Ihr Schmerz war so überwältigend.
    „Habt ihr einen Hausarzt?“, fragte er. „Soll er euch etwas verschreiben?“
    „Was? Ich weiß nicht.“ Lori schüttelte den Kopf. Sie stand auf. „Ich weiß nicht ...“
    „Meine Tasche“, sagte ihre Mutter. „Da habe ich Medikamente drin, auf denen steht der Name des Arztes.“
    Während Dani Tee machte, sah Reid in Evies Tasche nach und rief den Arzt an. Walker fuhr gleich zur Apotheke, um die Medikamente zu holen.
    Penny kam aus der Küche und ging zu Reid. „Sie haben nichts zu essen im Haus. Wir haben noch etwas von den Sachen fürs Krankenhaus, aber das wird nicht reichen. Ich werde Cal eine Einkaufsliste machen und den beiden dann später etwas zurechtmachen. Es könnte

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