Susan Mallery - Buchanan - 03
Arm. Walker und Elissa packten gerade eine Tasche mit Tellern und Gläsern aus. Elissas Tochter Zoe setzte mehrere Stofftiere ordentlich hin.
„Das ist doch nicht nötig“, sagte Lori und wunderte sich, dass alle ihr beistehen wollten.
„Ich habe sie auch nicht darum gebeten. Ich habe nur gesagt, dass ich hier mit dir warten würde, und da kamen sie alle mit.
Es schnürte ihr den Hals zu. „Ihr seid wirklich unglaublich“, flüsterte sie und sah in seine dunklen Augen. „Du sollst wissen, dass ich dir unendlich dankbar bin. Für deinen Fernsehauftritt mit der blöden Moderatorin, der das alles ins Rollen gebracht hat. Jetzt bekommt meine Schwester eine neue Leber – alles deinetwegen.“
Er streichelte ihre Wange. „Das ist doch nicht alles mein Verdienst. Vielleicht hätte sich sonst auch ein Spender gefunden.“
„Das glaube ich nicht. Du bist für mich der beste Mensch auf dieser Welt.“
Er sah ihr in die Augen. „Lori, ich ...“
„Hallo zusammen!“
Lori drehte sich um und sah eine hübsche kleine Frau den Aufenthaltsraum betreten. Sie war Ende zwanzig, hatte große Augen und ein Lächeln, das Lori bekannt vorkam.
„Meine Schwester Dani“, sagte Reid. „Komm, ich stelle euch vor.“
Dani hatte die anderen schon begrüßt. Jetzt wandte sie sich Lori zu.
„Hallo. Endlich lerne ich dich kennen“, sagte Dani. „Tut mir leid, dass es ausgerechnet unter diesen Umständen sein muss, bei der Operation deiner Schwester.“
„Danke, dass du hier bist.“
„Kein Problem. Wir Buchanans halten zusammen.“ Dani grinste. „Und außerdem wollte ich unbedingt die Frau kennenlernen, die es geschafft hat, den unfassbaren Reid Buchanan zu zähmen.“
Lori errötete. „So kann man das nicht sagen.“
„Sie hat mich nicht gezähmt“, protestierte Reid. „Ich bin freiwillig hier.“
„Ah ja.“ Dani lächelte wissend. „Nenn es, wie du willst. Du bist jedenfalls vom Markt, und die Frauen der Nation tragen Trauer.“
Lori wusste nicht, ob sie etwas dazu sagen sollte. Dani entschuldigte sich und nahm ihrem Bruder Cal das Baby ab. Reid nahm Lori in den Arm.
Sie entspannte sich in seinen Armen. Komisch, wie sicher sie sich bei ihm fühlte.
„Sie müssen aber nicht die ganze Zeit hierbleiben“, sagte sie. „Die Operation dauert doch stundenlang, vielleicht sogar noch bis in den Abend. Sie müssen nicht so lange bleiben.“
„Das wissen sie“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Sie wollen aber für die Dauer der Operation hier sein. So schnell wirst du uns nicht los.“
Wenn’s weiter nichts ist, habe ich nichts dagegen, dachte Lori.
Liebe breitete sich in ihr aus. Tiefe Liebe und Begehren und ein Gefühl des Glücks. Aber das war nicht der richtige Zeitpunkt, es ihm zu sagen. Sobald Madeline wiederhergestellt war, würde sie Reid ihre Gefühle gestehen. Sie würde es wagen. Und selbst wenn er sie nicht liebte, würde sie es überleben. Immerhin wüsste sie es dann. Nur die Unsicherheit konnte sie nicht länger ertragen.
Sie sah sich um und runzelte die Stirn. „Wo ist eigentlich meine Mutter?“
„In der Kapelle. Sie wollte beten. Penny hat ihr von dem Essen vorgeschwärmt. Das sollte sie relativ schnell zurückbringen.“
Lori dachte, dass ihre Mutter auf keinen Fall etwas essen würde an diesem Tag. Auch ihre eigenen Gedanken kreisten nur um die Operation, trotz all der Ablenkung durch die Buchanans. Wie weit waren sie jetzt? War die Spenderleber schon da? Und was war mit der anderen Familie? Wie konnte sie ihr jemals für das danken, was sie für ihre Schwester tat?
Eine Stunde später tauchte Loris Mutter wieder im Aufenthaltsraum auf. Lori stellte sie allen vor, dann nahm sie sie zur Seite.
„Wie geht es dir, Mom?“, fragte sie. Ihre Mutter hatte dunkle Ringe unter den Augen, und ihr Mund war schmerzverzerrt.
„Es geht so. Jetzt liegt alles in Gottes Hand. Ich habe gebetet, bis ich nichts mehr zu sagen wusste. Aber es ist das Einzige, was ich überhaupt tun kann.“
„Mehr können wir wirklich nicht tun“, sagte Lori.
Ihre Mutter nickte. „Ich habe ein gutes Gefühl. Madeline hat eine zweite Chance verdient.“ Tränen schössen ihr in die Augen. Sie nahm Loris Hände. „Ich hätte sie nicht verdient. Ich weiß, dass ich dich immer wieder sehr verletzt habe, und das tut mir leid. Wenn du mir sonst nichts glaubst, das musst du mir glauben.“
Loris Augen brannten, als sie versuchte, die Tränen zurückzuhalten. „Mom, du musst dich nicht ...“
„Doch, muss ich.
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