Susan Mallery - Buchanan - 03
schon auf ihn, um beim Ausladen zu helfen. Danach tauschten sie die Autoschlüssel, und Walker fuhr in seinem Wagen davon. Reids Corvette stand, vor Blicken sicher, in der Garage.
„Ein tolles Leben“, murmelte Reid und machte sich auf den Weg ins Haus.
Als er die Treppe hochging, kam ihm eine große Blondine entgegen. Sie lächelte ihn an.
„Hallo, Reid. Alles klar?“
„Alles bestens“, log er und versuchte sich zu erinnern, woher er die Frau kannte. Da sie eine Uniform trug, musste sie eine der Krankenschwestern seiner Großmutter sein.
„Sandy“, stellte sich die Frau vor, als sie auf derselben Treppenstufe wie er zum Stehen kam. „Sandy Larson. Du hast das Einstellungsgespräch mit mir geführt.“
Richtig. Und ihr freudestrahlendes Lächeln machte deutlich, dass das Gespräch gut gelaufen sein musste. Jetzt erinnerte er sich auch wieder – diese Sandy war ganz heiß darauf gewesen, mit ihrem Lieblingsbaseballer ins Bett zu gehen. Sie hatten sehr viel Spaß auf seinem Schreibtisch in der „Downtown Sports Bar“ gehabt.
„Ich habe gehört, du ziehst hier ein“, sagte Sandy.
„Vorübergehend.“
„Ja, klar, das macht Sinn.“ Sie berührte ihn am Arm. „Hör zu – dieser Nachmittag mit dir war toll. Aber ich bin jetzt mit jemandem zusammen, der mir sehr viel wert ist. Es wird also kein zweites Mal geben. Bitte nimm das nicht persönlich, ja?“
„Natürlich nicht“, sagte er und bemühte sich, höfliches Interesse zu bekunden.
Es lag ihm überhaupt nichts daran, noch einmal mit dieser Sandy zu schlafen. Nur ging es darum gar nicht. Er brauchte das Gefühl, dass sie ihn wollte, einfach weil er Reid Buchanan war.
Aber was sollte ihn an diesem Tag noch überraschen?
Lori war früh dran für ihre Schicht. Sie hängte ihre Jacke und ihre Handtasche in den Garderobenschrank in der Eingangshalle und traf in der Küche die nächste gut gebaute Schönheit.
Plötzlich fühlte sie sich mickrig und flachbrüstig. Und alles wegen dieses hirnlosen Frauenhelden. Sie hasste es. Es konnte nicht sein, dass sie sich davon die Laune verderben ließ.
„Hi“, sagte sie also fröhlich. „Ich bin Lori Johnston.“
„Kristie Ellsworth“, stellte sich die schöne Brünette lächelnd vor. „Gloria hat heute Nacht so gut wie durchgeschlafen. Und als sie aufwachte, hat sie gleich nach dir gefragt. Du scheinst Eindruck bei ihr gemacht zu haben.“
„Hoffentlich einen guten.“
„Ich wollte ihr gerade das Frühstück bringen“, sagte Kristie.
„Das kann ich übernehmen, wenn du loswillst.“
„Das wäre toll.“
Fünf Minuten später servierte Lori Gloria ihr Frühstück.
„Sie sind wieder da. Wie bedauerlich.“
„Ich habe gehört, Sie hätten nach mir gefragt. Also tun Sie jetzt nicht so, als würden Sie sich nicht freuen, mich zu sehen.“
„Ich freue mich nicht. Ich habe in der Hoffnung gefragt, Sie hätten gekündigt.“
„Pech gehabt.“ Lori setzte das Tablett ab. „Wir müssen Ihnen einen Zeitvertreib verschaffen. Ich meine, etwas anderes als Herummäkeln. Vielleicht Stricken. Das wäre doch was.“
Gloria ignorierte sie und stocherte in ihrem Pfannkuchen herum. „Ich frühstücke nie. Ich trinke nur einen Kaffee, das ist alles.“
Lori beugte sich zu ihr und sagte mit leiser Stimme: „Ich sage nur zwei Wörter, junge Frau: künstliche Ernährung. Lassen Sie mich nicht böse werden. Essen Sie und machen Sie sich nicht unglücklich.“
„Sie sind wirklich lästig.“
„Das habe ich schon öfter gehört. Und wissen Sie was? Das nehme ich als Kompliment.“
Gloria starrte sie ein paar Sekunden an und überflog dann einen Artikel in der Zeitung. „Haben Sie das gestern gelesen?“
„Ich lese keine Zeitung.“
„Sollten Sie aber. Eine Frau sollte wissen, was in der Welt geschieht. Aber darum geht es nicht. Reid ist vorübergehend hier eingezogen. Offensichtlich nutzt er meinen hilflosen Zustand aus. Man könnte meinen, er wäre alt genug, seine privaten Problemchen allein durchzustehen, aber offensichtlich ist dem nicht so. Jetzt zieht er unseren guten Namen in den Schmutz. Er ist eine permanente Enttäuschung und eine Schande für die ganze Familie.“
Lori las die Überschrift und blinzelte. „Gut im Bett? Fehlanzeige! Das ist heftig.“
„Offensichtlich hat er diese Reporterin nicht befriedigt, und sie muss es jetzt in die Welt hinausposaunen. Ekelhaft ist das. Sie ist eine billige Schlampe, aber natürlich darf man das nicht laut sagen.“ Gloria tippte auf die
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