Susan Mallery - Buchanan - 03
in seiner Iris sehen konnte. Seine lächelnden Lippen machten sie ganz schwach. Plötzlich war ihr das Essen vollkommen egal. Sie wollte ihn nur an sich ziehen und ihn endlich ein zweites Mal küssen.
Doch sie ließ sich von ihrem Impuls nicht hinreißen. Erstens hatte er seit dem kurzen Begrüßungskuss in ihrer Wohnung keinerlei Anstalten gemacht, sie noch einmal küssen zu wollen, und zweitens waren sie nicht allein im Haus. Und drittens hatte sie Angst, er könnte sie zurückweisen.
Reid war ein Typ, der sich nahm, was er wollte. Und da stand sie und flehte ihn beinah an. Dass er überhaupt nicht reagierte, war Antwort genug.
„Du hasst doch dieses fettige Essen“, sagte er.
Sie brauchte eine Sekunde, um ihm folgen zu können. „Es ist bestimmt lecker.“
„Aber nicht gesund.“
„Ich muss es ja nicht essen.“
Sein rechter Mundwinkel bog sich noch weiter nach oben. „Jetzt komm, Lori. Gib’s doch zu. Du möchtest gerne meckern, und ich will dir dabei zuhören. Vielleicht dringst du ja sogar zu mir durch! Zu viel Fett, diese leeren Kalorien, kein bisschen Gemüse. Obwohl, da ist der Spinat-und-Artischo-cken-Dip. Das ist doch schon mal was, oder?“
Der Gedanke an einen Kuss verflog sofort und machte Empörung Platz. Nicht darüber, dass er sie ärgern wollte, sondern darüber, dass sie jemanden begehrte, der nichts von ihr wissen wollte.
„Du bist doch ein erwachsener Mann und kein dummer Teenager mehr“, sagte sie. „Du müsstest es wirklich besser wissen, noch dazu als Sportler. Man hat dir doch sicher beigebracht, was gut für deinen Körper ist und was nicht. Und wer von seinem Körper Höchstleistungen erwartet, muss ihn mit etwas Sinnvollem füttern und nicht mit solchem Müll. Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass das nicht so schnell geht. Du wirst dein langsames Dahinscheiden genießen können.“
„So kenne ich dich“, sagte er nur.
Sie sah ihn böse an. „Ich meine es ernst. Iss doch mal richtiges Gemüse. Ein Stück Obst. Proteine. Wenn du so was isst, kannst du auch gleich Abflussreiniger in dich reinschütten.“
„Er wird nicht auf Sie hören.“
Lori drehte sich um. Cal stand in der Küchentür. „Das weiß ich“, sagte sie. „Ich schimpfe auch nur, weil mir danach ist, nicht, weil ich ihn ändern will.“
„Ich verstehe.“ Cal ging auf sie zu. „Aber vermutlich sind Sie die Einzige, auf die er tatsächlich hören würde. Sie scheinen in der Lage zu sein, Wunder zu vollbringen.“
Für einen Moment schien ihr Herz zu erstarren. Es hörte auf zu schlagen und fühlte sich eiskalt an.
Sie konnte Reid ändern? Wie kam Cal darauf? Hatte Reid etwas zu seinem Bruder gesagt? Hatte er vielleicht eine kleine Andeutung gemacht, dass ...
„Ich weiß nicht, was Sie mit Gloria gemacht haben“, fuhr Cal fort, „aber es ist einfach unglaublich.“
Oh, natürlich. Gloria.
Ihr Herz fing enttäuscht wieder an zu schlagen.
„Ich habe ihr nur verschiedene Möglichkeiten vor Augen gehalten“, sagte Lori und bemühte sich, fröhlich zu wirken. „Die Entscheidung, etwas zu ändern, hat sie selbst getroffen. Sie befindet sich noch in der Umbruchphase, aber sie macht sich gut.“
„Besser als gut“, sagte Cal. „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.“
„Das ist auch nicht nötig.“
Reid legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie an sich heran. „Hab ich sie nicht gut ausgewählt?“
„Das war leider nicht dein Verdienst“, stellte Lori richtig und ignorierte das Gefühl, das seine Berührung in ihr auslöste. „Die Agentur hat dir eine Namensliste geschickt, und du hast mich zufällig ausgewählt.“
Reid sah verletzt aus. „Das weißt du doch gar nicht.“
„Darauf würde ich sogar wetten.“
„Sie kauft dir deinen Mist nicht ab“, sagte Cal. „Finde ich gut.
„Sie will mich zu einem ehrlichen Menschen machen“, sagte Reid. „Das hat noch keiner versucht.“
Lori versuchte sich über das Kompliment zu freuen, aber das war eigentlich nicht das, was sie mit Reid vorhatte. Sie wollte ihn nachts mit ihrer unbändigen Lust wach halten. Aber dieser Traum würde nie in Erfüllung gehen.
„Ehrlich, ja?“ Cal hob die Augenbrauen. „Interessant.“
„Jaja. Faszinierend, ich weiß“, brummte Reid. „Lasst uns was essen. Gloria hat sicher auch Hunger.“
Lori rümpfte die Nase. „Es kommt überhaupt nicht infrage, dass deine Großmutter dieses grässliche, fettige Zeug isst.“
„Du meinst wohl, du weißt alles“,
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