Susan Mallery - Buchanan - 03
Rosenknospe.
„Finde ich auch“, sagte Penny. „Sie sollten mal Cal mit ihr erleben – er ist verrückt nach ihr. Viele Männer wissen ja nichts mit einem Baby anzufangen, aber er ist da ganz anders. Er will alles machen und ist sogar eifersüchtig auf mich, weil ich stillen kann und er nicht.“ Sie seufzte. „Er ist wirklich toll.“
In Lori flackerte so etwas wie Neid auf. Nicht, weil sie Pennys Mann haben wollte, sondern weil sie überhaupt einen Mann haben wollte. Schließlich war sie in ihrem ganzen Leben noch nicht einmal richtig verliebt gewesen. Irgendwas schien mit ihr nicht zu stimmen.
Wenigstens war ihre mangelnde Erfahrung in Liebesdingen nicht einseitig. In sie war nämlich auch noch nie jemand verliebt gewesen. Aber das machte die Sache eigentlich nur noch um einiges schlimmer.
Lori deutete auf die große Windeltasche, die Penny über der Schulter hängen hatte.
„Die nehme ich mit in die Küche“, bot sie an. „Darf ich Ihnen etwas anbieten? Tee? Kaffee? Ein Sandwich?“
Penny seufzte schwer. „Ich möchte eigentlich so schnell wie möglich wieder los, aber ich bin hart im Nehmen. Einmal habe ich sogar einen Mann niedergestochen – das war allerdings ein Unfall. Aber da werde ich doch vor einer alten Frau keine Angst haben!“
Lori sah sie mit großen Augen an. „Sie haben einen Mann niedergestochen?“
Penny zuckte die Schultern. „Falls ich die Nummer hier überlebe, erzähle ich Ihnen gern mehr.“ Sie hob den Kopf und reckte das Kinn nach vorn. „Also dann. Ich bin gewappnet.“
„Das ist nicht nötig“, sagte Lori. „Es wird alles gut gehen. Gloria hat sich geändert.“
„Das habe ich auch schon gehört, aber bevor ich es nicht selbst erlebt habe, will ich lieber nicht darauf bauen.“
Lori verkniff sich jeden weiteren Kommentar und führte Penny stattdessen zu Glorias Zimmer.
„Penny ist da“, sagte sie und ließ Cals Frau mit dem Baby herein.
Gloria richtete sich im Bett auf und lächelte zur Begrüßung. „Penny! Wie schön, dich zu sehen. Vielen Dank, dass du gekommen bist. Du hast ja wahrscheinlich viel zu tun, mit Allison und deiner Arbeit im Restaurant, wo du all die vielen köstlichen Gerichte kochst.“
Penny blieb stehen und sah verwundert hinüber zu Lori, dann sah sie Gloria an.
„Komm her“, forderte Gloria sie in schmeichlerischem Tonfall auf. „Was für ein süßes kleines Mädchen! Sie ist perfekt. Ganz die Mutter.“
Lori gab sich alle Mühe, nicht zu triumphierend zu wirken, als sie hinausging und die Tür hinter sich schloss.
Eine Stunde später tauchte Cal auf, kurz darauf folgte Reid. Beide Männer trugen große Take-away-Tüten mit der Aufschrift „Downtown Sports Bar“, dem Ort, an dem Reid angeblich arbeitete, wie sich Lori erinnerte. Sie konnte es ihm nicht verdenken, dass er zurzeit nicht oft dort zu sein schien. Nach all den Anschuldigungen und Spekulationen war es sicher besser für ihn, eine Zeit lang nicht im Licht der Öffentlichkeit zu stehen.
„Ihre Frau ist mit Ihrer Tochter schon hier“, sagte Lori zu Cal, als sie ihm die Tüten abnahm. „Ich kümmere mich um das Essen. Soll ich in Glorias Zimmer oder im Esszimmer servieren?“
Cal sah sich zu Reid um, der mit dem Kopf in Richtung Glorias Zimmer deutete. Penny und Allison waren immer noch drin.
Cal sah ihn zweifelnd an. „Ich hoffe, es verschlägt mir nicht den Appetit.“
„Keine Sorge“, beruhigte Reid ihn. „Vertrau mir. Geh rein, begrüß sie. Gib ihr fünf Minuten. Wenn sie dich nervt, essen wir hier draußen.“
„Du nimmst mich doch auf den Arm.“
„Würde ich das jemals tun?“, fragte Reid mit unschuldiger Miene.
„Ohne mit der Wimper zu zucken.“ Cal verschwand im Gang.
Reid ging mit Lori in die Küche.
„Wie läuft’s mit Penny?“, fragte er.
„Bis jetzt habe ich noch kein Geschrei gehört. Das ist doch ein gutes Zeichen.“
„In der Tat.“
Reid begann die Tüten auszupacken, also machte sich Lori daran, ihm zu folgen. Sie sagte nichts, als sie Chicken Wings, verschiedene Soßen, einen Spinat-und-Artischocken-Dip, Pommes, gebratene Garnelen, Pellkartoffeln und Taqui-tos auf den Tisch stellte.
Dann hörte sie hinter sich ein leises Lachen. Sie drehte sich um und sah, dass Reid sie angrinste.
„Sag es“, meinte er. „Du würdest mir doch wegen des Essens am liebsten einen Spruch verpassen.“
„Niemals. Wie kommst du denn darauf?“
„Lügnerin.“
Er stand so nahe vor ihr, dass Lori die verschiedenen Gold- und Brauntöne
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