Susan Mallery - Buchanan - 03
du mir die Geschichte mit Jenny erzählt. Ich wusste nicht, dass du so was erlebt hast, und ich hätte dich nicht verurteilen dürfen.“
Er nahm sein Bier und trank einen Schluck, dann sah er sie an. „Es gefällt dir doch nur, mich zu verurteilen, weil du dich selbst dadurch besser fühlst.“
Sie wurde rot vor Scham und Verlegenheit. „Das stimmt nicht“, sagte sie. Sie wusste, dass sie log ... und war trotzdem stolz, dass sie nicht gleich einknickte.
„Ach komm, Lori. Du denkst, ich bin ein absoluter Nichtsnutz.“
„Nein. Nur absolut faul.“
„Aua.“
„Du gibst dir einfach keine Mühe, weil du denkst, es lohnt sich nicht. So wie damals bei Jenny. Hast du sie einfach aufgegeben, weil sie dich zurückgewiesen hat oder weil es eine praktische Entschuldigung dafür war, sich nie mehr verlieben zu müssen?“
„Noch mal aua. Du kannst mich wirklich nicht leiden, ich sehe schon.“
Sie sah etwas in seinen Augen aufflackern. Vielleicht hatte sie ihn verletzt? Sie hatte gar nicht gedacht, dass ihr das wirklich gelingen könnte.
„Nein. Ich mag dich. Sehr sogar“, sagte sie aus einem Impuls heraus.
„Wirklich?“
Oh Gott. Sie wurde schon wieder rot. „Ich meine ..., ich finde, du bist ein guter Typ. Der aber seine Stärken nicht gern preisgibt.“
Er sah sie verwundert an, und sie errötete schon wieder.
„Meine Stärken“, sagte er. „Interessant. Und die wären?“
Er spielte mit ihr. War das jetzt ein Flirt oder was?
„Du bist clever, dir sind andere Menschen nicht egal. Du hast ein gutes Herz, du hast ein gutes Wahrnehmungsvermögen. Aber all das verbirgst du unter einer Maske aus Oberflächlichkeit und nutzlosem Vergnügen.“
„Baseball spielen ist nicht nutzlos.“
„Ich hab nicht von deiner Karriere geredet, sondern von deiner Einstellung. Du tust so, als wären an allem immer die anderen schuld. Zum Beispiel die bösen Krankenschwestern, die dich verführt haben. Du willst mir erzählen, das wäre einfach so geschehen, aber das stimmt nicht. Du hast es geschehen lassen.“
Jetzt fühlte sie etwas mehr Selbstvertrauen und wurde ruhiger. „Du übernimmst in deinen Beziehungen keine Verantwortung. Ich weiß jetzt auch, warum.“
„Es gefällt dir immer noch, mich zu verurteilen.“
„Ich meine das, was ich sage, nicht abschätzig.“
„Natürlich nicht.“ Er sah sie genau an. „Du bist wütend, weil ich nicht versucht habe, mit dir zu schlafen.“
Gerade wurde ihr schlimmster Albtraum wahr. Innerhalb kürzester Zeit war es ihm mehrfach gelungen, dass sie sich ertappt und gedemütigt vorkam. Diesmal war es sogar noch schlimmer. Sie bekam kaum noch Luft, konnte nichts mehr sagen und wartete nur noch darauf, dass er ihr gleich erzählen würde, wie abstoßend er sie fand. Natürlich würde er es so nicht sagen. Er würde es höflich ausdrücken, aber so, dass die Botschaft ankam. Mit ihr schlafen? Niemals.
„Du hast mich nicht darum gebeten“, sagte er und sah ihr tief in die Augen. „Du hast mir sehr klar zu verstehen gegeben, dass du mich nicht leiden kannst. Das war schon okay. Und so hast du mich einfach nicht darum gebeten, einen Schritt weiterzugehen.“ Er zuckte die Schultern. „Das ist der Grund.“
Ihr Gehirn befand sich im freien Fall. Informationen rasten durch ihren Kopf und wiederholten sich ein ums andere Mal.
„Du hast mit Sandy und Kristie geschlafen, weil sie dich darum gebeten haben?“
Er nickte.
Sie wollte etwas sagen, konnte aber nicht. Das kann doch nicht alles sein, dachte sie. „Du willst damit sagen, dass du mit jeder Frau schläfst, die sich dir anbietet?“
„Das kommt hin, ja. Wenn sie zu mir kommen oder nackt in meinem Zimmer auf mich warten, bin ich dabei.“
Sie konnte es nicht fassen. „Das ist also deine Vorstellung von Beziehung? Dass man einfach so zu dir kommen muss?“
„Es geht hier nicht um Beziehung“, sagte er. „Es geht um Sex.“
„Und es gibt Frauen, die so was machen? Sie bieten sich dir an?“
„Das kommt ziemlich regelmäßig vor.“
„Gibt es sonst noch irgendwelche Auswahlkriterien?“
„Frauen mit Ehemann oder festem Freund sind tabu.“ Er grinste. „Ich will ja schließlich keinen Ärger bekommen.“
„Aber wenn du mit dem Typen fertig werden könntest, wäre verheiratet auch okay, ja?“
Er schüttelte den Kopf. „Das war ein Witz, Lori!“
„Da bin ich mir nicht so sicher. Ich kann echt nicht glauben, dass das dein einziger Orientierungswert ist. Alter? Aussehen?“
„Ich mag
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