Susan Mallery - Buchanan - 03
verstanden.“
„Ist klar. Ich sollte wohl mehr Wert auf meine Kleidung legen.“
Sie riskierte ein Lächeln. „Mit deiner Kleidung ist alles in Ordnung.“
„Wenn auch ein bisschen zu konservativ“, sagte er mit einem Schulterzucken. Er sah sein elfenbeinfarbenes Hemd an und die dunkle Hose. „Meine Schwester rät mir dauernd, ich sollte mehr Farben tragen. Ein pinkfarbenes Hemd zum Beispiel“, sagte er. „Natürlich würde ich damit noch schwuler aussehen.“
Sie errötete. „Du nimmst das aber echt locker.“
„Ich finde es spannend. Ich wusste gar nicht, dass ich dieses Geheimnis habe.“ Er beugte sich zu ihr hinüber, seine grauen Augen strahlten. „Warum hast du gedacht, ich wäre schwul?“
„Keine Ahnung. Du bist so nett und abgeklärt und hast nicht versucht, mich anzumachen. Ich meine, das macht auch nicht jeder Mann, so toll bin ich auch nicht.“
„Doch, bist du“, sagte er.
Dani wusste nicht, wie sie reagieren sollte. War das ein Flirtversuch? Wie sollte sie das finden?
„Du warst aber auch nie verheiratet, oder?“, wagte sie sich mutig vor.
„Und du?“
„Ich war verheiratet. Meine Scheidung ist bald durch.“
„War’s schlimm?“, fragte er voller Mitgefühl.
„Nicht schlimmer als bei anderen Leuten auch“, antwortete sie. „Hugh war kein schlechter Mann.“ Sie zögerte. „So ein Quatsch! Er war wohl ein schlechter Mann. Ein ganz mieser Typ, um ehrlich zu sein!“
Sie berichtete, wie sie und Hugh sich auf dem College kennengelernt und wie er sich im Abschlussjahr beim Football verletzt hatte.
„Ich stand ihm während der ganzen Operationen und der Physiotherapie bei“, sagte sie. „Ich erwartete keine Belohnung dafür, aber ich blieb bei ihm. Ich liebte ihn, und obwohl ich wusste, dass er von der Hüfte abwärts gelähmt bleiben würde und wir nie wieder eine normale körperliche Beziehung haben würden, wollte ich ihn heiraten.“
„Und dann?“
„Haben wir geheiratet. Ich drängte ihn, seinen Abschluss zu machen und dann zu studieren. Schließlich hat er es sogar bis zum Professor gebracht, und ich führte den ‚Burger Heaven‘. Ich dachte, wir wären glücklich.“
Was sie natürlich nicht gewesen waren. Aber sie hatte gedacht, es wären die normalen Probleme, die ein Paar eben hat. Ein bisschen langweilig, zu viele Wochenenden, die man nicht miteinander verbrachte.
„Es lief nicht perfekt“, sagte sie, „aber ich dachte ...“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe mich eben geirrt.“
„Wollte er die Scheidung?“
„Nicht nur das. Er sagte mir, er sei in seiner Persönlichkeit gewachsen und ich nicht. Es war total erniedrigend.“
Sie hätte schreien mögen wegen seiner unfairen Anschuldigung. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihre ganze Zeit darin investiert hatte, ihn zu pflegen und für ihr Auskommen zu sorgen. Sie war nur deshalb nicht in ihrer Persönlichkeit gewachsen, weil sie sich die ganze Zeit für ihn den Hintern aufgerissen hatte.
„Aber es kam noch schlimmer“, fuhr sie in ihrem Bericht fort. „Das war alles gelogen. In Wirklichkeit hatte er eine Affäre mit einer Studentin. Oder mehreren, ich weiß nicht. Ich habe ihn jedenfalls erwischt.“
„Das tut mir leid“, sagte Gary und nahm ihre Hand.
Sie ließ es zu und betrachtete ihre ineinander verschlungenen Finger. Seine Berührung fühlte sich gut an. Sicher. Es knisterte nicht, aber sie war nach ihren schlechten Erfahrungen auch nicht unbedingt auf eine sexuelle Beziehung aus.
„Du wirst über ihn wegkommen“, sagte er. „Du wirst sehen.“
„Ich bin schon über Hugh weg“, sagte sie trocken. „Aber mit ihm ist meine traurige Geschichte noch nicht vorbei.“
„Ach so?“
„Warum sollte ich mich nur einmal verarschen lassen, wenn es auch öfter geht?“
Er verzog das Gesicht. „Nein! Was ist passiert?“
„Ich tröstete mich mit einem Typen, Ryan. Er war perfekt. Charmant, gut aussehend, liebevoll und einfach alles, was ich brauchte, um Hugh zu vergessen. Er fand immer die richtigen Worte und den richtigen Ton.“
„Und wo war das Problem?“, fragte Gary.
„Er war verheiratet, dieser miese Lügner und Betrüger. Ich hätte ihn am liebsten umbringen lassen! Einer meiner Brüder ist ein Exmariner, weißt du. Aber ich habe ihn dann doch leben lassen.“
„War wahrscheinlich besser so. Im Gefängnis würde es dir sicher nicht gefallen.“
„Da müsste ich wenigstens nicht an mein tragisches Liebesleben denken.“
„Das ist schon eine
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