Susan Mallery - Buchanan - 03
„Madeline wird sich schon Sorgen machen.“
„Sie soll sich auch einen Mann suchen“, sagte Reid und zog sie zurück in seine Arme. „Ruf sie doch an und sag ihr, dass du nicht zum Abendessen kommst. Und dann bleib hier.“
Die Gedanken rasten durch ihren Kopf. Reid wollte tatsächlich, dass sie blieb! Dabei hätte sie darauf gewettet, dass er einer von diesen Typen war, die nach dem Sex nichts wie weg wollten – oder ihre Partnerin wegschickten. Wie hatte sie diese Reaktion von ihm jetzt also zu deuten? War das normal oder nicht?
Sie wünschte sich natürlich, bei ihr wäre es eine Ausnahme, aber das konnte sie ihn ja schlecht fragen.
Dann war da seine Bemerkung, dass ihre Schwester sich auch einen Mann suchen solle. Hieß das etwa, er war ihr Mann?
Und schließlich war da noch der Gedanke, dazubleiben. Aber davor hatte sie Angst. Sie hatte Angst, sich auf ihn einzulassen, vor ihren Gefühlen und davor, von ihm verletzt zu werden.
Eine starke, selbstverwirklichte Frau würde sich diesen Ängsten stellen. Nur ein verkopfter Feigling wie sie würde augenblicklich die Flucht ergreifen.
Er reichte ihr das Handy und lächelte.
Und dieses Lächeln überzeugte sie. Da waren sie, nackt in seinem Bett, und sie hatte gerade die unglaublichste sexuelle Erfahrung ihres Lebens gemacht. Warum sollte sie weggehen?
„Hallo, ich bin’s“, sagte Lori, als ihre Schwester sich meldete.
„Interessant“, sagte Madeline mit unterdrücktem Lächeln. „Laut Display müsste dort aber Reid Buchanan sein.“
„Ahm ... ja, ich benutze sein Handy.“
„Und warum?“
Lori würde ihr später alles erzählen, aber jetzt wollte sie nicht ins Detail gehen. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich später komme.“
Reid legte sie auf den Rücken und begann ihre Brüste zu lecken. Obwohl er damit ein Feuer der Begierde in ihr entfachte, bemühte sich Lori, normal weiterzusprechen.
Madeline lachte. „Wer hätte gedacht, dass sich meine pragmatische Schwester auf einen nichtsnutzigen Baseballspieler einlassen würde?! Viel Spaß!“
Reid schnappte sich den Hörer und sagte: „Du musst nicht aufbleiben“, dann legte er auf und ließ seine Hände zwischen Loris Schenkel gleiten. „Wo waren wir stehen geblieben?“
Eine halbe Stunde und zwei Orgasmen später erwachte Lori aus ihrer Trance. Sie lag auf der Seite, Reid zugewandt, und fuhr sanft die Konturen seines Gesichts nach.
„Du siehst so schön aus“, sagte sie.
Er runzelte die Stirn. „Sag mir das nicht.“
„Wieso? Was ist daran falsch?“
„Es ist eines der Dinge, die du an mir nicht magst.“
„Da liegst du falsch. Ich finde es gut, dass du so hübsch bist.“
Er verzog den Mund. „Kein Mann möchte als ‚hübsch’ bezeichnet werden. Ich bin nicht hübsch.“
„Aber nah dran.“
Er nahm ihre Hand und drückte einen Kuss auf ihre Handfläche. „Du hältst mich für oberflächlich und denkst, ich nutze mein gutes Aussehen und Talent zu meinem Vorteil.“
„Ein bisschen, ja. Du willst doch nicht sagen, dass es nicht so ist?
„Dann müsste ich lügen.“ Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar. „Das hier ist hübsch.“
„Gloria findet, ich sollte zum Friseur gehen.“
„Und was meinst du?“
„Ich weiß nicht. Ich habe meine Haare schon immer gehasst. Als ich klein war, waren sie richtig leuchtend rot. Während meiner gesamten Schulzeit wurde ich deswegen gehänselt. In den letzten paar Jahren ist es besser geworden, aber diese Locken und Wellen ..., keine Ahnung, was ich damit machen soll. Am besten ignorieren.“
„Vom Ignorieren werden die meisten Dinge aber auch nicht besser“, sagte er schlau.
„Wenn du jetzt deine weise Ader entdeckst, werden aber eine Menge Frauen enttäuscht sein.“
„Du auch?“
Mit dieser Frage deutete er ein zweites Mal an, dass sie ihm nicht egal war. Lori wünschte sich, es wäre so – und verachtete sich sofort dafür.
„Ich bin offen für Veränderungen.“
„Außer wenn es um deine Haare geht.“
Erwischt. „Vielleicht sollte ich sie wirklich schneiden lassen.“
„Du solltest das tun, was dich glücklich macht.“
Mit ihm zusammen zu sein macht mich glücklich, dachte sie, als sie ihm eine Hand auf den Brustkorb legte. Sie liebte es, seine warme Haut zu spüren und sich von den Härchen kitzeln zu lassen. Sie konnte es immer noch nicht fassen: Sie lag neben ihm, nackt, und konnte ihn berühren, wo und wie sie wollte.
Er streichelte ihre Wange und legte dann seinen Daumen auf ihre
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