Susan Mallery - Buchanan - 03
Unterlippe. „Warum bist du Krankenschwester geworden?“
„Ich wollte anderen Menschen helfen und gebraucht werden“, sagte sie, überrascht von ihrer spontanen Aufrichtigkeit.
„Nicht die schlechtesten Gründe“, sagte er.
„Halb altruistisch, halb egoistisch“, gab sie zu. „Außerdem wollte ich einen krisensicheren Job. Ich wollte finanziell auf eigenen Füßen stehen, und durch meine Tätigkeit als Krankenschwester ist mir das gelungen.“
Er lächelte. „Also hast du nicht vor, einen reichen Mann zu heiraten?“
„Ich habe überhaupt nicht vor zu heiraten.“
„Und warum nicht?“
Ihr war ziemlich klar, warum. Es lag daran, dass sie sich nicht vorstellen konnte, einem Mann so sehr zu vertrauen und daran zu glauben, dass er sie wirklich liebte.
„Ich bin einfach kein Typ dafür. Und das stört mich auch nicht.“
„Und du glaubst nicht, dass der Mensch dafür gemacht ist, sich einen Partner zu suchen?“, fragte er.
Sie blinzelte. „Wie war das?“
Mit selbstgefälligem Grinsen sagte er: „Das ist nicht ausgedacht. Ich habe studiert.“
„Im Hauptfach Cheerleader und im Nebenfach Charme.“
„Ich habe einen Abschluss in Anthropologie gemacht.“
Eine Überraschung folgte der nächsten. „Wieso?“
„Ich dachte, das klingt cool und ich könnte damit ein paar Frauen beeindrucken.“
Sie lachte. „Wenigstens bist du ehrlich.“
„Ich versuch’s.“
„Na gut. Zurück zu deiner ersten, etwas überraschenden Frage. Ja, ich glaube auch, dass ein Mensch einen Partner braucht. Aber in manchen Menschen ist dieser Wunsch eben nicht so ausgeprägt wie in anderen. Für mich ist das kein Problem. Mir gefällt es, dass ich für mich selbst sorgen kann. Das wurde mir erst richtig bewusst, als ich mein Haus gekauft habe.“
„Du siehst immer ganz anders aus, wenn du von deinem Haus redest.“
„Ja? Wahrscheinlich, weil ich mich da so wohlfühle. Ich mag es, dass ich es nach meinem Geschmack einrichten kann. Ich finde toll, wie groß es ist und wo es steht. Es ist schön zu wissen, dass ich eine Reserve habe, falls der Boiler mal kaputtgeht oder eine andere Investition nötig wird. Es gefällt mir, dass ich Monat für Monat ein bisschen mehr von meiner Hypothek abbezahlen kann, sodass mir das Haus schon nach fünfzehn und nicht erst nach dreißig Jahren gehören wird. Ich fühle mich dort sicher, weißt du.“
Er sah sie die ganze Zeit an. „Und es ist dir wichtig, dich sicher zu fühlen.“
Das war eine Feststellung, keine Frage. Ihm war klar, was sie bewegte.
„Ich bin in einem Wohnwagen in Tacoma aufgewachsen. Da muss man lange nach den schönen Momenten suchen.“
„Madeline sagte, mit eurer Mutter war es früher schwierig.“
„Ach ja?“ Sie rollte sich auf den Rücken. „Was hat dir meine Schwester noch alles erzählt?“
„Dass deine Mutter ihre miese Laune immer an dir ausgelassen hat.“
Das stimmt, dachte Lori traurig. „Meine Mutter hat getrunken, und zwar ziemlich viel und ziemlich oft. Und wenn sie voll war, war sie gemein.“
„Und jetzt?“, fragte er.
„Sie ist seit sieben Jahren trocken.“
„Und jetzt ist es besser.“
„Ich denke, ja. Sie gibt sich Mühe, es wiedergutzumachen.“
Reid beugte sich zu ihr und küsste sie sanft. „Und? Gibst du ihr eine Chance?“
Sie sah ihn an. „Interessier dich nicht zu sehr für andere Menschen, sonst muss ich meine Meinung über dich wieder ändern.“
„Damit kann ich leben. Also, beantworte mir die Frage.“
„Ich weiß nicht“, gestand sie ihm. „Natürlich wünsche ich mir, dass sie es schafft.“
„Aber?“
„Aber ich bin immer noch sauer auf sie.“ Sie rümpfte die Nase. „Ich weiß, das ist schrecklich von mir. Sie ist meine Mutter und versucht ihr Leben neu zu ordnen. Und ich bin immer noch sauer darüber, wie sie mich behandelt hat, als ich zwölf war. Ich sollte es einfach vergessen und weitermachen.“
„Da spricht dein Kopf, aber nicht dein Herz.“
Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Entschuldige bitte, aber ein Abschluss in Anthropologie heißt nicht, dass du hier den Psychologen raushängen lassen musst.“
Er grinste. „Auch nicht, wenn wir dabei nackt sind?“
„Wir sind nackt. Und die Antwort lautet Nein.“
Er küsste sie wieder. „Mit dir hat man es nicht leicht.“
„Oh, danke. Das ist das Ziel in meinem Leben.“
„Ich verstehe. Und warum bist du nicht verheiratet?“
Was für eine Unverschämtheit, ihr diese Frage zu stellen. Da sie ihm
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