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Susan Mallery - Buchanan

Susan Mallery - Buchanan

Titel: Susan Mallery - Buchanan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nehme dich 04 -Tausche mich
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eines ihrer Kinder von ihr zurückzog, hatte er in letzter Zeit kein Wort mit ihr geredet. Er wollte, dass sie litt.
    Doch dann war ihm wieder bewusst geworden, wer sie war. Dass sie ihn bei sich aufgenommen hatte – ihn, einen vernachlässigten, fast verwilderten Jungen, der die Nächte durchgeschrieen hatte, weil er in seinen Albträumen immer wieder den Tod seiner Mutter erlebte. Er erinnerte sich daran, mit wie viel Geduld sie ihm Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht oder gezeigt hatte, wie man sich duschte. Sie war die Einzige gewesen, die ihm zugetraut hatte, dass er in der Schule alles aufholen und später aufs College gehen würde. Und er hatte auch seine Verblüffung nicht vergessen, als er sie einmal mit einer Freundin telefonieren gehört hatte.
    Katherine hatte voller Überzeugung von ihm erzählt: „Alex ist unglaublich begabt und intelligent. Das lässt sich jetzt schon sagen. Er wird einmal etwas ganz Besonderes aus seinem Leben machen. Ich bin neugierig, auf welches College er gehen wird.“
    Er war damals zehn Jahre alt und hatte noch große Schwierigkeiten gehabt, sich in seinem neuen Zuhause und in der Schule zurechtzufinden. Aber ihre Worte hatten ihn ungeheuer motiviert. Katherine hatte an ihm ein Wunder vollbracht. Er verdankte ihr alles und würde sie immer lieben. Und jeder durfte mal einen Fehler machen – es war nur allzu menschlich.
    Er breitete die Arme aus. Seine Mutter lief auf ihn zu, und er zog sie fest an sich. Sie war so klein, dachte er plötzlich. Immer hatte er sie als eine starke Frau gesehen, aber nun spürte er, wie zerbrechlich sie eigentlich war. Doch nur körperlich – innerlich war sie stark wie eine Löwin.
    „Es tut mir so leid“, begann sie.
    „Nein“, unterbrach er. „Du hast dich doch schon entschuldigt. Ich bin nicht gekommen, damit du es noch einmal tust, sondern weil ich dir sagen möchte, dass ich weiß, wie sehr du es bereust und dass zwischen uns alles wieder gut ist.“
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Oh Alex, ich liebe dich so sehr.“
    „Ich liebe dich auch, Mom.“
    „Ich kann es gar nicht fassen, dass du mir verzeihst.“
    „Tja, ich bin nun mal ein toller Kerl.“
    Sie schmunzelte. Dann begann sie zu lachen. „Ja, ich denke, dass bist du wirklich. Ich habe großes Glück mit dir.“ Dann löste sie sich aus der Umarmung. „Ich wollte gerade Kaffee machen. Möchtest du welchen?“
    „Gerne.“ Er setzte sich an den Küchentisch. „Ich muss ein paar Dinge mit dir besprechen.“
    „Ich hatte nicht angenommen, dass du gekommen bist, um für die ganze Meute das Frühstück zu richten.“
    „So gut wie du würde ich die Zimtschnecken sowieso nie hinkriegen.“
    „So viel Lob verdiene ich gar nicht. Ich nehme nämlich bloß die Schnecken aus der Verpackung und schiebe sie in den Herd. Allerdings glasiere ich sie dann eigenhändig mit Zuckerguss. Zugegeben, darin bin ich die Größte.“
    „Mir schmecken sie auf jeden Fall.“
    „Darum mache ich sie ja auch.“
    Katherine hatte sich schon immer bemüht, jedem einzelnen ihrer Kinder eine Freude zu machen. Sie war bescheiden und drängte sich nie in den Vordergrund. Zuerst kamen ihre Kinder und ihr Mann – dann erst sie selbst. Die Familie bedeutete ihr alles. Und er, Alex, stand kurz davor, diese Familie auseinanderzureißen.
    „Ich steige aus der Kampagne aus“, sagte er.
    Sie erschrak. „Alex, nein.“
    „Es muss sein. Ich kann ihn nicht unterstützen.“
    „Aber es bedeutet ihm so viel, dass du an seiner Seite arbeitest.“
    Alex wusste, dass er sie vor eine Entscheidung stellte, die sie in Wahrheit nicht treffen konnte: entweder Partei für ihn zu ergreifen – oder für seinen Vater. Letztendlich würde sie sich für Mark entscheiden, weil er ihr Mann war, aber es würde ihr unendlich schwerfallen.
    „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärte er ihr. „Mark ist mir wichtig, und ich würde ihn gern weiterhin unterstützen. Aber ich kann mein Bauchgefühl nicht ignorieren. Ich bin für die politische Arbeit ungeeignet. Es gefällt mir nicht und ich bin auch nicht gut darin.“
    Sie verschränkte die Arme und sah ihn an. „Ich weiß“, flüsterte sie. „Ich weiß, dass du nur mitgemacht hast, weil er dich darum gebeten hat. Er wollte dich als seinen Sohn mit einbeziehen.“
    „Ich werde mich im Wahlkampf in anderer Form für ihn einsetzen und zeigen, dass ich hinter ihm stehe.“
    „Mark wird sehr enttäuscht sein.“
    „Er wird darüber

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