Susan Mallery - Buchanan
ließ Danis Handgelenk los. „Du wirst es überstehen.“
„Hat daran irgendjemand gezweifelt?“
„Nein, aber ich wollte mich persönlich davon überzeugen, dass es so ist.“
Lori ging zu Reid – was in dem überfüllten Krankenhauszimmer kein leichtes Unterfangen war. Die ganze Familie war da, inklusive Gloria, Katherine und einige ihrer Kinder. Nur Mark, Alex und die drei jüngsten Canfields fehlten.
„Hi, ich bin Julie.“
Dani betrachtete die hübsche, zierliche junge Frau, die an ihr Bett getreten war. Sie hatte lange, dunkle Locken und kaffeebraune, seidige Haut.
Dani lächelte. „Du bist die Zweitälteste. Die, die schon aufs College geht, stimmt’s?“
„Stimmt. Es tut mir sehr leid, dass wir uns nicht schon früher kennengelernt haben. Ich habe schon so viel Gutes über dich gehört. Und es war natürlich ein Riesenspaß, in der Zeitung das Liebesleben meines Bruders dokumentiert zu sehen. Damit werde ich ihn den Rest seines Lebens aufziehen können.“
Dani verzog das Gesicht. „Mir gefällt deine Einstellung. Ich wünschte, ich könnte die Dinge auch gelassener sehen. Aber ich würde mich am liebsten immer noch unter einem Stein verkriechen, wenn ich daran denke.“
„Du darfst dich von diesen Typen nicht unterkriegen lassen. Ich tue das auch nicht.“ Julie deutete auf Gloria. „Ist das deine Großmutter?“
„Ja.“
„Sie ist auch jemand, der hart im Nehmen ist. Ich habe schon viel über sie gelesen. Sie hat aus dem Nichts ein ganzes Imperium geschaffen. Für eines meiner Seminare schreibe ich gerade eine Arbeit über mächtige und einflussreiche Frauen. Glaubst du, ich könnte ein Interview mit ihr machen?“
„Ich glaube, sie würde sich sehr geschmeichelt fühlen.“
„Cool. Ich freue mich, dass wir uns endlich kennengelernt haben. Hoffentlich geht es dir bald besser.“
Julie steuerte auf Gloria zu, die sich gerade mit Katherine unterhielt.
Dani ließ sich in ihre Kissen sinken. Walker kam ans Bett und küsste sie auf die Stirn.
„Ich habe von einem der Cops erfahren, dass alle drei Jungs geschnappt wurden. Sie kommen vor Gericht. Manchmal ist es ein Vorteil, einen Senator in der Familie zu haben.“
„Das ist gut. Du hättest sie sonst umgebracht, wenn du sie erwischt hättest.“
Er stutzte und starrte sie völlig entgeistert an. „Ich hätte sie doch nicht umgebracht.“
Doch Dani kannte ihren Bruder. „Aber so etwas Ähnliches“, sagte sie leise.
„Du bist meine Schwester.“
In letzter Zeit hatte sie so viel Zuneigung bekommen. Und nun wich auch Katherine kaum von ihrer Seite – wohl deshalb, weil sie wieder gutmachen wollte, dass sie Dani wegen Fiona belogen hatte. Dani nahm sich fest vor, ihr so bald wie möglich noch einmal zu sagen, dass sie ihr wirklich verziehen hatte. Sie verstand, warum Katherine so reagiert hatte. Womit sie viel mehr Probleme hatte, war Alex’ Reaktion. Warum hatte er sich nicht bemüht, sie zu überzeugen, dass alles nicht stimmte? Warum hatte er sie so schnell aufgegeben?
Drei Stunden später hatte sie zwar immer noch keine Antwort auf diese Fragen, doch immerhin konnte sie nun in Ruhe darüber nachdenken. Irgendwann hatten die Krankenschwestern ihren Besuch hinauskomplimentiert, damit Dani sich ausruhen konnte.
Sie hatte gerade die Augen zugemacht, um ein bisschen zu schlafen, als sie jemanden ins Zimmer kommen hörte.
Sie öffnete die Augen und sah Alex vor ihrem Bett stehen.
Da das einzige Licht im Zimmer durch das Fenster zum Flur kam, war sein Gesicht im Schatten. Sie konnte nicht erkennen, was er gerade dachte, doch sie war froh, dass er da war. Mehr als froh. Denn dass er gekommen war, musste doch etwas bedeuten, oder?
Ihre Gefühle waren stärker als sie. Sie war einfach schrecklich inkonsequent und schwach, was ihn betraf. Schwach und schrecklich verliebt.
„Wow, was für ein blaues Auge“, sagte er und streichelte ihr vorsichtig über die Wange.
„Du hast meinen Gegner noch nicht gesehen.“
Doch er lächelte nicht. Stattdessen beugte er sich über sie und nahm sie in die Arme. Er war stark und warm, und in dem Augenblick, als sie ihn spürte, fühlte sie sich geborgen und in Sicherheit.
„Das Ganze ist furchtbar“, sagte er und drückte sein Gesicht an ihre Schulter.
Sie schmiegte sich an ihn. „Ich hoffe, du meinst damit den Vorfall im Parkhaus und nicht, dass ich hier ungeschminkt vor dir liege.“
Er holte sich einen Sessel ans Bett. Dann setzte er sich und nahm ihre Hände in seine.
„Ich
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