Susan Mallery - Buchanan
Wein.
Er stellte sein Glas auf den niedrigen Tisch vor dem Sofa. „Dani, du musst damit rechnen, dass du im Zuge der Kampagne eine Person von öffentlichem Interesse sein wirst und möglicherweise von Leuten aus deiner Vergangenheit zu hören bekommst.“
Sie war so erstaunt über die Bezeichnung „Person von öffentlichem Interesse“, dass sie die zweite Hälfte dessen, was er gerade gesagt hatte, fast überhört hätte. „Von wem aus meiner Vergangenheit zum Beispiel?“, fragte sie schließlich.
„Keine Ahnung“, sagte er. „Vielleicht von Hugh.“
„Du meinst, weil er irgendetwas bezweckt?“
„Möglicherweise will er dich zurückhaben. Mit der Tochter des Präsidenten verheiratet zu sein, ist nicht zu unterschätzen.“
Dani fiel sofort Fiona ein, doch sie schob den Gedanken beiseite. „So dumm ist Hugh nicht“, sagte sie. „Er weiß, dass es zwischen uns aus ist. Ich würde ihm nie verzeihen, dass er mich betrogen hat, und ich gehe auf keinen Fall zu ihm zurück. Das Scheitern meiner Ehe hat mir lange genug zu schaffen gemacht, aber mittlerweile ist die Sache für mich erledigt.
„Ich möchte nur, dass du vorbereitet bist, wenn so etwas in dieser Art passieren sollte.“
Sie dachte an die anderen Männer, die es kürzlich in ihrem Leben gegeben hatte. Gary würde ihr nie Schwierigkeiten bereiten, aber was war mit Ryan? Dumm genug, so etwas zu tun, wäre er.
„Worüber denkst du gerade nach?“, fragte Alex.
„Darüber, wer sonst noch überraschend auftauchen könnte.“
„Wirst du Namen nennen?“, fragte er amüsiert.
Seine Stimme war leise und erotisch. So erotisch, dass sie liebend gern jedes Staatsgeheimnis ausgeplaudert hätte. Oder in Ermangelung eines solchen rasch eines erfunden hätte.
„Nach Hugh hatte ich etwas mit einem Mann im Waterfront. Es ist eines der Restaurants, die der Familie gehören.
„Ich habe dort schon mal gegessen. Gutes Lokal.“
„Danke. Wir hatten einen neuen Manager eingestellt. Das war Ryan. Er war witzig, charmant und wirklich sehr gut aussehend.“
„Idiot.“
Sie lachte. „Ja, das war er tatsächlich. Er hat genau die richtigen Dinge gesagt und getan. Ich dachte, er wäre der ideale Mann, um mich über meinen Kummer mit Hugh hinwegzutrösten.“
„Und, war er es?“
„Tja, gerade als ich anfing, ihn wirklich zu mögen, tauchte seine Ehefrau samt Baby auf. Sie stand plötzlich im Waterfront vor mir, mit dem Kind im Arm und fragte, wo ihr Mann sei.
„Aua.“
Alex sah ihr direkt in die Augen, und sie erwiderte seinen Blick. Sie hatte nichts zu verbergen. Ja, sie bereute gewisse Dinge und hatte hier und da noch etwas daran zu knabbern, was für ein Dummkopf sie bei Ryan gewesen war, doch sie hatte nichts zu verbergen.
„Was mich am meisten entsetzt hat – mehr als seine Lügen – war das, was er dann zu mir gesagt hat. Er meinte, es täte ihm leid, dass ich es auf diese Weise erfahren hätte. Das hat mich echt verblüfft. Wie hätte er es denn gerne gehabt, dass ich es erfahre? Der Punkt war, er hat es zwar bedauert, dass ich von seiner Frau erfahren habe, aber auch nicht die Spur von Reue gezeigt, dass er sich wie ein mieser kleiner Betrüger verhalten hat.“
„Manche Männer sind nun mal so.“
„Hast du jemals eine Frau betrogen?“
„Nein.“
Er sah ihr in die Augen. Dani glaubte ihm.
„Das habe ich auch nicht angenommen.“ Sie stellte ihr Weinglas neben seines. „An dem Schlamassel mit Ryan war ich selber schuld.“
„Warum? Wie hättest du wissen sollen, dass er verheiratet ist?
„Ich hätte ihm beispielsweise einfach mehr Fragen stellen können. Er hat mir etwas vorgemacht. Hätte ich das nicht irgendwie merken oder spüren müssen?“
„Du selbst bist kein Mensch, der anderen etwas vormacht, warum solltest du also damit rechnen, dass dir jemand etwas vorspielt?“
„Du hast recht. Aber ich bin mir so furchtbar dumm vorgekommen. Und ich habe mir geschworen, dass ich mich nie mehr auf einen Mann einlasse.“
„Aber es ist doch passiert?“
„Oh ja. Sein Name war Gary. Er ist ein ruhiger, bescheidener, sehr netter Mann, bei dem ich mich sicher gefühlt habe.“
„Sicher auch ein Idiot!“
„Nein, nur Ryan war ein Idiot. Gary ist ziemlich okay. Ich mochte ihn sehr, aber zwischen uns hat das erotische Knistern gefehlt. Ich fand das gut, denn schließlich war es das Knistern zwischen Ryan und mir, das mich in Schwierigkeiten gebracht hat. Anfangs dachte ich, Gary wäre schwul.“
Alex grinste. „Nicht
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