Susan Mallery - Buchanan
können?
Dani hatte das komische Gefühl, dass ihr Vater von ihrer Existenz hätte wissen müssen. Dass er irgendwie hätte ahnen müssen, dass es sie gab. Schließlich hatte er nur ein paar Meilen entfernt gelebt.
Dumme Kleinmädchenfantasien, sagte sie sich. Sie wusste im Grunde, dass ihre Überlegung nicht richtig waren. Dennoch ließ sich der Gedanke nicht so einfach abschütteln.
„Es hat sich so viel verändert“, sagte sie. „Für uns alle. Du kandidierst für das Amt des Präsidenten. Diese Tatsache erschreckt mich immer noch jedes Mal, wenn ich daran denke.“
„Mich auch“, sagte er schmunzelnd. Doch dann wurde er wieder ernst. „Dani, ich bin ein einflussreicher Mann, und du bist meine Tochter. Ich möchte dir helfen, wo ich nur kann. Mit meinem Geld, mit meinen Beziehungen, womit auch immer. Ich bin für dich da.“
Dani war verblüfft. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. „Ah, danke, aber ich komme schon zurecht.“
„Mein Angebot steht. Du kannst immer auf mich zählen.“
Hatte er das auch zu seinem Sohn gesagt, als es darum ging, dass das Verfahren gegen Alex eingestellt werden würde? Dani war zwar überzeugt davon, dass Alex froh war, dass seine Karriere nicht zerstört worden war – doch sie wusste, dass er nicht gewollt hatte, dass Mark die Sache in die Hand nahm.
Sie selbst wollte so etwas genauso wenig. Statt eines Vaters, der ihr Leben regelte, hätte sie lieber einen, zu dem sich eine emotionale Bindung aufbauen ließ. Und genau das war möglicherweise das Einzige, wozu Mark nicht imstande war.
Katherine war das Herz der Canfield-Familie. Dani wusste, dass alles anders gekommen wäre, wenn sie nicht Marks, sondern Katherines Kind gewesen wäre.
Verrückt, dachte sie. Und absurd. Katherine hätte niemals ein Kind im Stich gelassen. Nicht, dass Mark das getan hatte – er hatte ja nichts von Dani gewusst. Und doch war es Katherine, zu der sie langsam eine Beziehung aufzubauen begann und der sie sich nahe fühlte. In Katherines Nähe spürte sie, wie sehr sie ihre eigene Mutter vermisste.
Dani erinnerte sich nicht an Marsha Buchanan. Sie war noch ein Baby gewesen, als ihre Mutter gestorben war. Sie war mit ihren Brüdern bei Gloria aufgewachsen. Wie anders wäre ihr Leben verlaufen, wenn Marsha am Leben geblieben wäre ... Aber vielleicht wäre es überhaupt nicht anders verlaufen. Gloria wäre trotzdem das dominante Familienoberhaupt gewesen.
Familien waren etwas Kompliziertes, dachte Dani. Jetzt hatte sie sogar zwei davon. Wie um alles in der Welt sollte sie damit klarkommen?
Cal traf kurz nach drei Uhr nachmittags in Walkers Büro ein. Reid war bereits da und hatte es sich im dunklen Ledersofa seines Bruders gemütlich gemacht. Die Einrichtung des Zimmers war in Erdtönen gehalten – was dem Raum im Vergleich zu früher eine sehr angenehme Atmosphäre verlieh. Bei Gloria war alles Weiß in Weiß gewesen.
„Was war denn so wichtig, dass man es nicht am Telefon besprechen konnte?“, fragte Cal und setzte sich Reid gegenüber.
„Der Manager des Buchanan’s hat gekündigt“, antwortete Walker. „Wir brauchen einen Ersatz.“
„Dani wäre ideal“, sagte Cal. „Sie wollte das Lokal immer schon übernehmen.“
„Da stimme ich dir zu, aber sie wird den Job nicht annehmen. Sie würde denken, dass ich ihn ihr anbiete, weil sie meine Schwester ist. Außerdem weiß ich nicht, ob sie ihren Job im Bella Roma aufgeben würde. Sie hat gerade erst dort angefangen.“
Damit hatte er natürlich recht, aber es musste doch eine Möglichkeit geben, Dani davon zu überzeugen, dass sie ins Buchanan’s gehörte.
„Gloria soll sie fragen“, sagte Reid. „Ihr wird Dani glauben.“
Walker lächelte. „Das könnte tatsächlich funktionieren.“
Dani kostete den Champagner. Er schmeckte dezent, aber erfrischend und ein bisschen nach ... „Was hast du da hineingetan?“, fragte sie Penny, die mit Allison im Arm in einem Lehnsessel saß.
Penny sah sie mit unschuldigem Blick an. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“
„Du hast doch irgendetwas in den Champagner gegeben. Er schmeckt ein ganz klein wenig nach ... Verdammt, ich komme nicht darauf.“ Dani starrte das Glas an. „Man kann Champagner eigentlich nichts beimischen, weil er normalerweise dann nicht mehr prickelt. Aber dir ist es gelungen.“
„Ich bin eben sehr begabt.“
„Sag schon, was hast du gemacht?“
„Das verrate ich dir nicht. Es bleibt mein Geheimnis, weil du es sonst im Bella Roma
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