Susan Mallery - Buchanan
Geburtstagsschuhe und müssen etwas ganz Besonderes sein. Vielleicht rot oder lila oder ein Paar mit einem ausgenippten Muster? Ich wollte immer High Heels aus rotem Wildleder, als ich noch ein Teenager war. Meine Großmutter hat zwar gemeint, das wäre geschmacklos, aber ich habe es mir trotzdem gewünscht. Vielleicht sollte ich sie mir jetzt kaufen.“
Alex, der hinter ihnen ging, stellte sich Dani gerade in nichts als Stöckelschuhen aus rotem Wildleder vor. Eine äußerst anregende Fantasie ...
Sie betraten das Shoppingcenter und gingen in die Schuhabteilung.
Alex kaufte auch hin und wieder bei „Nordstrom“ ein, häufiger aber ging er in einen der Läden in der Innenstadt. Er marschierte in die Herrenabteilung, sagte dem Verkäufer, in welcher Farbe er seinen Anzug wollte, probierte ihn an und war meistens in nicht einmal einer halben Stunde wieder draußen. Wenn er Hemden oder Krawatten brauchte, beriet ihn Frank, ein Arbeitskollege. Für Alex war Shopping ungefähr so interessant wie Lebensmittel zu besorgen. War der Sinn und Zweck der Sache nicht, das zu nehmen, was man brauchte und schleunigst wieder draußen zu sein?
Aber Frauen waren eben anders gestrickt, sagte er sich. Sie hatten andere Wünsche und ihre eigenen Rituale.
„Sieh dich schon mal um“, sagte Dani zu Bailey. „Ich muss nur kurz etwas erledigen.“
Sie ging zu dem Ladentisch in der Ecke. Alex lächelte seine Schwester an. „Gefällt es dir?“
Bailey nickte, doch sie wirkte ernst und hatte die Lippen aufeinandergepresst. Schließlich seufzte sie. „Bist du böse auf mich?“, fragte sie. Es klang, als wäre sie auf das Schlimmste gefasst.
„Nein“, sagte er rasch. „Warum sollte ich böse auf dich sein?
„Wegen neulich. Ich habe mit diesem Mann geredet, und du hast ihn geschlagen und bist deswegen in Schwierigkeiten gekommen.“
„Liebes, nein.“ Er umarmte sie. „Bailey, das hatte überhaupt nichts mit dir zu tun. Du hast nichts falsch gemacht. Ich hab dich lieb.“
Sie sah zu ihm auf, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Wirklich?“
„Ich schwöre.“
Sie hatte überhaupt keine Schuld an dieser leidigen Sache, und er fand die Vorstellung schrecklich, dass sie sich deshalb die ganze Zeit Gedanken gemacht hatte.
„Ich habe dich sehr, sehr lieb“, sagte er.
Sie lächelte. „Ich hab dich auch lieb. Aber mein Lieblingsbruder bist du nicht.“
Dass Bailey nun – wie so oft – begann, ihn zu necken, zeigte ihm, dass nun alles wieder in Ordnung und seine Schwester beruhigt war. „Klar bin ich das. Wer sollte denn sonst dein Lieblingsbruder sein?“
„Ian.“
„Ach was.“
„Doch.“
„Frechdachs!“
Sie grinste breit.
Er legte seinen Arm um sie. Obwohl er alle seine Geschwister liebte, hatte doch Bailey in seinem Herzen einen ganz besonderen Platz. Er hatte keine Ahnung, warum das so war. Das Gefühl, sich um sie kümmern zu wollen, war immer schon da gewesen.
Hier in diesem Laden mit Bailey neben sich zu stehen und zu wissen, dass er die, die er liebte, immer beschützen würde, erinnerte ihn plötzlich an eine ähnliche Situation. Er konnte sich nicht genau erinnern, wann das gewesen war. Vor zwei Jahren? Oder vor drei vielleicht?
Damals war er mit Fiona verheiratet gewesen, und sie hatten Bailey mit zum Einkaufen genommen. Bailey war in dem Laden gestolpert und hatte sich dabei den Arm verletzt. Sie war in Tränen aufgelöst gewesen, und er hatte sie umarmt und getröstet. Fiona hatte gerade ein Taschentuch für Bailey aus ihrer Handtasche genommen, als eine ältere Dame an ihnen vorbeigekommen war.
„Sie haben eine entzückende Tochter“, hatte die ihnen unbekannte Frau gesagt. „Das schöne Haar hat sie sicher von Ihnen.“
„Sie ist nicht mein Kind“, hatte Fiona rasch entgegnet. „Sie ist die Adoptivschwester meines Mannes.“
Später hatte Alex sich gefragt, warum Fiona es für nötig befunden hatte, sich so schnell von Bailey zu distanzieren. Hatte sie Angst gehabt, jemand könnte denken, in ihrem Leben sei nicht alles perfekt?
Der Vorfall war nur eine Kleinigkeit gewesen, aber er hatte ihn nie vergessen. Sie zu erwischen, wie sie es mit einem anderen Mann auf dem Tisch getrieben hatte, mochte das endgültige Ende ihrer Ehe bedeutet haben. Doch es war nicht der einzige Grund gewesen, warum er sich von ihr getrennt hatte.
Dani kam mit einer kleinen Auswahl von Schuhen unterm Arm zurück. „Was haltet ihr von diesen hier?“, fragte sie. „Bevor ihr jetzt etwas sagt,
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