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Susan Price

Susan Price

Titel: Susan Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Elfling Saga
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sie zurück.
    Ein anderer stand auf der Mauer. Das Licht glitzerte auf den Goldnieten seines Kettenhemds, erhellte aber nicht sein Gesicht, und für Kendidra war er praktisch ohne Bedeutung. Sie hatte Godwin neben ihm gesehen. Ihre Kinder waren in Sicherheit, alle drei! Als sie sich auf den Boden kniete, schluchzte und zitterte sie.
    Der Mann mit dem goldbewehrten Kettenhemd sprang unter lautem Metallklirren herunter, und bevor sie auch nur einen Gedanken fassen oder sich bewegen konnte, zerrte er sie an ihrem Leinenschleier auf die Füße. Der Schleier war an ihren Haaren mit Nadeln festgemacht, und seine Hand riss ihr Haarbüschel vom Kopf. Ungeschickt stolperte sie auf die Füße und schrie, während sie mit ihren Händen versuchte, seinen Griff zu lösen. Warum? dachte sie. Was habe ich getan? Selbst als sie auf den Beinen stand, ließ er nicht los, sondern zog sie an ihren Haaren in alle Richtungen. Sie konnte ihm nur taumelnd folgen, fiel bei jedem Schritt fast hin, während sich ihre Kopfhaut anfühlte, als ob sie vom Schädel gerissen wurde.
    Erst als in ihren Haaren und Zöpfen keine Nadel mehr steckte und ihre langen Haare völlig zerzaust an ihrem Gesicht und an den Schultern herabhingen, ließ der Mann sie los und sagte: »Nun siehst du endlich wie die Hure aus, die du bist.« Sie erkannte Unwins Stimme.
    Sie dachte bei sich: Wenigstens sind die Kinder sicher – er ist ihr Vater. Als sie ihren Kopf hob, schlug er sie ins Gesicht, so hart, dass sie auf dem Boden lag und sich sein Umriss über ihr gegen den schwarzen Himmel abzeichnete, bevor sie wusste, was geschehen war. Sie wusste nicht, ob der Schmerz von seinem Schlag oder dem Aufprall auf den Boden stammte. Ihr Mund schmeckte nach Blut.
    Er hat mich geschlagen!, dachte sie überrascht. Mich, die Tochter eines Königs!
    Unwin wandte sich ab. »Bringt sie zu den anderen Frauen.«
    Kendidra kam gerade benommen auf die Beine, als sich Männer über sie beugten und aufhoben. Hinter ihr schrien die Kinder panisch auf, als sie weggezerrt wurde.
    »Unwin! Lass die Kinder mit mir kommen – bitte!« Die Männer, die sie festhielten, blieben stehen, als ob sie Mitgefühl für sie empfanden.
    Unwin brachte sein Gesicht auf wenige Zentimeter an ihres heran. »Was für Kinder? Du hast keine Kinder.« Sie glotzte ihn dumm an, denn seine Worte ergaben keinen Sinn.
    Die Männer zerrten sie weiter. Einen Moment lang ließ sie sich fassungslos mitnehmen, aber dann flammte die Wut wieder in ihr auf, und sie wehrte sich, um zu ihren Kindern zu gelangen. Doch sie hoben sie einfach hoch und trugen sie fort, und sie konnte nichts daran ändern, all ihrer Wut zum Trotz.
    Unwin stieg über die Mauer und ging in die Mitte des Gräberfelds.
    Hinter ihm schluchzten zwei seiner Kinder und wurden daran gehindert, ihrer Mutter hinterherzurennen. Godwin aber stand auf der Mauer mit stolz erhobenem Kopf und sah seinem Vater nach. Wenn Unwin zu dieser Mauer zurückkehrte, würde er den Kopf der Elfenbrut in der Hand halten.
    Der Schwerttanz ging weiter. Der erste Mann, der sich vorwärtsgewagt hatte, hatte Elflings Schwertstoß mit dem Schild abgefangen, aber seine Knie hatten unter dessen Kraft nachgegeben, und der Stoß hatte jedes seiner Gelenke zum Erzittern gebracht. Eschenholzsplitter flogen durch die Luft.
    Die Angreifer sahen sich Elflings Kampfkünsten ausgesetzt. Ein Mann hatte nicht auf den Schwerthieb unter seinem Schild geachtet und ging mit einem verletzten Bein zu Boden. Der Schild eines anderen Kriegers zerbrach, und der Mann taumelte angsterfüllt zurück, denn er fürchtete, einen gebrochenen Arm zu haben.
    Die Nordwaliser gaben auf. Sie hatten nichts von der Schnelligkeit gewusst, mit der sich Elfling bewegte. Sie ermahnten einander, dass er die Brut eines Teufels war. Weniger Mensch, als er zu sein schien. Und stärker. Er sah aus wie ein Junges mit der Kraft eines ausgewachsenen Bären.
    Im Licht der Fackeln und Laternen wartete Elfling auf den nächsten Angriff. Seine Augen blickten aufmerksam in alle Richtungen, und wohin er auch schaute, schien es fast so, als ob er leichte Schläge verteilte. Seine Feinde wichen vor seinem Gesicht zurück – dem Gesicht von erschreckender Schönheit, das einem Helden oder einer Walküre gehören konnte.
    »Wir lassen den Teufel lieber in Ruhe! Der Menschenjunge wäre leichter einzufangen!«
    Doch obwohl Wulfweard keinen Schild trug, hatte er doch Elfling hinter sich. Jeder Angriff auf Wulfweards ungeschützte Seite hatte

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